Glossar

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Einleitende Gedanken

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Es gibt weder ausschließlich einen Begriff für bestimmten Sachverhalt (z.B. trans, Abinarität oder Variationen der Geschlechtsmerkmale), eine Definition für einen Begriff oder auch ein Konzept, das bestimmte Sachverhalte uneingeschränkt wiederzugeben vermag und insbesondere von den Begriffe betreffenden Menschen allgemein akezptiert wird. Es gibt davon viel mehr eine Vielzahl, über die teils intensiv gestritten wird, deren Deutungshoheit stark umkämpft sein kann, die jedoch nicht von allen Menschen anerkannt werden, um die es geht bzw. gehen sollte. Daher stellt dieses Glossar lediglich Angebot wie auch eine Übersicht dar, welche Begriffe rund um den Themenkomplex Geschlechtervielfalt verwendet werden können. Es ist weder als vollständig zu betrachten, noch wird der Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhoben. Jede sie nutzende Person ist gleichsam eingeladen wie auch verpflichtet, sich selbst Gedanken über die eigene Verwendung von Begriffen, Definitionen bzw. Beschreibungen und Konzepten zu machen.

Preliminary thoughts

There is no single term for a specific situation (e.g., trans, abinarity or variations in sex characteristics), a definition for a term or even a concept that is able to reflect certain situations without restriction and is generally accepted by the people concerned. There are many more of these, some of which are the subject of intense debate, whose authority of interpretation can be strongly contested, but which are not recognised by all people who are or should be concerned. This glossary is therefore merely an offer and an overview of the terms that can be used in the context of sex and gender diversity. It is not intended to be exhaustive, nor does it claim to be universally valid. Every person using it is both invited and obliged to think for themselves about their own use of terms, definitions, descriptions, and concepts.

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A

Abinarität (geschlechtliche; als Adjektiv abinär oder auch „nichtbinär“, „genderqueer“ etc.): Personen, die sich nicht (oder nicht eindeutig) als Frau oder Mann empfinden bzw. zuordnen, sondern z.B. als beides gleichzeitig oder wechselnd zwischen männlich und weiblich, „a“ bezeichnet die Abwesenheit von geschlechtlicher Binarität. „Abinär“ ist als Oberbegriff für diverse Geschlechtsidentitäten konzipiert, z.B. „agender“ oder „genderfluid“. Der Begriff bezieht sich nicht auf körperliche Geschlechtsmerkmale, sondern zeigt ausschließlich an, dass die Person sich keiner binären Geschlechtskategorie zuordnet.

Abinarité (genrée ; comme adjectif abinaire ou aussi „« non-binaire », « genderqueer », etc .) : personnes qui ne se sentent pas ou ne se classent pas (ou pas clairement) comme femmes ou hommes, mais par exemple comme les deux à la fois ou alternant entre masculin et féminin, « a » signifie l’absence de la binarité, donc sans lien avec le concept binaire au niveau du sexe/genre. « Abinaire » est conçu comme un terme générique pour diverses identités sexuées/genrées, par exemple « agender » ou « genderfluid ». Le terme ne se réfère pas à des caractéristiques sexuées physiques, mais indique uniquement que la personne ne se rattache à aucune catégorie sexuée binaire.

Abinary (gender-related; as an adjective abinary or also “non-binary”, “non-binary”, “genderqueer” etc.): People who do not (or do not clearly) perceive or categorise themselves as a woman or a man, e.g. as both at the same time or alternating between male and female, “a” denotes the absence of sex and/or gender binary. “Abinary” is conceived as a generic term for diverse gender identities, e.g. “agender” or “genderfluid”. The term does not refer to physical sexual characteristics, but only indicates that the person does not assign themselves to a binary gender category.

Adrenogenitales Syndrom (AGS): Stoffwechselstörung mit vermehrter Ausschüttung männlicher Geschlechtshormone. Dabei liegt eine Unterproduktion von Cortisol in den Nebennierenrinden vor, wodurch es zu einem erhöhten Testosteronspiegel kommt. Für (genetisch) männliche Körper hat das wenig bis keine Geschlechtsveränderungen zur Folge. Bei einem genetisch weiblichen Körper kommt es zu einer „Vermännlichung“. Eine grosse Klitoris an sich stellt keine Indikation für eine Operation dar. AGS kann mit einem behandlungsbedürftigen sowie lebensbedrohlichen Salzverlust-Syndrom einhergehen, welches medikamentös zu behandeln ist. Häufig ist die Geschlechtsidentität dieser Menschen weiblich; manche definieren sich nicht als intergeschlechtlich, andere wiederum schon (vgl. Intergeschlechtliche Menschen e.V. (IMeV.): Wissen. Beratung. Selbsthilfe. Rechte. Wissen, Beratung, Selbsthilfe und Rechte für intergeschlechtlich geborene Menschen, ihre Familien und Angehörigen sowie ihr weiteres Umfeld). Weitere Informationen unter: hier.

Adultismus: Vorurteile gegenüber Personen oder Personengruppen aufgrund des jüngeren Alters; oftmals einergehend mit frühzeitigen Diskriminierungserfahrungen in Machtverhältnissen aufgrund des Alters von Kindern.

Agender: Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen.

Agender : personnes qui ne se sentent appartenir à aucun sexe/genre.

Agender: People who do not feel they belong to any sex/gender.

Alliierte: Verbündete, d.h. Personen, die mit Personen oder Personengruppen ein Bündnis geschlossen haben. Hierzu müssen nicht die Kriterien eines formalen Vertrages erfüllt sein, ein gemeinsamer, koordinierter Kampf für eine Sache (einen Sach- oder Themenbereich) kann hierzu ausreichen. Entscheidend ist, dass Allierte die unterstützten Personen/-gruppen nicht entmündigen, sich ihnen paternalistisch oder ihn anderer Weise bevormundend gegenüber verhalten oder an ihrer Stelle reden und nur dann und in einer Weise tätig werden, wie es von den unterstützten Personen/-gruppen erwünscht ist.

Androgyn: Person, deren Erscheinungsbild nach gängigen Vorstellungen weder eindeutig weiblich noch männlich zuzuordnen ist, z.B. im äußeren Erscheinungsbild „beide“ Geschlechtsmerkmale in sich vereint.

Androgyne : personne dont l’apparence n’est, selon les idées courantes, ni clairement attribuable au sexe féminin ni au sexe masculin, par exemple dont l’apparence extérieure réunit « les deux » caractéristiques sexuées.

Androgynous: A person whose appearance cannot be clearly categorised as either female or male according to conventional ideas, e.g. whose external appearance combines “both sex characteristics.

Androgynisierung: Änderung der äußeren Erscheinung mit dem Ziel, geschlechtlich nicht weiblich oder männlich zugeordnet zu werden.

Androgynisme : modification de l’apparence physique dans le but de ne pas être attribué_e à un sexe féminin ou masculin.

Androgynisation: Modification of external appearance with the aim of not being attributed as female or male.

B

Belästigung (Form der →Diskriminierung): Verhalten, das die menschliche Würde verletzt und eine feindselige, herabwürdigende, beleidigende oder aggressive Umgebung schafft. Auch jede Aufforderung dazu aus den genannten Gründen wird als Diskriminierung betrachtet.

Bigender: Person, die (mindestens) zwei Geschlechtsidentitäten hat. Das handelt sich im Allgemeinen eine weibliche und eine männliche Identität oder auch eine abinäre oder andere Identität.

Bigender : personne qui a (au moins) deux identités sexuées/genrées. Il s’agit en général d’une identité féminine et d’une identité masculine, ou encore d’une identité abinaire ou autre.

Bigender: A person who has (at least) two sex/gender identities. This is generally a female and a male identity or also an abinary or other identity.

Binär (paarweise, doppelt, zweiteilig): Der Begriff binär hat im Alltag eine Vielzahl von Bedeutungen und Anwendungen. Im Kontext von →trans bedeutet dies, dass sich ein Mensch gemäß medizinischer Normvorstellungen körperlich „eindeutig“ als weiblich oder männlich zuordnen lässt. Die Zuordnung erfolgt bei Geburt über körperliche Geschlechtsmerkmale und nicht über die Geschlechtswahrnehmung dieses Menschen, da diese zum Zeitpunkt der Geburt nicht ermittelt werden kann.

Binaire (par paire, double, en deux parties) : le terme binaire a une multitude de significations et d’applications dans la vie quotidienne. Dans le contexte de →trans, cela signifie qu’un être humain peut être « clairement » classé comme féminin ou masculin sur le plan physique, conformément aux normes médicales. L’attribution se fait à la naissance par les caractéristiques sexuées physiques et non par l’auto-perception sexuée/genrée de cette personne, car celle-ci ne peut pas être déterminée au moment de la naissance.

Biofrau →Cis-Frau

Femme bio →Femme cis

Bio woman →Cis woman

Biomann →Cis-Mann

Homme bio →Homme cis

Bio man →Cis man

Bullying: tyrannisieren, drangsalieren, teilweise synonym verwendete Bezeichnung für Mobbing. Bullying geht oft mit körperlichen Schikanen, wie Schubsen, Stoßen, Schlagen, usw. einher.

Bullying : tyranniser, harceler, terme parfois utilisé comme synonyme de mobbing. L’intimidation s’accompagne souvent de brimades physiques, telles que pousser, bousculer, frapper, etc.

Bullying: Harassment is sometimes used synonymously with bullying. Bullying is often accompanied by physical harassment, such as pushing, shoving, hitting, etc.

Brustform: Hierbei handelt es sich um eine meist aus Silikon bestehende Form, die an die Brust oder in einen BH geklebt wird, um größere Brüste zu simulieren. Sie wird u.a. von Frauen verwendet, die ihre Brust für zu klein erachten.

Forme de poitrine : il s’agit d’une forme, généralement en silicone, qui est collée sur la poitrine ou dans un soutien-gorge afin de simuler des seins plus gros. Il est entre autre utilisé par les femmes qui considèrent que leur poitrine est trop petite.

Breast mould: This is a mould, usually made of silicone, which is glued to the breast or into a bra to simulate larger breasts. It is used by women who consider their breasts to be too small.

C

cis Bias: Verzerrung bzw. Verfälschung von Forschungsansätzen, -methoden und -ergebnissen zu binären und abinären trans und inter Themen, Sichtweisen auf binäre und abinäre trans und inter Personen wie auch Einschätzungen zu ihren Bedürfnissen und den Möglichkeiten der Abhilfe und anderen Bereichen durch cis Personen. Als Ursachen zeigen sich wiederholt Voreingenommenheit, Gefühl von Überlegenheit und fehlende Kenntnisse von cis Personen, die sich in dominanten Positionen befinden und über Entscheidungsbefugnis hinsichtlich z.B. Geldern, struktureller Ausstattung, uvm. verfügen. Im Ergebnis zeigen sich Fehleinschätzungen hinsichtlich von Bedürfnissen und Bedarfen, was oftmals insbesondere zu einer erheblichen Fehlfinanzierung und unzureichenden strukturellen Ausstattung von Projekten und Institutionen dieser Personengruppen führt. Damit trägt der cis Bias in erheblichem Ausmaß zum →LGBTI-Binnen-Index wie auch →LGBTI-Binnen-Gap bei.

Cis-Frau: Frau, bei der das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht, die aufgrund medizinischer Normvorstellungen als weiblich betrachteten Geschlechtsmerkmale und ihre Geschlechtsidentität übereinstimmen, d.h. kongruent sind. Sie hat einen „biologisch“ weiblichen Körper und fühlt sich als Frau, →cis-Gender.

Femme cis : femme chez qui le sexe attribué à la naissance, les caractéristiques sexuées considérées comme féminines sur la base des normes médicales et son identité sexuée/genrée coïncident, c’est-à-dire sont congruents. Elle a un corps « biologiquement » féminin et se sent femme, →cis-genre.

Cis woman: A woman whose sex attributed at birth, the sex characteristics considered female on the basis of medical norms and her sex/gender-related identity match, i.e. are congruent. She has a biologically female body and feels like a woman, →cis-gender.

Cis-Gender (bzw. cis Person): Person, bei der die bei der Geburt durch den Geschlechtseintrag zugeordnete Geschlechtsrolle, die aufgrund medizinischer Normvorstellungen als weiblich oder männlich betrachteten Geschlechtsmerkmale und ihre Geschlechtsidentität bzw. geschlechtliche Selbstwahrnehmung übereinstimmen. Damit ist ein im Alltag als sog. „normale“ Person wahrgenommener Mensch gemeint, der nicht trans ist. Der Begriff wird zur Abgrenzung gegenüber dem Begriff „trans Person“ verwendet. Der Begriff „cis“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „diesseits“.

Cis-genre (ou personne cis) : personne dont le rôle sexué attribué à la naissance par l’inscription du sexe, les caractéristiques sexuées considérées comme féminines ou masculines sur la base des normes médicales et l’identité sexuée/genrée resp. l’auto-perception sexuée/genrée coïncident. Il s’agit d’une personne perçue au quotidien comme une personne dite « normale » qui n’est pas trans. Le terme est utilisé pour se distinguer de la notion de « personne trans ». Le terme « cis » vient du latin et signifie « de ce côté-ci ».

Cis-gender (or cis person): Person for whom the sex/gender-related role attributed at birth by the sex entry, the sex characteristics considered female or male based on medical norms and their gender identity or sex/gender-related self-perception match. This refers to a person who is perceived in everyday life as a so-called normal person who is not trans. The term is used to distinguish it from the term trans person. The term cis comes from Latin and means on this side.

Cisgeschlechtlichkeit/cisgeschlechtliche Personen/cis Personen: Menschen, deren bei der Geburt zugeordnetes Geschlecht mit ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung gemäß kultureller Normvorstellungen „übereinstimmt“, also kongruent ist. Die kulturelle Grundlage wird oftmals nicht wahrgenommen. Daher wird die „Übereinstimmung“ als natürlich und normal betrachtet, jede „fehlende“ oder „Nicht-Übereinstimmung“ als Abweichung, der etwas Krankhaftes anhaftet.

Cisgenre (cisgenrisme ?)/personnes cisgenres/personnes cis : personnes dont le sexe attribué à la naissance « coïncide » avec l’auto-perception sexuée/genrée, conformément aux normes culturelles, c’est-à-dire qu’il est congruent. Le fondement culturel n’est souvent pas perçu. C’est pourquoi la « concordance » est considérée comme naturelle et normale, et toute « absence de concordance » ou « non-concordance » comme une déviation à laquelle est attaché quelque chose de maladif.

Cisgender/cisgender people/cis people: People whose sex attributes at birth “matches“ their sex/gender-related self-perception according to cultural norms, i.e. is congruent. The cultural basis is often not recognised. This is why “congruence“ is seen as natural and normal, while any “lack of congruence“ or “non-congruence“ is seen as a deviation with a pathological connotation.

Cis-Mann: bei dem das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht, die aufgrund medizinischer Normvorstellungen als männlich betrachteten Geschlechtsmerkmale und seine Geschlechtsidentität übereinstimmen, d.h. kongruent sind. Er hat einen „biologisch“ männlichen Körper und fühlt sich als Mann, →cis-Gender.

Homme cis : homme chez qui le sexe attribué à la naissance, les caractéristiques sexuées considérées comme masculines sur la base des normes médicales et son identité sexuée/genrée coïncident, c’est-à-dire sont congruents. Il a un corps « biologiquement » masculin et se sent homme, →cis-genre.

Cis-man: a person whose sex was attribued at birth, whose sex characteristics are considered male according to medical norms and whose gender identity is congruent. He has a “biologically“ male body and feels like a man, →cis-gender.

Coming-Out: Mitteilung von etwas Privatem und Intimem, das eher selten mit Außenstehenden bzw. nicht vertrauten Personen geteilt wird. Nicht alle trans Menschen führen ein Coming-out durch. Einige sind sich ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung und -zuordnung bewusst wie cisgeschlechtliche Menschen auch, das heißt ohne erkennbaren Prozess des inneren Coming-out, bei dem es darum geht, sich der eigenen geschlechtlichen Selbstzuordnung bewusst zu werden. Das innere Coming-out lässt sich als Prozess des Sich-Bewusstwerdens der eigenen Orientierung oder Identität beschreiben. Beim „äußeren Coming-Out“ wird anderen etwas Persönliches mitgeteilt, z.B. eine Transidentität, Geschlechtsidentität oder auch eine sexuelle Orientierung, →Outing.

Coming-Out : communication de quelque chose de privé et d’intime qui est rarement partagé avec des personnes extérieures ou non familières. Toutes les personnes trans ne font pas leur coming-out. Certaines sont conscientes de leur perception et de leur attribution de sexe comme les personnes cisgenres, c’est-à-dire sans processus identifiable de coming-out intérieur, qui consiste à prendre conscience de sa propre attribution de sexe/genre. Le coming-out intérieur peut être décrit comme un processus de prise de conscience de sa propre orientation ou identité. Lors du « coming-out externe », on communique aux autres quelque chose de personnel, par exemple une transidentité, une identité de genre ou encore une orientation sexuelle, →Outing.

Coming out: Communication of something private and intimate that is rarely shared with outsiders or unfamiliar people. Not all trans people come out. Some are aware of their gender self-perception and self-assignment in the same way as cisgender people, i.e. without a recognisable process of inner coming out, which is about becoming aware of one’s own gender self-assignment. The inner coming out can be described as the process of becoming aware of one’s own orientation or identity. In an “external coming out”, something personal is communicated to others, e.g. a trans identity, gender identity or sexual orientation, →Outing.

Community: Gemeinschaft, Gruppe von Menschen, die sich aufgrund gemeinsamer Interessen, Eigenschaften oder Erfahrungen einander zugehörig fühlen. Die Mitglieder stehen persönlich oder über diverse Medien miteinander in Verbindung und teilen in bestimmten Lebensbereichen die gleichen Grundwerte, die sich aber im Laufe der Zeit ändern können. Kinder sind nicht als Teil der „LGBTI(Q+)-Community zu betrachten, es sei denn, sie entscheiden selbst dafür, Teil sein zu wollen. Ein Automatismus besteht nicht. Das Gleiche trifft auf Jugendliche oder Erwachsene zu, die sich vielleicht z.B. als trans oder trans Person (inter, abinär…) betrachten, aber sich nicht zur „LGBTI(Q+)-Community“ zugehörig fühlen.

Community : communauté, groupe de personnes qui se sentent appartenir les unes aux autres en raison d’intérêts, de caractéristiques ou d’expériences communs. Les membres sont en contact les uns avec les autres, personnellement ou par le biais de divers médias, et partagent les mêmes valeurs fondamentales dans certains domaines de la vie, mais celles-ci peuvent évoluer au fil du temps. Les enfants ne doivent pas être considérés comme faisant partie de la communauté LGBTI(Q+), à moins qu’ils ne décident eux-mêmes d’en faire partie. Il n’y a pas d’automatisme. Pareil pour les jeunes ou les adultes qui se considèrent peut-être comme des personnes trans ou trans (inter, abinaires…) par exemple, mais qui ne se sentent pas appartenir à la „communauté LGBTI(Q+)“.

D

Deadnaming: „Nennen des toten Namens“, Verwendung des Vornamens einer Person, der für diese als unpassend und unangenehm, verletzend u.a. empfunden wird. Dies kann unbeabsichtigt z.B. aufgrund fehlender Gewöhnung erfolgen oder absichtlich. Die absichtliche Verwendung des Deadnames (franz: morinom) ist als psychische Gewalt zu betrachten.

Morinomage (en anglais Deadnaming) : « appeler par son nom mort », utiliser le prénom d’une personne qui est perçu comme inapproprié et désagréable, blessant, etc. pour cette personne. Cela peut être involontaire, par exemple en raison d’un manque d’habitude, ou intentionnel. L’utilisation intentionnelle du deadname (en français : morinom) doit être considérée comme une violence psychologique.

Demigender: Geschlechtsidentität, bei der sich eine Person nur teilweise mit einem Geschlecht identifiziert. Oberbegriff für Demigirl und Demiboy.

Démigenre : identité de genre dans laquelle une personne ne s’identifie que partiellement à un sexe. Terme générique pour Demigirl et Demiboy.

Desister (engl., „Aufhörende“): Personen, die eine Zeit lang in einer Geschlechtsrolle gelebt haben, die nicht dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht entsprach, und diese nach einer Zeit wieder verlassen haben. Manche von ihnen haben in dieser Zeit Hormone eingenommen, andere haben Operationen vornehmen zu lassen. In beiden Fällen kann es zu Folgen gekommen sein, die nicht oder nur teilweise rückgängig gemacht werden können (z.B. Stimmbruch bei der Gabe von Testosteron). Bei Hormonen hängt dies unter anderem von der Dauer der Einnahme ab (siehe Persister; Retransition).

Désister (en anglais, « ceux_celles qui cessent ») : les personnes qui ont vécu pendant un certain temps dans un rôle genré qui ne correspondait pas au sexe attribué à la naissance et qui l’ont quitté après un certain temps. Certaines d’entre elles ont pris des hormones pendant cette période, d’autres ont eu recours à la chirurgie. Dans les deux cas, il peut y avoir eu des conséquences qui ne sont pas ou que partiellement réversibles (par exemple, mue de la voix en cas d’administration de testostérone). Dans le cas des hormones, cela dépend entre autres de la durée de la prise (voir Persister ; Rétransition).

Detransition →Retransition

Détransition →Rétransition

Disorders of Sex Development/Differences of Sex Development (DSD): Hierbei handelt es sich um einen Anteil von Variationen der Geschlechtsentwicklung und den daraus resultierenden Geschlechtsmerkmalen. Dieser wird in medizinischen Kreisen als krankhaft betrachtet und als Störungen der Geschlechtsentwicklung bezeichnet. Dabei stimmen gemäß medizinischer Normvorstellungen Geschlechtschromosomen, Keimdrüsen (Eierstöcke/Hoden) oder äußerliche Erscheinung insbesondere der Genitalien „nicht überein“. Der Begriff Differences legt den Schwerpunkt auf die Unterschiede, ohne die Variationen zu pathologisieren, das heißt als krankhaft zu betrachten.

Troubles du développement sexué/différences de développement sexué (en anglais Disorders of Sex Development/Differences of Sex Development (DSD) : il s’agit d’une proportion de variations du développement sexué et des caractéristiques sexuées qui en résultent. Dans les milieux médicaux, ce phénomène est considéré comme pathologique et est appelé troubles du développement sexué. Selon les normes médicales, les chromosomes sexués, les gonades (ovaires/testicules) ou l’apparence extérieure, notamment des organes génitaux, « ne correspondent pas ». Le terme Differences met l’accent sur les différences, sans pathologiser les variations, c’est-à-dire les considérer comme pathologiques.

Divers (ungleichartig, verschieden): Seit dem 01.01.2019 ein juristischer Geschlechtseintrag, der eine dritte, rechtliche Option neben weiblich und männlich beschreibt und sich auf biologische Intergeschlechtlichkeit bezieht. Darüberhinaus besteht auch die Möglichkeit, seinen eigenen Geschlechtseintrag rechtlich entfernen zu lassen.

Divers (dissemblable, différent) : depuis le 1er janvier 2019, il s’agit d’une inscription juridique du sexe qui décrit une troisième option juridique en plus du féminin et du masculin et qui se réfère à l’intersexuation. Il est également possible de faire supprimer légalement sa propre mention de sexe/genre.

Diskriminierung (lat. trennen, unterscheiden): Eine Person zu diskriminieren heisst, diese schlechter und nachteilhafter zu behandeln, bzw. ihr aufgrund bestimmter Merkmale eine herabgesetzte Wertschätzung zu attestieren. Dies ist rechtlich nicht erlaubt. Das Diskriminierungsverbot aufgrund von trans Sein oder Intergeschlechtlichkeit wird im luxemburgischen wie deutschen Antidiskriminierungsrecht dem Merkmal „Geschlecht“ zugeordnet.

Discrimination (latin : séparer, distinguer) : discriminer une personne signifie la traiter moins bien et de manière plus désavantageuse, ou lui attribuer une estime diminuée en raison de certaines caractéristiques. Cela n’est pas autorisé par la loi. L’interdiction de la discrimination fondée sur le fait d’être trans ou intersexe est rattachée au motif « sexe » dans la législation antidiscriminatoire luxembourgeoise comme allemande.

Drag King: Bezeichnung für eine weiblich zugeordnete Peron (meist als Frau bezeichnet, die sich auch als solche identifiziert), die sich als Performance-Künstler in typisch männlichem Aussehen, Outfit und Verhalten in einer Bühnenrolle präsentiert. Oftmals sehr übertrieben dargestellt, werden klischeehafte und stereotype männliche Attribute persifliert. Dragkings unterscheiden sich jedoch teilweise von trans Personen, deren zugeordneter Geschlechtseintrag von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht.

Drag King: terme désignant une personne attribuée à un sexe féminin (généralement désignée comme une femme qui s’identifie comme telle) qui se présente comme artiste de performance dans un rôle scénique avec une apparence, une tenue et un comportement typiquement masculins. Souvent représentés de manière très exagérée, les attributs masculins clichés et stéréotypés sont satirisés. Les dragkings se distinguent toutefois en partie des personnes trans dont l’attribution de sexe diffère de leur auto-perception sexuée/genrée.

Drag Queen: Bezeichnung für eine Person, (meist als Mann betrachtet und sich als solcher identifizierend), die sich als Performance-Künstlerin in, oftmals humoristischem, weiblichem Aussehen, Outfit und Verhalten in einer Bühnenrolle präsentiert. Dragqueens unterscheiden sich jedoch von teilweise von trans Personen, deren zugeordneter Geschlechtseintrag von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht.

Drag Queen : terme désignant une personne attribuée à un sexe masculin (généralement désignée comme un homme qui s’identifie comme tel) qui se présente comme artiste de performance dans un rôle scénique avec une apparence, une tenue et un comportement typiquement féminins. Souvent représentés de manière très exagérée, les attributs masculins clichés et stéréotypés sont satirisés. Les drag queens se distinguent toutefois en partie des personnes trans dont l’attribution de sexe diffère de leur auto-perception sexuée/genrée.

Drittes Geschlecht: Dieser Begriff wurde in der Vergangenheit gelegentlich als Synonym für „Intersexualität“ verwendet, im 19. Jahrhundert eingeführt und ist heutzutage eigentlich für jegliche Verwendung ungeeignet. Davon abzugrenzen ist der Begriff ->dritte Geschlechtoption.

Troisième sexe/genre : ce terme était parfois utilisé dans le passé comme synonyme d’« intersexualité », a été introduit au 19e siècle et ne convient en réalité à aucun usage aujourd’hui. Il faut en distinguer le terme Troisième option de genre.

Dritte Gechlechtoption: In Deutschland besteht seit 2018 die Möglichkeit, über die Geschlechtseinträge „weiblich“ und „männlich“ hinaus „divers“ in das Personenstandsregister eintragen zu lassen. Dies wird auch als „Dritte Option“ (Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben vom 18. Dezember 2018 (BGBl. I Seite 2635) bezeichnet. Zudem ist es möglich, diesen Eintrag entfernen zu lassen. In Luxemburg werden diese Optionen in das Registre national des personnes physiques (RNPP) übernommen werden, sofern sie in einem anderen Land ausgestellt wurden und durch Vorlage eines Reisepasses zu belegen sind. In diesem Fall erfolgt im RNPP der Eintrag „I“ für „sexe indéterminé“. In Luxemburg selbst kann bisher weder der Geschlechtseintrag „divers“ noch die Enternung des Geschlechtseintages beantragt werden.

Troisième option (de sexe/genre) : en Allemagne, il est possible depuis 2018 de faire inscrire « divers » dans le registre d’état civil en plus des mentions de sexe « féminin » et « masculin ». C’est ce que l’on appelle la « troisième option » (loi sur la modification des données à inscrire dans le registre des naissances du 18 décembre 2018 (BGBl. I page 2635). Il est en outre possible de faire supprimer cette inscription. Au Luxembourg, ces options seront reprises dans le Registre national des personnes physiques (RNPP) si elles ont été établies dans un autre pays et doivent être justifiées par la présentation d’un passeport. Dans ce cas, la mention « I »pour « sexe indéterminé » est inscrite dans le RNPP. Au Luxembourg, il n’est pas encore possible de demander la mention du sexe « divers » ou la suppression du jour du sexe.

Dysphorie: Synonym für Geschlechtsdysphorie.

Dysphorie : synonyme de dysphorie de genre.

E

Endokrinologie: ist die Lehre von Hormonen. Endokrinolog_innen sind Mediziner_innen, die sich u.a. mit diversen hormonellen Fragestellungen wie auch Störungen des Körpers befassen. Sie sind bei trans, inter und abinären Menschen wichtige Bezugspersonen, wenn es um die ärztliche Unterstützung zur Einleitung und Begleitung einer pubertätsblockierenden oder geschlechtsangleichenden Hormontherapie geht.

Endocrinologie : c’est l’étude des hormones. Les endocrinologues sont des médecins qui s’occupent entre autres de diverses questions hormonales et de troubles de l’organisme. Ils sont des personnes de référence importantes pour les personnes trans, inter et abinaires lorsqu’il s’agit d’apporter un soutien médical pour l’introduction et le suivi d’une hormonothérapie bloquant la puberté ou visant à l’harmonisation du sexe.

Ergänzungsausweis: Dokument der Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI), das auch vom deutschen Innenministerium anerkannt ist. Abinäre und trans Menschen können sich den Ergänzungsausweis ausstellen lassen, um auf diesem ihren für sie passenden Vornamen und Geschlechtseintrag vermerken zu lassen. Dieser kann auch in Luxemburg verwendet werden, seine Anerkennung basiert auf freiwilliger Grundlage.

Carte d’identité complémentaire : document de la Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI), également reconnu par le ministère allemand de l’Intérieur. Les personnes abinaires et trans peuvent se faire délivrer la carte d’identité complémentaire afin d’y faire figurer le prénom et la mention de sexe qui leur conviennent. Cette carte peut également être utilisée au Luxembourg, sa reconnaissance se faisant sur une base volontaire.

F

FLINTA*: Abkürzung für Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen. Der angehängte Asterisk dient dabei als Platzhalter, um alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten einzubeziehen.

FLINTA* : Abréviation pour les femmes, les lesbiennes, les personnes intersexuées, les personnes abinaires, les personnes trans et les personnes agenres. L’astérisque ajouté sert de joker pour inclure toutes les identités de genre non binaires.

Frau-zu-Mann (engl. FtM): Bezeichnung für die Zusammenhänge in Bezug auf einen trans Mann.

Femme-à-homme (angl. FtM) : terme désignant les rapports en termes d’un homme trans.

G

Gaff: Spezielle Unterhosen für trans Mädchen/Frauen um Penis und Hodensack „unsichtbar“ tragen zu können, →tucken.

Gaff : sous-vêtements spéciaux pour filles/femmes trans pour pouvoir porter le pénis et le scrotum de manière « invisible », →tucken.

Gender (engl., soziales Geschlecht): Eigenschaften, wahrgenommene Pflichten und Erwartungen der jeweiligen Gesellschaft an ein Individuum und umfasst Vornamen, Erscheinungsbild, Kleidungsstil, (unter Umständen auch Beruf) und so weiter. Gender ist unabhängig von der biologischen Definition von Geschlecht. Der Zusammenhang zwischen Gender und geschlechtlicher Selbstwahrnehmung ist noch nicht erforscht. Es gibt zahlreiche Hinweise, dass beide sich bei einigen Menschen gegenseitig beeinflussen, bei anderen eher nicht. Letzteres ist insbesondere bei jüngeren trans Kindern um das 2. oder 3. Lebensjahr zu beobachten.

Genre (angl., sexe social) : les caractéristiques, les obligations perçues et les attentes d’une société donnée à l’égard d’un individu et comprend les prénoms, l’apparence, le style vestimentaire, (dans certaines circonstances, la profession) et ainsi de suite. Le genre est indépendant de la définition biologique du sexe. Le lien entre le genre et l’auto-perception sexuée/genrée n’a pas encore été étudié. De nombreux éléments indiquent que les deux s’influencent mutuellement chez certaines personnes, mais pas chez d’autres. Ce dernier point est particulièrement visible chez les jeunes enfants trans, vers l’âge de 2 ou 3 ans.

Genderfluid: Person, deren Geschlechtswahrnehmung dynamisch ist, d.h. einmal weiblich, dann männlich, manchmal mehr weiblich, ein anderen Mal überwiegt die männliche Selbstwahrnehmung, mal androgyn, später „eindeutig weiblich“ oder „eindeutig männlich“, oder noch anders. Das kann in wechselnden Situationen oder zu verschiedenen Zeitpunkten der Fall sein und ist unabhängig von körperlichen Geschlechtsmerkmalen. Die hohe Variabilität dieses Spektrums ist erst teilweise erforscht. Der Wechsel kann zwischen allen denkbaren Geschlechtsidentitäten bzw. geschlechtlichen Selbstwahrnehmungen stattfinden.

Genderfluid : personne dont la perception du sexe/genre est dynamique, c’est-à-dire tantôt féminine, tantôt masculine, parfois plus féminine, tantôt où la perception de soi masculine prédomine, tantôt androgyne, plus tard « clairement féminine » ou « clairement masculine », ou encore différente. Cela peut se produire dans des situations changeantes ou à des moments différents et est indépendant des caractéristiques physiques du sexe. La grande variabilité de ce spectre n’a été que partiellement étudiée. Le changement peut se produire entre toutes les identités de genre ou auto-perceptions sexuées/genrées imaginables.

Gender- bzw. geschlechtskonform: Übereinstimmg gesellschaftlicher Normen und vorherrschender Ideen zum bei der Geburt zugeordneten Geschlecht. Diese ist kulturabhängig und kann sich (mehr oder weniger oft) im Laufe der Zeit ändern bzw. an die Bedürfnisse einer Gesellschaft anpassen.

Conforme au genre resp. sexe/genre : conformité des normes sociales et des idées dominantes au sexe attribué à la naissance. Le sexe et genre dépendent de la culture et peut changer (plus ou moins souvent) au fil du temps ou s’adapter aux besoins d’une société.

Genderqueer: Synonym für „abinär“. Der Begriff wird jedoch weniger häufig verwendet.

Genderqueer: synonyme d‘« abinaire ». Le terme est toutefois moins souvent utilisé.

Gendervariant: Eigenschaft, Verhaltensrollen auszuüben bzw. Verhaltensweisen zu zeigen, die in den meisten Gesellschaften typischerweise „dem anderen“ Geschlecht zugeordnet werden. Z.B. Mädchen, die gerne als typisch angesehenen Jungenbeschäftigungen nachgehen, wie z.B. Fußball, Modellbau, Autos, Actionspiele, usw. umgekehrt auch Jungen, die gerne mit Puppen spielen, Röcke tragen, usw. Vor allem bei cis Personen spricht man von Geschlechtsvarianz. Sie ist jedoch kein zuverlässiger Hinweis darauf, ob ein Mensch trans ist oder nicht,→Geschlechtsvarianz.

Variation de genre : propriété d’exercer des rôles comportementaux ou d’adopter des comportements qui, dans la plupart des sociétés, sont typiquement attribués à « l’autre » sexe. Par exemple, les filles qui aiment les activités considérées comme typiquement masculines, comme le football, le modélisme, les voitures, les jeux d’action, etc. A l’inverse, les garçons qui aiment jouer à la poupée, porter des jupes, etc. C’est surtout chez les personnes cis que l’on parle de variance de genre. Elle n’est cependant pas une indication fiable pour savoir si une personne est trans ou non,→variance de genre.

Genotyp: Der Genotyp bezieht sich au die gesamte genetische Ausstattung eines Organismus.

Génotype : le génotype se réfère à l’ensemble du patrimoine génétique d’un organisme.

Geschlecht: Das Geschlecht ist für viele Menschen eine wichtige kulturelle und biologische Kategorie, die verschiedene Dimensionen umfasst. Zu den wichtigsten gehören für die meisten Menschen: Körperliche Geschlechtsmerkmale (meist auch als biologisches Geschlecht bezeichnet) einerseits Geschlechtsidentität bzw. →geschlechtliche Selbstwahrnehmung und Geschlechtsausdruck (auch als psychosoziales Geschlecht bezeichnet) andererseits. Das körperliche Geschlecht beinhaltet die Klassifizierung von Menschen in (meistens) binär gefasste männliche oder weibliche körperliche Merkmale wie Chromosomen, Hormone, interne und externe, primäre und sekundäre Geschlechtsmerkmale, Fortpflanzungsorgane sowie das psychosoziale Geschlecht.

Sexe-genre-identitié sexé/genré (en allemand Geschlecht) : pour de nombreuses personnes, le complexe sexe, genre, l’identité sexuée/genrée est une catégorie culturelle et biologique importante qui comprend différentes dimensions. Parmi les plus importantes, on trouve pour la plupart des gens : Les caractéristiques sexuéess physiques (généralement aussi appelées sexe biologique) d’une part, l’identité sexuée ou →l’auto-perception sexuée/genrée et l’expression de genre (également appelée sexe psychosocial) d’autre part. Le sexe physique comprend la classification des personnes en caractéristiques physiques masculines ou féminines (le plus souvent) définies de manière binaire, telles que les chromosomes, les hormones, les caractéristiques sexuées internes et externes, primaires et secondaires, les organes reproducteurs, ainsi que le sexe psychosocial.

Geschlechterstereotypen: Vereinfachte geschlechtsbezogene gesellschaftliche Klischees und allgemeine Erwartungen über Eigenschaften bestimmter sozialer Gruppen wie Frauen und Männern, aber auch binären und abinären trans und inter Personen gegenüber. Dies geht einher über oftmals eingeengte Vorstellungen zu ihrer äußerlichen Erscheinung und ihrem Verhalten. Sie werden aufgrund von Vorstellungen insbesondere zum weiblichen und männlichen Geschlecht einzelnen Menschen oder Gruppen von Menschen zugeschrieben.

Geschlechtervielfalt: Vorhandensein von weiteren Menschen, die nicht in gesellschaftliche (und damit auch medizinische) binäre Normvorstellungen von weiblich oder männlich passen. Ihre Variationen können sich auf der psychischen und psychosozialen Ebene widerspiegeln (z.B. bei binären und abinären trans Personen sowie bei abinären inter Personen) wie auch auf der körperlichen Ebene (inter Personen wie auch weitere Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale). Dies bedeutet, dass die Wirklichkeit komplexer ist als das Konzepte „Frau/Mann“ und über binäre Normvorstellungen von Körpern, →geschlechtlichen Selbstwahrnehmungen und Identitäten hinausgeht.

Diversité de sexe/genre : présence d’autres personnes qui ne correspondent pas aux représentations sociales (et donc médicales) binaires du féminin et du masculin. Leurs variations peuvent se refléter au niveau psychique et psychosocial (p. ex. chez les personnes trans binaires et abinaires ainsi que chez les personnes inter abinaires) ainsi qu’au niveau physique (personnes inter ainsi que d’autres personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées). Cela signifie que la réalité est plus complexe que le concept « femme/homme » et qu’elle va au-delà des représentations binaires normatives des corps, des →auto-perceptions sexuées/genrées et des identités.

Geschlechtliche Selbstbestimmung: Gleichstellungspolitische Forderung, Personen selbst über ihre geschlechtliche Identität bestimmen zu lassen. Also die Anerkennung der Art und Weise, wie sich eine betreffende Person definiert und ausdrückt im Rahmen der geschlechtsspezifischen Selbstwahrnehmung.

Autodétermination sexuée/genrée : exigence politique d’égalité visant à laisser les personnes déterminer elles-mêmes leur identité sexuée/genrée (de genre). C’est-à-dire la reconnaissance de la manière dont une personne donnée se définit et s’exprime dans le cadre de l’auto-perception spécifique au sexe/genre.

Geschlechtliche Selbstwahrnehmung: Subjektive Wahrnehmung, einer bestimmten Geschlechtskategorie anzugehören oder auch nicht. Diese kann binär – also „rein“ weiblich oder männlich – sein, sich zwischen oder außerhalb dieser beiden Spektren befinden und in Form verbaler Äusserungen wie auch in Verhaltensweisen sichtbar werden. In Bezug auf trans Kinder kann dieses Konzept beim Verständnis z.B. der Äusserungen und/oder Verhaltensweisen von Kindern helfen, wenn diese nicht den Normvorstellungen Erwachsener entsprechen. Dabei gilt, sich zu vergegenwärtigen, dass (insbesondere jüngere) Kinder den Begriff trans eher nicht zur Selbstdefinition oder -beschreibung verwenden, da sie ihn nicht kennen. Oftmals können Äusserungen und/oder Verhaltensweisen jedoch ein erstes Anzeichen dafür sein, ob ein Kind trans ist.

Auto-perception sexuée/genrée : perception subjective d’appartenir ou non à une certaine catégorie de sexe. Celle-ci peut être binaire – c’est-à-dire « purement » féminine ou masculine -, se situer entre ou en dehors de ces deux spectres et se manifester sous forme de déclarations verbales et de comportements. En ce qui concerne les enfants trans, ce concept peut aider à comprendre, par exemple, les propos et/ou les comportements des enfants lorsqu’ils ne correspondent pas aux normes des adultes. Il faut garder à l’esprit que les enfants (en particulier les plus jeunes) n’utilisent pas le terme trans pour se définir ou se décrire, car ils ne le connaissent pas. Toutefois, des déclarations et/ou des comportements peuvent souvent être un premier signe indiquant si un enfant est trans.

Geschlechtsangleichende Hormone (teils auch als geschlechtsbestätigende Hormone bezeichnet): In den Hormonhaushalt eingreifende Medikamente, die dazu führen, dass ein Teil sekundärer Geschlechtsmerkmale ausgebildet wird, z.B. Brustentwicklung bei trans Frauen, Bartentwicklung und Absenken der Stimme bei trans Männern. Darüber hinaus gibt es abinäre Personen mit dem Bedürfnis, ihren Körper zu androgynisieren, d.h. zu bewirken, dass sie aufgrund körperlicher Merkmale nicht als eindeutig weiblich oder männlich zugeordnet werden/können.

Hormones de réassignation de sexe (parfois aussi appelées hormones de confirmation du sexe) : Médicaments qui interviennent dans l’équilibre hormonal et qui entraînent la formation d’une partie des caractères sexués secondaires, par exemple le développement des seins chez les femmes trans, le développement de la barbe et l’abaissement de la voix chez les hommes trans. En outre, certaines personnes abinaires ont besoin d’androgyniser leur corps, c’est-à-dire de faire en sorte qu’elles ne soient pas/ne puissent pas être considérées comme clairement féminines ou masculines en raison de leurs caractéristiques physiques.

Geschlechtsangleichende Maßnahmen (teils auch als geschlechtsbestätigende Maßnahmen bezeichnet): Medizinische Maßnahmen, die vor allem trans Menschen in Anspruch nehmen, um körperliche Veränderung herbeizuführen, die ihrer →geschlechtlichen Selbstwahrnehmung bzw. -identität entsprechen. Unter diese Maßnahmen fallen z.B. Hormontherapie oder geschlechtsangleichende bzw. -bestätigende Operationen. Dabei handelt es sich nicht, wie oft fälschlicherweise behauptet, um eine „Geschlechtsumwandlung“. Der Begriff ist in diesem Zusammenhang unzutreffend und irreführend, da es sich um eine Angleichung an das empfundene Geschlecht handelt und nicht um eine vollständige Umgestaltung des Körpers in eine „neue (Geschlechts-) Form“, wie dies im Tierreich z.B. bei den Kugelfischen (von Weibchen zu Männchen) möglich ist.

Mesures d’assignation de sexe (parfois aussi appelées mesures de confirmation du sexe) : Mesures médicales auxquelles recourent principalement les personnes trans pour obtenir des modifications physiques correspondant à leur →auto-perception sexuée/genrée ou à l’identité de genre. Ces mesures comprennent par exemple l’hormonothérapie ou les opérations de réassignation de sexe ou de confirmation de genre. Il ne s’agit pas, comme on l’affirme souvent à tort, d’un « changement de sexe ». Dans ce contexte, le terme est inexact et trompeur, car il s’agit d’une adaptation au sexe ressenti et non d’une transformation complète du corps en une « nouvelle forme (sexuée) », comme cela est possible dans le règne animal, par exemple chez les poissons-globes (de femelle à mâle).

Geschlechtsangleichende Operationen (GaOP, teils auch als geschlechtsbestätigende Operationen bezeichnet): Chirurgische Maßnahmen um primäre und/oder sekundäre Geschlechtsmerkmale an Aussehen und Funktion des empfundenen Geschlechts anzugleichen. Sie werden nicht nur bei trans Personen angewandt, sondern z.B. auch zur Wiederherstellung von Geschlechtsmerkmalen nach Unfall oder Krankheit.

Opérations d’assignation de sexe (parfois aussi appelées opérations de confirmation du sexe) : Mesures chirurgicales visant à adapter les caractéristiques sexuées primaires et/ou secondaires à l’apparence et à la fonction du sexe perçu. Elles ne sont pas uniquement appliquées aux personnes trans, mais aussi, par exemple, pour rétablir les caractéristiques sexuées après un accident ou une maladie.

Geschlechtsausdruck: Gesamtheit der sichtbaren Merkmale, die mit der zugeordneten Angehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht (männlich, weiblich, abinär, usw.) übereinstimmen. Zum Geschlechtsausdruck gehören beispielsweise Kleidung, Haarschnitt, Sprache, Gangart, usw. Der Geschlechtsausdruck ändert sich im Laufe der Zeit, ist kulturabhängig, und zumeist in männlich oder weiblich eingeteilt.

Expression de genre: ensemble des caractéristiques visibles qui correspondent à l’appartenance attribuée à un sexe donné (masculin, féminin, abinaire, etc.). L’expression de genre comprend par exemple les vêtements, la coupe de cheveux, le langage, la démarche, etc. L’expression de genre change au fil du temps, dépend de la culture et est le plus souvent classée en masculin ou féminin.

Geschlechtsdysphorie (GD): Ein durch als unpassend empfundene Geschlechtsmerkmale ausgelöstes Leiden oder Beeinträchtigung des körperlichen und seelischen Wohlbefindens einer Person, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein und von Situation zu Situation variieren kann. Sie basiert auf der Inkongruenz zwischen dem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht und der geschlechtlichen Selbstwahrnehmung eines Menschen und kann durch verengte stereotype Vorstellungen zu Geschlecht einerseits, zu dem, was eine trans Person ausmachen soll, andererseits im familiären oder sozialen Umfeld ausgelöst oder verstärkt werden. Obwohl die Geschlechtsdysphorie oft in der Kindheit beginnt, kann sie bei manchen Menschen erst nach der Pubertät oder auch viel später auftreten, →Geschlechtsinkongruenz.

Kurz-Definition: Gefühl der Not, das auftreten kann, wenn das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht oder geschlechtsbezogene körperliche Merkmale von der geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweichen. Einige trans und abinäre Personen leiden an Geschlechtsdysphorie, andere nicht.

Dysphorie de genre (DG) : souffrance ou altération du bien-être physique et mental d’une personne causée par des caractéristiques sexuées perçues comme inappropriées, qui peut être d’intensité variable et varier d’une situation à l’autre. Elle repose sur l’incongruité entre le sexe assigné à la naissance et la perception que la personne a d’elle-même en termes de genre et peut être déclenchée ou renforcée par des stéréotypes réducteurs sur le genre d’une part, et sur ce qui devrait caractériser une personne trans d’autre part, dans l’environnement familial ou social. Bien que la dysphorie de genre commence souvent dans l’enfance, elle peut apparaître chez certaines personnes après la puberté ou bien plus tard, →incongruence de genre.

Définition courte : un sentiment de détresse qui peut survenir lorsque le sexe attribué à la naissance ou des caractéristiques physiques liées au sexe diffère de l’auto-perception sexuée/genrée. Certaines personnes trans ou abinaires souffrent de dysphorie de genre, d’autres n’en pas.

Geschlechtseintrag: Behördlicher Vermerk über das Geschlecht im Geburtsregister (und in Ausweisdokumenten). Der Eintrag wird in der Regel direkt nach der Geburt vorgenommen und hängt somit von den äußeren Geschlechtsmerkmalen ab. Derzeit sind in Luxemburg die Einträge weiblich und männlich möglich. Es kann sein, dass ein Kind aus Deutschland den Eintrag divers vorliegen hat oder keinen Eintrag, da dieser offengelassen wurde. Geschlechtseinträge können geändert werden. In Luxemburg existiert im Registre national des personnes physiques (RNPP) der Geschlechtseintrag „sexe indéterminé“ (unbestimmtes Geschlecht), der z.B. bei einer Wohnsitzbescheinigung als „I“ sichtbar wird. →Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag (in LU, DE).

Inscription du sexe : mention administrative relative au sexe dans le registre des naissances (et dans les documents d’identité). L’inscription est généralement effectuée directement après la naissance et dépend donc des caractéristiques sexuées externes. Actuellement, les inscriptions au Luxembourg sont possibles au féminin et au masculin. Il se peut qu’un enfant allemand ait l’inscription divers ou qu’il n’y ait pas d’inscription car celle-ci a été laissée ouverte. Les inscriptions relatives au sexe peuvent être modifiées. Au Luxembourg, il existe dans le Registre national des personnes physiques (RNPP) la mention « sexe indéterminé », qui est visible par exemple sur un certificat de résidence sous la forme d’un « I ». →Modification des prénoms et de la mention du sexe (à LU, DE).

Geschlechtsidentität: Tief empfundenes inneres und persönliches Gefühl und Bewusstsein der Zugehörigkeit zu und Identifikation mit einem bestimmten Geschlecht. Diese sind unabhängig von den Geschlechtsmerkmalen und dem bei der Geburt zugeordneten Geschlechtseintrag, auch wenn bei den meisten Menschen eine „Kongruenz“ (Übereinstimmung, →Geschlechtskongruenz) bestehen mag.

Identité de genre: sentiment et conscience intérieurs et personnels profondément ressentis de l’appartenance et de l’identification à un certain sexe. Celles-ci sont indépendantes des caractéristiques sexuées et de la mention du sexe attribuée à la naissance, même s’il peut y avoir une « congruence »(accord, →congruence de sexe/genre) chez la plupart des personnes.

Geschlechtsidentitätsstörung (GIS): Erheblicher Stress oder Schwierigkeiten beim Funktionieren, die anhaltend damit zusammenhängen, dass das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht einer Person nicht mit ihrem inneren Selbstverständnis als männlich, weiblich, gemischt, neutral oder etwas anderem (geschlechtliche Selbstwahrnehmung) übereinstimmt, →Geschlechtsdysphorie. Ursprünglich liegt dieser Definition das Vorhandensein eines klar klassifizierbaren biologischen binären Geschlechts (weiblich oder männlich) zugrunde, von dem die Psyche für das Vorliegen der Störung von diesem abweichen muss. Bei „Geschlecht“ handelt es sich jedoch um ein sehr komplexes und für viele Menschen einengendes Konzept, dem nicht ein klar klassifizierbares biologisches Geschlecht zugrunde gelegt werden kann, sodass die Verwendung dieses Begriffs umstritten ist.

Trouble de l’identité de genre (TIG): stress important ou difficultés de fonctionnement liés de manière persistante au fait que le sexe attribué à une personne à la naissance ne correspond pas à la perception qu’elle a d’elle-même en tant que mâle, femelle, mixte, neutre ou autre (l’auto-perception sexuée/genrée), →dysphorie de genre. À l’origine, cette définition repose sur l’existence d’un sexe biologique binaire clairement classifiable (féminin ou masculin), dont le psychisme doit s’écarter pour que le trouble existe. Cependant, le « sexe/genre » est un concept très complexe et restrictif pour de nombreuses personnes, qui ne peut pas être basé sur un sexe biologique clairement classifiable, de sorte que l’utilisation de ce terme est controversée.

Geschlechtsinkongruenz (GIK): Nichtübereinstimmung zwischen dem empfundenen Geschlecht und dem zugeordneten Geschlecht bei der Geburt. In der Literatur findet man des Öfteren dazu auch die Formulierung „Störung der Geschlechtsidentität“. Diese Formulierung ist nicht zutreffend, da kein Krankheitsbild nachgewiesen werden kann. Daher wurde in der →International Classification of Diseases (ICD-11), die am 1.1.2022 in Kraft getreten ist, der Begriff „Geschlechtsinkongruenz“ eingeführt.

Incongruence de genre (GIK) : Non-concordance entre le sexe ressenti et le sexe attribué à la naissance. Dans la littérature, on trouve souvent la formulation « trouble de l’identité de genre ». Cette formulation n’est pas pertinente, car aucun tableau clinique ne peut être prouvé. C’est pourquoi la notion d‘« incongruence de genre » a été introduite dans la →classification internationale des maladies (CIM-11), qui est entrée en vigueur le 1er janvier 2022.

Geschlechtskongruenz/geschlechtskongruent: Überstimmung zwischen dem empfundenen Geschlecht (oder geschlechtlichen Selbstwahrnehmung) und dem Geschlechtseintrag bei der Geburt.

Congruence de genre/sexe congruent : concordance entre le sexe ressenti (ou auto-perception sexuée/genrée) et le sexe inscrit à la naissance.

Geschlechtsrolle: Mit einer Geschlechtsrolle werden Verhaltensweisen in Verbindung gebracht, die in einer Kultur für ein bestimmtes Geschlecht als typisch oder akzeptabel gelten, oder Verhaltensweisen eines Individuums, mit der dieses seine geschlechtliche Selbstwahrnehmung bzw. Geschlechtsidentität zum Ausdruck bringt. In neuerer Zeit wird Zunehmend verschwindet insbesondere in soziologischen und psychologischen Kreisendie Gleichgesetzung von Geschlecht und Gender mit dem Ziel, die kulturell und gesellschaftlich vorgegebenen Geschlechtsrollen von den körperlichen Gegebenheiten zu unterscheiden (vgl. Geschlechterrolle auf Educalingo).

Rôle de genre : un rôle de genre est associé à des comportements considérés comme typiques ou acceptables pour un sexe donné dans une culture, ou à des comportements d’un individu par lesquels celui-ci exprime son auto-perception sexuée/genrée ou son identité de genre. De plus en plus, notamment dans les milieux sociologiques et psychologiques, l’assimilation du sexe et du genre disparaît dans le but de distinguer les rôles sexués prescrits par la culture et la société des réalités physiques (cf. rôle sexué sur Educalingo en allemand).

Geschlechtsvariant: Eigenschaft, Verhaltensrollen auszuüben oder Äußerungen zur geschlechtlichen Selbstzuordnung abzugeben, die in der Gesellschaft typischerweise dem anderen Geschlecht zugeordnet werden. Z.B. Mädchen die gerne als typisch angesehenen Jungenbeschäftigungen nachgehen, wie z.B. Fußball, Modellbau, Autos, Actionspiele, usw. bzw. umgekehrt auch Jungen, die gerne mit Puppen spielen, Röcke tragen, usw. Vor allem bei cis Personen spricht man von Geschlechtsvarianz. Sie ist jedoch kein zuverlässiger Hinweis darauf, ob ein Mensch trans ist oder nicht, →Gendervariant.

Variation de genre (en anglais gender variant) : propriété d’exercer des rôles comportementaux ou de faire des déclarations d’auto-attribution sexuée/genrée qui sont typiquement attribués à l’autre sexe dans la société. Par exemple, les filles qui aiment les activités considérées comme typiquement masculines, comme le football, le modélisme, les voitures, les jeux d’action, etc. ou, à l’inverse, les garçons qui aiment jouer à la poupée, porter des jupes, etc. C’est surtout chez les personnes cis que l’on parle de variance de genre. Elle n’est cependant pas une indication fiable pour savoir si une personne est trans ou non.

Geschlechtsverändernde Eingriffe/Maßnahmen: In der Regel Synonym für körpermedizinische geschlechtsangleichende Maßnahmen bei trans Personen bzw. geschlechtszuweisende oder geschlechtsvereindeutigende Maßnahmen bei inter Personen und anderen Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale.

Interventions/mesures de changement de sexe : Généralement synonyme d’interventions médico-corporelles de réassignation de sexe pour les personnes trans ou d’interventions d’assignation ou d’ambiguïté sexuée pour les personnes inter et les autres personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées.

Geschlechtsvereindeutigende Operationen: Nach medizinischen Normvorstellungen handelt es sich bei einem Kind um ein „richtiges Mädchen“ oder einen „richtiger Junge“, nur entsprechen die Genitalien nicht medizinischen Normvorstellungen von einem weiblichen oder männlichen Genital, beispielsweise bei →Adrenogenitalem Syndrom (AGS) oder →Hypospadie.

Opération de « confirmation » du sexe : Selon les normes médicales, un enfant est une « vraie fille » ou un « vrai garçon », sauf que ses organes génitaux ne correspondent pas aux normes médicales d’un organe génital féminin ou masculin, par exemple en cas de →hyperplasie congénitale des surrénales (HCS) ou d’→hypospadias.

Geschlechtszuweisende Operationen: Operationen an den Geschlechtsmerkmalen führen dazu, das Geschlecht eines Kindes nach medizin-binären Vorstellungen vermeintlich unzweifelhaft als „weiblich“ oder zu „männlich“ wahrgenommen wird, z.B., wenn gesundes Gewebe, das nicht zu einem weiblichen oder männlichen Geschlecht gehört, entfernt wird (beispielsweise Hoden bei einem Mädchen, Gebärmutter oder Eierstöcke bei einem Jungen). Nach medizinischen Normvorstellungen hat ein solches Kind ein „uneindeutiges“ Geschlecht.

Opérations d’assignation de sexe : Les opérations portant sur les caractéristiques sexuées conduisent à ce que le sexe d’un enfant soit perçu comme « féminin » ou trop « masculin » de manière présumée indubitable selon les conceptions médicales binaires, par exemple lorsque des tissus sains qui n’appartiennent pas à un sexe féminin ou masculin sont enlevés (par exemple les testicules chez une fille, l’utérus ou les ovaires chez un garçon). Selon les normes médicales, un tel enfant a un sexe « ambigu ».

Gonaden: Keimdrüsen, in welchen die Geschlechtshormone Östrogen bzw. Testosteron gebildet werden. Bei Frauen sind dies die Eierstöcke, wobei es auch Frauen mit angeborenen Hoden gibt, die funktionstüchtig sein können, oder auch nicht; bei Männern handelt es sich um die Hoden, wobei manche Männer auch einen oder zwei Eierstïcke aufweisen, die ebenfalls funktionstüchtig sein können, oder auch nicht.

Les gonades : Les gonades, dans lesquelles sont produites les hormones sexués œstrogènes ou testostérone. Chez les femmes, il s’agit des ovaires, bien que certaines femmes aient des testicules congénitaux, qui peuvent être fonctionnels ou non ; chez les hommes, il s’agit des testicules, bien que certains hommes aient un ou deux ovaires, qui peuvent être fonctionnels ou non.

H

Heteronormativität: Gesellschaftliches Wertesystem, das nur zwei Geschlechter und heterosexuelle Beziehungen zwischen diesen Geschlechtern anerkennt und als normal ansieht.

Hétéronormativité : système de valeurs sociales qui ne reconnaît que deux sexes et des relations hétérosexuelles entre ces sexes et les considère comme normales.

Hormonersatztherapie (HET, engl. HRT, hormone replacement therapy): Medizinische Verwendung von Hormonen, um einen körperlichen Mangel eines oder mehrerer Hormone auszugleichen. So stellt die HET auch bei vielen trans Personen eine sehr wichtige begleitende Maßnahme zur Geschlechtsangleichung dar. Dabei werden vor allem Östrogene als weibliche, bzw. Testosteron als männliche Hormone verabreicht.

Thérapie hormonale de substitution (THS, en anglais HRT, hormone replacement therapy) : Utilisation médicale d’hormones pour compenser une manque physique d’une ou plusieurs hormones. Ainsi, la THS constitue également une mesure d’accompagnement très importante pour de nombreuses personnes trans en vue d’une réassignation de sexe. Les hormones administrées sont principalement des œstrogènes pour les femmes et de la testostérone pour les hommes.

Hypospadie: Zu den häufigsten angeborenen Varianten der Geschlechtsmerkmale gehörende Gestaltung des Penis. Harnröhrenverkürzung, bei der die Harnröhre aus der Unterseite des Penis mündet. Dies kann in Verbindung mit einer Beugung des Penisschaftes (Chorda), einer Verengung der äußeren Harnröhrenmündung (Meatusstenose), einem gespaltenen Präputium (lange Vorhaut auf der einen Seite, fehlende Vorhaut auf der anderen Seite) oder einem Hodenhochstand (Maldescensus testis) auftreten. Solange Urin entweichen kann, besteht kein chirurgischer Handlungsbedarf. Die Hypospadie kann eine Erscheinungsform von Intergeschlechtlichkeit sein oder andere Gründe haben. Weitere Information unter: https://im-ev.de.

I

Iatrogen: ärztlich verursacht.

Indikation: Grund für eine diagnostische oder therapeutische Maßnahme. Sie zeigt an, wann eine medizinische Maßnahme als angemessen erachtet wird, →medizinische Notwendigkeit.

Indication : raison justifiant une mesure diagnostique ou thérapeutique. Elle indique quand une intervention médicale est jugée appropriée, →nécessité médicale.

Informierte Einwilligung: Hierbei geht es im Rahmen einer medizinischen Behandlung um Information und Aufklärung über Maßnahmen (insbesondere Medikamente und Operationen), die zusammen mit der Indikation als Legitimation ärztlicher Massnahmen dient. Sie basiert auf dem Persönlichkeits- und Selbstbestimmungsrecht eines Menschen und spiegelt dessen Willen wider. Diese Legitimation ist notwendig, da Behandlungen ohne wirksame Einwilligung zu Ersatzansprüchen von Menschen gegen Behandelnde führen können. Darüber hinaus trifft dieses Konzept auch für andere Bereiche zu, z.B. im Rahmen einer →Transition ein →Coming-out durchzuführen oder die Entscheidung zu treffen, →stealth zu leben.

Consentement éclairé : Il s’agit ici, dans le cadre d’un traitement médical, de l’information et de l’explication sur les mesures (notamment les médicaments et les opérations) qui, avec l’indication, servent de légitimation aux mesures médicales. Il se base sur le droit de la personnalité et de l’autodétermination d’une personne et reflète sa volonté. Cette légitimation est nécessaire, car les traitements sans consentement valable peuvent donner lieu à des demandes de réparation de la part des personnes contre les soignant_exs.

inter: Das Wort ‚inter‘ wird auf dieser Website als Synonym für Menschen mit Variationen der Geschlechtsmerkmale verwendet. Es kann als Abkürzung für „intergeschlechtlich“ oder „intersex“ betrachtet werden. Der Begriff wird klein geschrieben und als Adjektiv verwendet, da inter nur einen mehr oder weniger grossen Teil eines Menschen ausmacht, dieser jedoch nicht auf diese Eigenschaft reduziert werden soll. Es ist sehr wichtig, diese Definitionen nicht mit Geschlechtsidentitäten zu verwechseln. Was intergeschlechtliche Menschen in erster Linie kennzeichnet, ist die Erfahrung der Entwertung auf der Grundlage des geschlechtsspezifischen Körpers. Die Geschlechtsidentitäten, die sind pluralistisch. Quelle: Bastien Charlebois, J., Dagenais, S., Gosselin, L. ( 2015 ) : Was ist das „Geschlecht“, das wir erwähnen? : Quelques implications du projet de règlement encadrant les demandes de changement de mention de sexe pour les personnes intersex(ué)es. Memorandum presented to the Institutional Commission for the Draft Regulation for the Change of Names and other Qualities of Registration for Transsexual or Transgender People. Intersex Visibility Committee [Zentrum gegen Geschlechterunterdrückung/Centre for Gender Advocacy]. Die meisten inter Personen haben eine binäre Geschlechtsidentität, einige von ihnen haben eine diverse/intergeschlechtliche Identität oder definieren sich als abinär „weder Mann noch Frau“. Hierbei können unterschieden werden:

Intergeschlechtliche Menschen: Gesamtheit von Personen, deren Geschlechtsmerkmale gemäß medizinischer Normen nicht ausschließlich ‚männlich‘ und ‚weiblich‘ zuzuordnen sind und die nicht durch die Medizin in der frühen Kindheit oder Jugend ‚geheilt‘ werden können. Hierzu können Menschen z.B. mit →komplette Androgenresistenz (CAIS) oder →partieller Androgenresistenz, →Swyer-Syndrom, →5-Alpha-Reduktase-Mangel oder →Mosaikismus gezählt werden.

Intersex-Personen: International verwendeter Begriff für intergeschlechtliche Personen, wobei das Wortteil ’sex‘ (im Englischen) für (Körper-) ‚Geschlecht‘ steht. Bei Selbstzuordnung sind sich diese Menschen bewusst, dass sie Teil einer Gruppe sind, die die gleiche medizinische Entwertung erfahren haben, eine positive, nicht-pathologisierende Sicht auf ihren Körper einnehmen und eine politische Identität behaupten.

inter : Le mot ‚inter‘ est utilisé comme terme générique pour désigner les personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées. Il est l’abréviation d’« intersexe » ou d’« intersexué ». Le terme est écrit en minuscule et utilisé comme adjectif, car il ne représente qu’une partie plus ou moins importante d’une personne, mais elle ne doit pas être réduite à cette caractéristique. On peut distinguer :

Personnes intersexuées : « désigne l’ensemble des personnes qui dérogent aux figures développementales normatives ‘mâle’ et ‘femelle’ créées par la médecine, et susceptibles d’être ‘corrigées’ par celle-ci durant la tendre enfance ou à l’adolescence » (adapté de Bastien Charlebois, 2014, p. 237). On peut y inclure les personnes souffrant par exemple de→l’hypospadias ou de →l’HCS (hyperplasie congénitale des surrénales).

Personnes intersexes : « désigne les personnes intersexuées ayant conscience de faire partie d’une groupe de personnes ayant subi la même invalidation médicale, adoptant une vision positive et non-pathologisante de leur corps et affirmant une identité politique. »

Il est très important de ne pas confondre ces définitions avec des identités de genre. Ce qui caractérise d’abord et avant tout les personnes intersex(ué)es, c’est l’expérience d’invalidation sur la base du corps sexué. Les identités de genre que nous avons sont plurielles. S’il est vrai qu’un certain nombre d’entre nous avons une identité intergenre ou « ni homme, ni femme » (le terme en émergence est « herma »), beaucoup se sentent plutôt femmes ou hommes. Source : Bastien Charlebois, J., Dagenais, S., Gosselin, L. ( 2015 ) : Quel est ce «sexe» que l’on mentionne ? : Quelques implications du projet de règlement encadrant les demandes de changement de mention de sexe pour les personnes intersex(ué)es. Mémoire présenté à la Commission des institutions pour le projet de Règlement pour le changement de nom et d’autres qualités de l’état civil pour les personnes transsexuelles ou transgenres. Comité Visibilité Intersexe [ Centre de lutte contre l’oppression des genres/Centre for Gender Advocacy ].

Intergeschlechtlichkeit/Intersexualität: Der Begriff bezeichnet biologische Besonderheiten bei der Geschlechtsentwicklung, wobei intergeschlechtliche Körper sowohl weibliche als auch männliche Merkmale tragen können und somit Ähnlichkeiten mit dem weiblichen und dem männlichen Geschlecht aufweisen. Grund dafür können genetische Variationen auf den Geschlechts- oder auf anderen Chromosomen sein. Folgen dieser Variationen können Besonderheiten in der Anatomie der Geschlechtsorgane, im Mengenverhältnis der Geschlechtshormone oder in der Ausprägung der Keimdrüsen sein. Weiterführende Informationen bei: IMeV. Wegen der Vermischungsgefahr mit Sexualität werden inzwischen die Begriffe Intersexualität und intersexuelle Menschen nicht mehr verwendet, es sei denn als Selbstbezeichnung durch inter Personen. Dies gilt auch für veraltete und oftmals als verletzend empfundene Begriffe wie Zwitter, Hermaphrodit, Zwischengeschlecht.

Intergeschlechtlichkeit ist unabhängig von Transgeschlechtlichkeit, wobei einige inter Personen sich selbst auch als trans bezeichnen, wenn sie zum Beispiel hormonelle und operative Maßnahmen in Anspruch genommen haben, →Hermaphrodit, →Variation der körperlichen Geschlechtsmerkmale, →Variante der Genitalentwicklung.

Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) (engl. International Classification of Diseases): Elfte Ausgabe eines von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten globalen Kategorisierungssystems für körperliche und psychische Krankheiten. Sie ist am 1.1.2022 in Kraft getreten.

Classification internationale des maladies (CIM-11) (en anglais International Classification of Diseases) : 11e édition d’un système global de catégorisation des maladies physiques et mentales publié par l’Organisation mondiale de la santé (OMS). Elle est entrée en vigueur le 1er janvier 2022.

Interphobie: ablehnende oder feindliche Einstellung gegenüber intersexuellen Personen.

Intersektionalität: Konzept, das das komplexe Zusammenspiel verschiedener Formen der Unterdrückung widerspiegelt, Wechselwirkungen zwischen verschiedenen sozialen Identitäten und Formen der Diskriminierung, wobei anerkannt wird, dass Menschen oft mehreren sozialen Kategorien gleichzeitig angehören.

Intersex-Personen, inter Personen, intergeschlechtliche Personen: Menschen, die nach medizinischen Normen nicht eindeutig dem weiblichen oder männlichen Geschlecht zugeordnet werden können. Es gibt kein uneindeutiges Geschlecht. Ein uneindeutiges Geschlecht ist eindeutig intergeschlechtlich. Hierzu zählen auch Menschen, deren Geschlecht nach medizinischen Normen „eindeutig“ erscheint, deren Geschlechtsmerkmale jedoch gemäß medizinischer Normvorstellungen nicht „normal“ aussehen und daher als (meist operativ) behandlungsbedürtig eingeschätzt werden.

Intersexualität: veralteter, medizinischer Begriff für →Intergeschlechtlichkeit.

K

Klitpen: „Klitoris-Penis“, stark vergrößerte Klitoris, die u.a. bei trans Männern bei bei langfristiger Einnahme von männlichen Geschlechtshormonen (Testosteron) auftreten kann.

Klitpen : « pénis clitoridien », clitoris fortement agrandi, qui peut apparaître entre autres chez les hommes trans en cas de prise prolongée d’hormones sexuées masculines (testostérone).

Körperassoziierte Geschlechtsidentität: →Geschlechtsidentität.

Identité de genre associée au corps : →identité de genre.

Konversionsmaßnahmen: Maßnahmen mit dem Ziel, die →Geschlechtsidentität (oder sexuelle Orientierung) eines Menschen zu verändern. Sie werden auch als „Reparativbehandlung“ bezeichnet, sind höchst umstritten und werden unter anderem von der Amerikanischen Psychiater_innen Organisation (APA) als unethisch und brutal bezeichnet. Diese Art von Eingriffen in die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen stellt eine Kindeswohlgefährdung dar und ist zu unterbinden. Oftmals werden Konversionsmaßnahmen nicht direkt von Therapeut_innen angewandt, sondern Eltern bei unter 18-Jährigen (insbesondere bei präpubertären Kindern) darin geschult und unterstützt, diese bei ihnen anzuwenden. Beispielsweise werden sie angehalten, nicht den vom Kind als passend empfundenen Vornamen mit dem entsprechenden Vornamen zu verwenden, das Kind für sich passende Kleidung tragen zu lassen und damit auch in die Schule gehen zu lassen.

Mesures de conversion : mesures ayant pour but de modifier →l’identité de genre (ou l’orientation sexuelle) d’une personne. Également appelées « traitement réparateur », ces mesures sont très controversées et sont notamment qualifiées de contraires à l’éthique et de brutales par l’Organisation américaine des psychiatres (APA). Ce type d’intervention dans le développement de la personnalité des jeunes constitue une mise en danger du bien-être des enfants et doit être interdit. Souvent, les mesures de conversion ne sont pas appliquées directement par les thérapeutes, mais les parents de moins de 18 ans (en particulier les enfants prépubères) sont formés et soutenus pour les appliquer chez eux. Par exemple, on leur demande de ne pas utiliser le prénom que l’enfant trouve approprié avec le prénom correspondant, de laisser l’enfant porter des vêtements qui lui conviennent et de le laisser aller à l’école avec.

L

LGBTI: Akronym, zusammengesetzt aus Lesben, Gay- (schwule) Personen, Bisexuellen, trans und inter Personen, wobei sich nicht alle Personen diesem Akronym verbunden fühlen. Daher ist es als Sammelbegriff mit Vorsicht anzuwenden und nicht auf alle entsprechenden Personen ungefragt zu übertragen. Zunehmend werden auch weitere Formen menschlicher Vielfalt in Bezug auf Geschlecht und Sexualität durch Akronyme sichtbar gemacht, sodass andere Varianten zu finden sind, wie z.B. LGBTQ2IAPA. Die zusätzlichen Buchstaben stehen für queere, Two-Spirit, inter, abinäre, pan- (Begehren von Personen unabhängig von deren Geschlecht) und asexuelle (kein oder geringes Begehren anderer Menschen) Personen. Mitunter findet sich ein + am Ende eines Akronyms, das symbolisiert, dass es möglicherweise weitere Formen gibt, die bisher noch nicht benannt und daher Eingang in bisherige Konzepte erhalten haben. Wer sich kritisch mit dem Konzept „LGBT“ auseinandersetzen möchte, hier ein Video mit dem Titel „I’m Gay and I Dislike the LGBT Community…„.

LGBTI : acronyme composé de lesbiennes, de personnes gays, de personnes bisexuelles, de personnes trans et inter, bien que toutes les personnes ne se sentent pas liées à cet acronyme. Il convient donc de l’utiliser avec prudence en tant que terme générique et de ne pas l’appliquer à toutes les personnes concernées sans poser de questions. De plus en plus, d’autres formes de diversité humaine en termes de sexe, genre et de sexualité sont rendues visibles par des acronymes, de sorte que l’on trouve d’autres variantes, comme par exemple LGBTQ2IAPA. Les lettres supplémentaires signifient queer, two-spirit, inter, abinaires, pan- (désir de personnes indépendamment de leur sexe) et asexuel (pas ou peu de désir d’autres personnes). Parfois, on trouve un + à la fin d’un acronyme, qui symbolise le fait qu’il existe peut-être d’autres formes qui n’ont pas encore été nommées et qui ont donc été intégrées dans les concepts existants. Pour ceux qui souhaitent se pencher de manière critique sur le concept « LGBT », voici une vidéo intitulée « I’m Gay and I Dislike the LGBT Community…».

LGBTI-Binnen-Index: Der „LGBTI-Binnen-Index“ spiegelt die →intersektionale Verschränkung verschiedener Parameter wider, die den sozioökonomischen Status der einzelnen „Untergruppen“ aber auch innerhalb einer Untergruppen abbilden wie auch strukturelle Unterschiede aufzeigen können. Hierzu können u.a. ungleiche Bezahlung, begrenzter Zugang zu Ressourcen und eingeschränkten Machtmöglichkeiten gezählt werden. Der Index legt den Fokus auf die ungleiche Verteilung von Ressourcen anhand bestimmter Kriterien wie u.a. Gehaltshöhe, strukturelle (z.B. Räumlichkeiten) und personelle Ausstattung. Diese Kriterien können sich sowohl auf Einzelpersonen als auch auf von ihren jeweiligen Repräsentanten geleitete Vereine und Gruppen beziehen und ermöglichen eine differenzierte Identifizierung der Ungleichheiten innerhalb der LGBTI-Community und erfassen mögliche dahinter liegende strukturelle Muster. Dies kann Hinweise einerseits auf spezifische Herausforderungen innerhalb der Community geben, andererseits auf Lösungsmöglichkeiten durch Abbau der Ungleichheiten.

LGBTI-Binnen-Pay-Gap: Der „LGBTI-Binnen-Pay-Gap“ setzt den Fokus auf Einkommensunterschiede innerhalb der LGBTI-Community und ermöglicht eine differenzierte Betrachtung, insbesondere hinsichtlich des sozioökonomischen Status der einzelnen Gruppen. Dabei richten sich Aufmerksamkeit und Analyse besonders auf Individuen mit verschiedenen Hintergründen, wie Geschlecht, Hautfarbe, Bildungsabschluss und sozioökonomischem Status. Diese Ausrichtung könnte es ermöglichen, Muster der Ungleichbehandlung innerhalb der LGBTI-Community zu identifizieren. Zudem kann der Fokus auf Benachteiligte innerhalb dieser Gruppe dazu beitragen, spezifische Herausforderungen und Ungleichheiten zu erkennen sowie eine Angleichung der Einkommensunterschiede anzustreben.

M

Mann-zu-Frau (engl. MtF): Bezeichnung für die Zusammenhänge in Bezug auf eine →trans Frau.

Homme-à-femme (MtF en anglais) : terme désignant les contextes relatifs à une →femme trans.

Mastektomie (Ablatio mammae): Operative Entfernung der Brust (Brustdrüse und Fettgewebe).

Mastectomie (Ablatio mammae) : ablation chirurgicale du sein (glande mammaire et tissu adipeux).

Misgendern: Zuordnung zu einem falschen Geschlecht durch Anrede oder Verwenden eines falschen Pronomens. Wenn es bewusst gemacht wird, handelt es sich um eine Form psychologischer Gewalt.

Mégenrer : Attribution d’un sexe erroné en s’adressant à quelqu’un_e (civilité) ou en utilisant un pronom erroné. Lorsque cela est fait consciemment, il s’agit d’une forme de violence psychologique.

Mobbing: Ausgrenzung, schlecht behandeln, absichtlich wehtun eines Menschen regelmässig und über einen längeren Zeitraum, wobei dies von einer Person oder einer Gruppe ausgehen kann.

Münchhausen by Proxy Syndrom: sehr seltenes Phänomen, bei dem eine nahestehende Person, bei ihrem Kind eine Krankheit vortäuscht oder sogar vorsätzlich herbeiführt, z.B. durch Verletzen, um dieses wiederholt zur medizinischen Behandlung vorzustellen. Der Grund für die provozierten Beschwerden wird zumeist verschwiegen. Die Unterstellung, dass Eltern ihren Kindern eine Transsexualität einreden, ist eine immer wieder vorgebrachte Hypothese. Bisher gibt es weltweit keinen einzigen, unabhängig beschriebenen Fall von Münchhausen by proxy Syndrom bei einem trans Kind.

Syndrome de Münchhausen par procuration : phénomène très rare dans lequel une personne proche simule ou même provoque intentionnellement une maladie chez son enfant, par exemple en le blessant, afin de le présenter à plusieurs reprises pour un traitement médical. La raison des troubles provoqués est généralement passée sous silence. L’hypothèse selon laquelle les parents persuadent leurs enfants d’être transsexuels est une hypothèse régulièrement avancée. Jusqu’à présent, aucun cas de syndrome de Münchhausen par procuration n’a été décrit de manière indépendante chez un enfant trans dans le monde.

N

Neopronomen: Geschlechtsneutrale Pronomen, die sich der strikten Zweigeschlechlichkeit als „entweder/oder“ entziehen. Diese können für Menschen zutreffen, die sich nicht (nur) allein weiblich oder männlich zurordnen, diese Zuordnung wechseln, sondern auch Menschen, die sich ausserhalb des binären Geschlechtersystem verorten.

Néopronoms: pronoms neutres du point de vue du genre, qui échappent à la bicatégorisation de sexe/genre stricte en tant que „soit/ou“. Ils peuvent s’appliquer à des personnes qui ne se classent pas (uniquement) au féminin ou au masculin, qui changent de classification, mais aussi à des personnes qui se situent en dehors du système binaire des sexes et/ou des genres.

Nicht/Non binär: Synonym für abinär, →abinär.

Non binaire : synonyme d’abinaire, →abinaire.

Norm: Allgemeingültige und zumeist für das Zusammenleben in einer Gesellschaft unabdingbar erscheindende Regel. Neben sozialen und ethischen Normen gibt es solche in nahezu allen Bereichen, wie Wissenschaft, Religion, Kultur, Schulwesen und Arbeitswelt, Familien, usw. Hier jedoch liegt das Interesse vorwiegend im sozialen Bereich, in dem eine Norm eine anerkannte und verbindliche Handlungsweise darstellt.

Norme : règle générale et généralement considérée comme indispensable à la cohabitation dans une société. Outre les normes sociales et éthiques, il en existe dans presque tous les domaines, comme la science, la religion, la culture, l’enseignement et le monde du travail, la famille, etc. Mais ici, l’intérêt se porte principalement sur le domaine social, dans lequel une norme représente une manière d’agir reconnue et obligatoire.

Normal: Normen, also der allgemeinen Meinung entsprechend, üblich, vorschriftsmäßig.

Normal : normes, c’est-à-dire conforme à l’opinion générale, usuel, prescrit.

O

Off-Label-Use: Zulassungsüberschreitender Einsatz eines Arzneimittels außerhalb der von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Anwendungsgebiete (Indikationen, Patientengruppen). Diese ist Ärzt_innen grundsätzlich erlaubt. Im Rahmen von Off-Label-Use erfolgen manche Verschreibungen von Medikamenten in der Medizin relativ häufig, wie z.B. in der Pädiatrie, da Studien an insbesondere präpubertären Kindern als untethisch eingestuft und daher nur sehr selten durchgeführt werden. Wenn Off-Label-Use-Medikamente von Ärzt_innen begründet werden können und verschrieben werden, handelt es sich zwar um einen außerhalb von der Zulassung abgedeckten Rahmen. Dieser ist jedoch ethisch zu vertreten und legal. Hier ein Beispiel von Off-Label-Use-Verschreibung von Ozempic, ein Medikament zur gezielten Behandlung von Typ-2-Diabetes, das die Insulinherstellung verbessert. Außerdem wirkt es auf die Zuckerproduktion der Leber und die direkt im Gehirn gelegenen Appetitzentren ein. Es reguliert das Gewicht. Daher wird das Arzneimittel auch bei Menschen mit Übergewicht zur Gewichtsreduktion eingesetzt.

Off-Label-Use : utilisation d’un médicament dépassant le cadre de l’autorisation de mise sur le marché (AMM), en dehors des domaines d’application (indications, groupes de patients) approuvés par les autorités d’autorisation nationales ou européennes. Elle est en principe autorisée pour les médecins. Dans le cadre de l’utilisation hors AMM, certaines prescriptions de médicaments sont relativement fréquentes en médecine, comme par exemple en pédiatrie, car les études sur les enfants prépubères en particulier sont considérées comme non éthiques et ne sont donc que très rarement réalisées. Lorsque des médicaments sont prescrits hors AMM par des médecins d’une façon justifiée, il s’agit certes d’un cadre non couvert par l’autorisation de mise sur le marché. Celui-ci est toutefois éthiquement défendable et légal.

Outing: Vorgang, bei dem eine sehr persönliche, oft intime Eigenschaft einer Person von anderen Menschen offenbart wird. Dies kann unabischtlich geschehen. Im Gegensatz zum „Coming-Out“ ist diese Maßnahme nicht im Sinne der betroffenen Person und daher nicht erwünscht. (Man kann sich also nicht selber „outen“.) Bei Bemerken kann ehrlich gemeinte Entschuldigung helfen, die Situaion zu entspannen und zu Entlastung beizutragen. Umgangssprachlich wird „Outen“ häufig auch im Sinne von „Coming-Out“ verwendet. Oftmals werden die Begriffe „Coming-Out“ und „outen“ in Bezug auf sexuelle Orientierungen oder Geschlechtsidentität bezogen, sind jedoch nicht notwendigerweise damit in Verbindung zu bringen. Es kann sich auch um andere persönliche Informationen handeln.

Outing : processus par lequel une caractéristique très personnelle, souvent intime, d’une personne est révélée par d’autres personnes. Cela peut se faire de manière inopinée. Contrairement au « coming-out », cette mesure n’est pas dans l’esprit de la personne concernée et n’est donc pas souhaitable. ( Vous ne pouvez donc pas vous « outer »). Si l’on s’en rend compte, des excuses sincères peuvent aider à détendre la situation et à la soulager. Dans le langage courant, « outer » est souvent utilisé dans le sens de « coming-out ». Souvent, les termes « coming-out» et « outer » font référence à l’orientation sexuelle ou à l’identité de genre, mais ne sont pas nécessairement liés à cela. Il peut également s’agir d’autres informations personnelles.

Östrogene: Wichtige weibliche Geschlechtshormone, die den Fettaufbau an Brust und an Hüften fördern, weichere Gesichtszüge erwirken können, zur Hodenschrumpfung beitragen (Hormonersatztherapie). Auch fördern sie den Haarwuchs am Kopf und vermindern ihn geringfügig am restlichen Körper. Die wichtigsten Östogene im menschlichen Körper sind Östradiol, Östriol und Östron. Östrogene werden trans Frauen bei der Hormonersatztherapie gegeben.

Œstrogènes : hormones sexuées féminines importantes qui favorisent l’accumulation de graisse au niveau de la poitrine et des hanches, peuvent adoucir les traits du visage, contribuent au rétrécissement des testicules (→thérapie de substitution hormonale). Ils favorisent également la croissance des cheveux sur la tête et la diminuent légèrement sur le reste du corps. Les principaux œstrogènes présents dans le corps humain sont l’œstradiol, l’œstriol et l’œstrone. Les œstrogènes sont administrés aux femmes trans dans le cadre d’un traitement hormonal substitutif.

P

Packer: Auch Stuffergenannt, künstliche Nachbildung des männlichen Genitals, sehr realistisch aussehendend, (meist aus Silikon, oft mit Hodensack), der diesen simulieren soll. Er wird häufig von trans Männern verwendet.

Packer : Aussi appelé stuffer, réplique artificielle de l’organe génital masculin, d’aspect très réaliste, (généralement en silicone, souvent avec un scrotum), qui a pour but de le simuler. Il est souvent utilisé par les hommes trans.

Pangender: griechisch pan, umfassend, gesamt. Allgeschlechtlich, als pangender sind Personen zu bezeichnen, die sich mehreren Geschlechtern zugehörig fühlen, ohne sich dabei auf ein bestimmtes festlegen zu wollen.

Pangender : pan en grecque : complète, entière. Les personnes qui ont l’impression d’appartenir à plusieurs genres sans vouloir s’engager dans un genre spécifique peuvent être qualifiées de pangender.

Passing (engl. „to pass as, to pass for“, d.h.“Als etwas (anderes) durchgehen“): Soziologisches Phänomen, dass die ursprünglich durch Dritte festgelegte „soziale Identität“, hier das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht, nicht für Außenstehende erkennbar ist. Demzufolge wird die betreffende Person, sofern ihr Passing „erfolgreich“ ist, ohne weiteres in ihrem empfundenen Geschlecht eingeschätzt und akzeptiert.

Passing (en angl. „to pass as, to pass for“, c’est-à-dire « passer pour quelque chose (autre) ») : phénomène sociologique selon lequel « l’identité sociale » initialement déterminée par des tiers, ici le sexe attribué à la naissance, n’est pas reconnaissable aux étrangers. En conséquence, si la personne en question « réussit », elle sera facilement évaluée et acceptée dans son genre perçu.

Paternalismus: übertriebene bzw. vermeintliche Fürsorge gegenüber Menschen, die nicht für fähig betrachtet werden, z.B. für sich selbst und ihre Rechte einzustehen, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen. Dabei wird oftmals die Bedürftigkeit jener Personen oder Personengruppen ausgeblenet, die durch ihr paternalistisches Verhalten die vermeintlich Schwächeren in ihrer Autonomie und Souveränität einengen. Anstelle von Schadensabwehr kann es gerade zu Schäden kommen, wenn die Bedürfnisse jener nicht (mehr) gehört und ernst genommen werden, um die es eigentlich gehen sollte.

Pathologisieren: eine Verhaltensweise, Empfindung, Wahrnehmung, Beziehung, usw. einer Person als krankhaft beurteilen. Auch heute noch werden in vielen Ländern trans Menschen fälschlicherweise pathologisiert, d.h. von Ärzt_innen und anderen Therapeut_innen teilweise als krank bezeichnet. Dies führt wiederholt dazu, dass trans Personen aufgrund dieser veralteten gesellschaftlichen Normen oft diskriminiert werden.

Pathologiser: juger le comportement, les sensations, la perception, la relation, etc. d’une personne comme pathologiques. Aujourd’hui encore, dans de nombreux pays, les personnes trans sont encore faussement pathologisées, c’est-à-dire parfois décrites comme malades par les médecins et autres thérapeutes. Cela conduit à plusieurs reprises à ce que les personnes trans soient souvent victimes de discrimination en raison de ces normes sociales dépassées.

Peerberatung: Beratung durch Menschen, die gleiche oder ähnliche Merkmale oder Erfahrungen aufweisen, bzw. sich in der gleichen Lebenssituation befinden wie die zu Beratenden, z.B. wenn eine trans, inter oder abinaire Person eine andere trans, inter oder abinäre Person berät. Dies kann ebenso die Eltern von trans oder inter Kindern betreffen, und in allen Fällen liegt der Schwerpunkt auf dem Austausch ihrer jeweiligen Erfahrungen. Peerberatung kann mitunter sehr wichtig sein, denn die zu Beratenden erhalten wichtige Informationen aus erster Hand.

Conseil par les pairs : conseils de personnes qui ont des caractéristiques ou des expériences identiques ou similaires ou qui se trouvent dans la même situation de vie que celles qui sont conseillées, par exemple lorsqu’une personne trans, inter ou abinaire conseille une autre personne trans, inter ou abinaire. Cela peut également affecter les parents d’enfants trans ou inter, et dans tous les cas, l’accent est mis sur le partage de leurs expériences respectives. Le conseil par les pairs peut parfois être très important car les personnes conseillées reçoivent des informations importantes de première main.

Persister (engl. „to persist“, fortdauern): Personen, die das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht nicht wieder annehmen, sondern dauerhaft eine andere Geschlechtsrolle einnehmen, →Desister.

Persister  (engl. „to persist“, durer) : personnes qui ne reviennent pas au genre qui leur a été assigné à la naissance, mais qui assument de manière permanente un rôle de sexe/genre différent, → Désister.

Personal- / Pronomen: Persönliches / Fürwort, das für die sprechende[n], angesprochene[n] Person[en] oder für die Person[en] oder Sache[n] steht, über die gesprochen wird. Es handelt sich um ein (deklinierbares) Wort, das ein [im Kontext vorkommendes] Nomen vertritt oder ein Nomen, mit dem es zusammen auftritt, näher bestimmt (z.B. er, mein, welcher). Um die geschlechtliche Binarität zu überwinden, sind in den vergangenen Jahren Wortneuschöpfungen (sog. Neopronomen) entstanden.

Pronom personnel / pronom : mot personnel / interpersonnel qui représente la ou les personnes qui parlent, auxquelles on s’adresse, ou la ou les personnes ou choses dont on parle. Il s’agit d’un mot (déclinable) qui remplace un nom [présent dans le contexte] ou qui précise un nom avec lequel il apparaît (p. ex. il, mon, quel). Pour surmonter la binarité sexuée, des néologismes (appelés néopronoms) ont vu le jour ces dernières années.

Personenstand (Zivilstand): Rechtlich definierte Stellung einer Person, einschließlich ihres Namens, die sich aus den Merkmalen des Familienrechts ergibt. Für gewöhnlich ist der Personenstand an das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht (weiblich oder männlich) gebunden. In Deutschland gehören hierzu auch der Geschlechtseintrag divers wie auch kein Geschlechtseintrag.

Personenstandsänderung für gewöhnlich die Änderung, auf Antrag, des Geschlechtseintrages im amtlichen Personenstandsregister. Diese Änderung wird durch entsprechende, von der Justizbehörde ausgegebene Dokumente anerkannt, und die antragstellende Person ist damit offiziell und rechtlich Angehörige ihres Wunschgeschlechtes. Der Wunsch zur Änderung des Vornamens wird üblicherweise im gleichen Antrag gestellt. Gemeinhin spricht man von einer VÄ/PÄ (Vornamensänderung und Personenstandsänderung).

Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS, F43.1, Def. von DIMDI): Diese entsteht als eine verzögerte oder protrahierte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation kürzerer oder längerer Dauer, mit außergewöhnlicher Bedrohung […]. Prädisponierende Faktoren wie bestimmte, z.B. zwanghafte oder asthenische Persönlichkeitszüge oder neurotische Krankheiten in der Vorgeschichte können die Schwelle für die Entwicklung dieses Syndroms senken und seinen Verlauf erschweren, aber die letztgenannten Faktoren sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten der Störung zu erklären. Der Beginn folgt dem Trauma mit einer Latenz, die wenige Wochen bis Monate dauern kann. Der Verlauf ist wechselhaft, in der Mehrzahl der Fälle kann jedoch eine Heilung erwartet werden. In wenigen Fällen nimmt die Störung über viele Jahre einen chronischen Verlauf und geht dann in eine andauernde Persönlichkeitsänderung (F62.0) über.

Psychiatrisieren: 1. jemanden einer psychiatrischen Behandlung unterziehen, unabhängig davon, ob eine psychiatrische Erkrankung vorliegt oder nicht.; 2. ein Ereignis oder eine Situation unter dem Gesichtspunkt einer Geisteskrankheit interpretieren.

Pubertätsblocker: Medikamente, die in den Hormonhaushalt von Jugendlichen eingreifen, um somit die Ausprägung von sekundären weiblichen oder männlichen Geschlechtsmerkmalen (Pubertätsbeginn oder Pubertätsverlauf) zu blockieren, oder zumindest zu verlangsamen.

Pubertätshemmer →Pubertätsblocker

Q

Queer: Bezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht den gängigen Normen von hetero, binär oder cisgender entsprechen, und wird im Sprachgebrauch häufig identisch mit lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer (LSBTIQ) verwendet. Damit grenzt sich „queer“ von gesellschaftlich als „normal“ wahrgenommenen Stereotypen ab, die die geschlechtliche Zuordnung (weiblich / männlich) oder die sexuelle Orientierung (hetero- / homosexuell) beschreiben. Einst (vor allem im englischsprachigen Bereich) als abwertender Begriff und Schimpfwort geltend, wird er heutzutage als positive Eigenbezeichnung queerer Personen verwendet. 

Bemerkung: Im Kontext von „queer“ ist besonders die Vermischung der Bedürfnisse von trans, inter und abinären Personen mit Homosexualität problematisch.

Queere Personen: Personen, deren geschlechtliches Sein oder sexuelle/affektive Orientierung nicht heteronormativen Vorstellungen entspricht. Dieses Konzept führt häufig zu einer Vermischung zwischen den Anliegen und Bedarfen von lesbischen, schwulen und bisexuellen Menschen mit den Anliegen und Bedürfnissen von binären oder abinären Intersex-Personen und binären wie auch abinären trans Personen. Daher ist der Begriff queer als Fremdbezeichnung kritisch zu erachten und ausschließlich als Eigenbezeichnung zu verwenden. Eine Anwendung auf Kinder ist zu vermeiden.

R

Regenbogenfamilie: Familie, in der mindestens sich ein Elternteil lesbisch, schwul, bisexuell bezeichnet und dieser Community zugehörig fühlt. Dies kann trans- und intergeschlechtliche oder abinäre Personen einschliessen. Der Begriff ist ausschließlich als Selbstbezeichnung zu verwenden. Ansonsten besteht die Gefahr der Fremdbestimmung und Vereinnahmung durch Personen, die zB. das Thema nicht persönlich betrifft.

Resister →Desister

Retransition (auch Detransition genannt): Prozess, eine begonnene oder durchgeführte Transition anzuhalten oder zu beenden, meist mit Wechsel zurück in die soziale Rolle des (ehemals) zugeordneten Geschlechts einhergehend (mehr).

S

Selbstbestimmung →geschlechtliche Selbstbestimmung

Selbsthilfegruppe: SHG, selbstorganisierter Zusammenschluss von Menschen, die das gleiche Anliegen oder die gleichen Fragestellungen haben. Ziel einer Selbsthilfegruppe ist, durch Gemeinsamkeit und Austausch eigener Erfahrungen ein bestehendes Problem zu lindern oder bestenfalls zu beheben. Ein gemeinhin bekanntes Beispiel sind „Anonyme Alkoholiker“. Darüberhinaus gibt es vielerorts mittlerweile auch Selbsthilfegruppen zum Thema trans, bei dem sich Teilnehmer der Gruppe direkt mit anderen austauschen können.

Selbstwahrnehmung →Geschlechtliche Selbstwahrnehmung

Sexuelle Identität: Der Begriff findet sich im Deutschen Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und bezieht sich ursprünglich auf lesbische, schwule, bisexuelle, transsexuelle, asexuelle, pansexuelle, aber auch heterosexuelle Personen. Durch die europäische Rechtsprechung wurde jedoch inzwischen klargestellt, dass trans und inter Personen im AGG rechtlich durch das Merkmal Geschlecht geschützt sind. Bei trans Personen handelt es sich dabei um die Geschlechtsidentität.  Lesben, Schwulen und Bisexuelle werden hingegen durch das Merkmal sexuelle Orientierung geschützt.

Sexuelle Orientierung: Begehren einer Person bezüglich des eigenen Geschlechtes bzw. ihrer Geschlechtsidentität. So definiert der Begriff mit welchem Geschlecht eine emotionale, oder auch sexuelle Beziehung eingegangen werden möchte und beschreibt damit auch die Zugehörigkeit zu bestimmten Personengruppen.

Soziales Geschlecht: Synonym für Gender.

Stealth: Stealth-Technik ist hauptsächlich aus dem militärischen Bereich in Verbindung mit Flugzeugen bekannt, die für den Radar nahezu unsichtbar sind (Tarnkappentechnik). Im trans Kontext jedoch steht „stealth“ für ein Leben gemäß der geschlechtlichen Selbstwahrnehmung, bei welchem das Umfeld nicht ahnt, dass die betreffende Person eine andere biologische bzw. eine andere „frühere“ Geschlechtsidentität hatte, also nichts über die trans Identität dieser Person in Kenntnis ist. Weitere Möglichkeiten sind das komplette Verbergen des trans Seins, oder die betreffende Person ist sich sehr genau bewusst, wem sie sich mitteilt und wem nicht

Stuffer: Synonym für Packer.

T

Tanner-Stadien: Tanner-Klassifikation, James M. Tanner teilte 1969 die körperliche Entwicklung während der Pubertät in 4 Stadien ein. Die Einteilung erfolgt auf Basis der weiblichen Brustentwicklung, der männlichen Genitalentwicklung sowie der Schambehaarung. Die Klassifizierung nach Tanner hat sich durchgesetzt und ist heute üblich.

Testosteron: Männliches Geschlechtshormon. Es wird bei Männern hauptsächlich in den Hoden gebildet und fördert Muskelaufbau, Bartwuchs, breitere Schultern und tiefere Stimme. Bei Frauen wird es in den Nebennierenrinden gebildet. Bei trans Männern wird es als Hormonersatztherapie gegeben.

Trans: Oberbegriff für eine Person, deren bei der Geburt zugeordneter Geschlechtseintrag von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung, ihrer Geschlechtsidentität und/oder ihrem Geschlechtsausdruck abweicht, obwohl ihre Geschlechtsorgane nach medizinichen Normvorstellungen als weiblich oder männlich betrachtet werden. Wir schreiben den Begriff klein und verwenden ihn als Adjektiv, weil trans Sein nur einen Teil eines Menschen ausmacht, der in seinem Leben mal eine grössere, mal eine kleinere und svielen Zusammenhängen keine Rolle spielt. Weitere verwandte Oberbegriffe: Transgeschlechtlichkeit, Transgender, Transidentität, Transsexualität, wobei kein Begriff von allen akzeptiert ist. Daher ist eine Person immer selbst zu fragen, welcher Begriff für sie zutreffend ist. Der Begriff schließt sowohl binäre, als auch abinäre Identitäten und Selbstzuordnungen ein.

Transe: Schimpfwort für Crossdresser und anderen Menschen, die äußerlich nicht den Geschlechternormen entsprechen.

Transfeindlichkeit: Transphobie

Trans Frau: eine Frau (d.h. Person mit weiblicher Geschlechtsidentität), deren Geschlechtseintrag bei der Geburt männlich zugeordnet wurde.

Transgender (TG): Personen, deren Geschlechtsrolle (als Mädchen/Frau oder Junge/Mann) basierend auf dem bei der Geburt (meist als weiblich oder männlich) zugeordneten Geschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht. Der Begriff kann auch Personen umfassen, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen, eine fluide Geschlechtswahrnehmung haben oder sich noch anders empfinden bzw. geschlechtlich zuordnen. Mit dem Begriff Transgender können z.B. Transgeschlechtlichkeit, →Transidentität, →Abinarität, aber auch →Transsexualität, →Transvestitismus, Crossdresser, →Bigender, Drag Queen und King assoziiert werden. Viele trans Menschen lehnen diese Verallgemeinerung jedoch ab. Vom Ursprung her bezieht sich der in den 1970er Jahren entstandene Begriff auf das englische Wort Gender für das soziale Geschlecht.

Transgeschlechtlichkeit: Liegt vor, wenn das bei der Geburt zugeordnete Geschlecht von der geschlechtlichen Selbstwahrnehmung beziehungsweise Transidentität abweicht.

Transgeschlechtliche Person: Person, deren bei der Geburt zugeordnetes Geschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung bzw. Geschlechtsidentität abweicht.

Transidentität (TI): Identität einer Person, deren bei der Geburt zugeordnete Geschlechtseintrag von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung oder Geschlechtsidentität abweicht. Der Begriff Transidentität wurde in Abgrenzung zum Begriff →Transsexualität entwickelt, um zu verdeutlichen, dass es sich um Identität und nicht um Sexualität handelt.

Transition: Der Begriff Transition beschreibt einen komplexen, dynamischen Prozess des oftmals tiefgreifenden bzw. markanten Übergangs von einer Ausgangsituation hin zu einer „anders“ anmutenden Situation, der für die jeweilige Person und ihre Umgebung wesentliche Veränderungen mit sich bringt. Hierbei wird deutlich, dass alle Menschen in unterschiedlichen Phasen ihres Lebens Veränderungsprozesse – Transitionen – durchlaufen und eine Transition nicht nur trans Menschen betreffen kann (vgl. Griebel, W. & Niesel, R. (2011). Übergänge verstehen und begleiten. Transitionen in der Bildungslaufbahn von Kindern. Berlin: CornelsenScriptor.). In unserem Kontext handelt es sich für gewöhnlich um die soziale, rechtliche und medizinische Transition, mit dem Ziel, sich in einem Leben im als passend empfundenen Geschlecht zu etablieren.

trans Junge (/Mann) oder Jugendlicher: (Junge) Person mit männlicher geschlechtlicher Selbstwahrnehmung, deren bei der Geburt zugeordneter Geschlechtseintrag weiblich ist. Hier wird die männliche Form und das entsprechende Pronomen verwendet, um diese Person zu bezeichnen, unabhängig davon, ob sein Personenstand offiziell geändert wurde oder ob er körpermedizinische Maßnahmen wie Hormonbehandlung und/oder geschlechtsangleichende Operationen hat vornehmen lassen. Ein Junge oder Jugendlicher kann sich mit dem binären Geschlechtermodell identifizieren, muss es aber nicht.

trans Kinder/Jugendliche: Junge Menschen, deren bei der Geburt zugeordnetes Geschlecht von ihrer geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht.

trans Mädchen (/Frau) oder Jugendliche: Eine (junge) Person mit weiblicher geschlechtlicher Selbstwahrnehmung, deren bei der Geburt zugeordneter Geschlechtseintrag männlich ist. Es ist angebracht, ihre geschlechtliche Selbstzuordnung als Mädchen zu respektieren und das entsprechende weibliche Pronomen zu verwenden. Die weiteren obigen Ausführungen zu trans Jungen oder männlichen Jugendlichen gelten auch hier.

Trans Mann: ein Mann (d.h. Person mit männlicher Geschlechtsidentität), deren Geschlechtseintrag bei der Geburt weiblich zugeordnet wurde.

trans Person: Gebräuchliche Abkürzung für Personen, deren bei der Geburt zugeordnetes Geschlecht von ihrer →geschlechtlichen Selbstwahrnehmung abweicht. Der Begriff trans wird hierbei als Adjektiv verwendet und klein geschrieben, um zu verdeutlichen, dass es sich um ein Detail eines Menschen handelt und ihn nicht notwendigerweise in seiner ganzen Persönlichkeit und Vielfalt ausmacht. Oftmals spielt dieses Detail eher im Kontext von Schule und anderen Sozialbezügen eine Rolle, insbesondere, wenn Außenstehende mit dem Konzept nicht vertraut sind. Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Personen, einschließlich transidente und transsexuelle Personen, →Transgender, Personen mit fluider Geschlechtswahrnehmung oder Menschen, die sich überhaupt keinem Geschlecht zuordnen, sich einem →binären oder →abinären Geschlecht zugehörig fühlen.

Transphobie (Transfeindlichkeit): Abneigung, Entwertung oder/und feindselige Haltung gegenüber trans Personen und jenen, die für solche gehalten werden. Als Folgen können Beschimpfungen, Herabwürdigungen, Benachteiligungen sowie körperliche und sexualisierte Gewalt bis hin zu Mord gegenüber der betreffenden Person auftreten. Das Wort Transphobie trifft im eigentlichen Sinne nicht zu, da es nicht um eine Angst geht, sondern um eine negative Haltung/Feindseligkeit/Abneigung. Somit ist das Wort Transfeindlichkeit sehr viel zutreffender.

Transsexualität/Transsexualismus (TS): Irreführenden Begriff, da es sich nicht um eine Form der Sexualität handelt, sondern der veraltete Begriff das geschlechtliche Sein beziehungsweise Empfinden und Zugehörigkeitsgefühl bezeichnet. Er wird pathologisierend für Personen mit einer unterstellten Störung der Geschlechtsidentität verwendet (im weitläufigen Sinne also für trans Personen). Sind diese Personen noch sehr jung, also vor Erreichen der Pubertät, wird auch von →Störung der Geschlechtsidentität gesprochen. Der Begriff „Transsexualität“ wird inzwischen oftmals durch →Transgeschlechtlichkeit, →Transidentität oder →Transgender ersetzt, im medizinischen Bereich zunehmend durch →Geschlechtsinkongruenz oder →Geschlechtsdysphorie.

Transsexuellengesetz: TSG, Deutsches Gesetz zur Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag im Personenstandsregister. Es ist recht umstritten, eigentlich nicht mehr zeitgemäß und befindet sich derzeit im Überarbeitungsprozess.

Transvestitismus (Definition nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten, 10. Revision, ICD-10): Das „Tragen sogenannter ‚gegengeschlechtlicher‘ Kleidung, um die zeitweilige Erfahrung der Zugehörigkeit zum anderen Geschlecht zu erleben“. Der Wunsch nach dauerhafter Geschlechtsangleichung oder chirurgischer Veränderung besteht nicht immer, jedoch wechseln einige „Transvestiten“ im Laufe ihres Lebens dauerhaft die Geschlechtsrolle. Manche prüfen in der Rolle als „Transvestit“, ob es für sie möglich ist, in der sozialen Rolle als Frau dauerhaft zu leben. Bei anderen geht es „nur“ darum, zeitweise mit einem weiblichen Geschlechtsausdruck zu leben.

TSG →TransSexuellenGesetz

Tucken: Eine Technik, die vor allem von trans Frauen eingesetzt wird, um bestimmte Kleidung bequem tragen zu können. Hauptsächlich geht es darum, Penis und Hoden „unsichtbar“ zu machen. Spezielle Unterhose dafür nennt man „Gaff“.

Two-Spirit: Hierbei handelt es sich um eine eigene Geschlechtskategorie, zu denen indigene Menschen, deren Geschlecht sich außerhalb des westlichen binären Systems befindet, zählen, die sich als solche bezeichnen. Diese Menschen gibt es in vielen verschiedenen indigenen Nationen. Die verschiedenen Konzepte von Geschlecht unterscheiden sich teilweise stark. Nicht jede indigene Person, die sich außerhalb des binären Geschlechtersystems befindet, bezeichnet sich als Two-Spirit, da viele Sprachen eigene Begriffe dafür haben. Der Begriff Two-Spirit wurde in den 1990ern von indigenen Menschen spezifisch geschaffen, um indigene von nicht indigenen Personen zu unterscheiden. Deshalb steht dieser Begriff nur indigenen Menschen offen, und es ist kulturelle Aneignung, sich als nicht indigene Person so zu bezeichnen.

V

Variationen der Geschlechtsentwicklung: Vielfalt des Geschlechtes, bei denen die körperliche Entwicklung der als „weiblich“ oder „männlich“ benannten Merkmale wie unter anderem Chromosomen, Keimdrüsen oder äußerliche Geschlechtsmerkmale nicht den binären Normvorstellungen von Geschlecht entsprechen.

Variationen der Geschlechtsmerkmale: Vielfalt des Geschlechtes, bei denen die als „weiblich“ oder „männlich“ benannten körperlichen Merkmale wie unter anderem Chromosomen, Keimdrüsen oder äußerliche Geschlechtsmerkmale nicht den binären Normvorstellungen von Geschlecht entsprechen. Hierzu können Menschen z.B. mit →Hypospadie oder →AGS (Adrenogenitales Syndrom) gezählt werden.

Vulvalippen: Der Begriff „Schamlippen“ wird zunehmend durch den passenderen Begriff „Vulvalippen“ ersetzt.

W

WHO: World Health Association – Weltgesundheitsorganisation: […] ist die wichtigste UN-Sonderorganisation im Gesundheitsbereich. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Auf- und Ausbau leistungsfähiger Gesundheitsdienste und die Unterstützung von Industrie- und Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Krankheiten. […] (2023, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).

X

Xier: Neopronomen, d.h. selbst gewähltes Personalpronomen für Menschen, die sich selbst nicht den binären Geschlechternormen zuordnen.

Z

Zugeordnetes (zugewiesenes) Geschlecht: Zuordnung eines Geschlechts bei der Geburt meist auf Grundlage anatomischer Merkmale, die in einem gesellschaftlichen System, das binär ausgerichtet ist, als „weiblich“ oder „männlich“ angesehen werden.

Binarité sexuée : conception culturelle selon laquelle il n’y a que deux sexes chez l’être humain, que l’on peut distinguer sans aucun doute. Les transitions sont considérées comme des déviations pathologiques.

Zweigeschlechtlichkeit: Kulturelle Vorstellung, dass es nur zwei Geschlechter beim Menschen gibt, die sich zweifelsfrei voneinander unterscheiden lassen. Übergänge werden als krankhafte Abweichung betrachtet.


Begrifflichkeiten, die als entwertend erlebt werden können und daher nicht anzuwenden sind, es sei denn, ein Mensch verwendet einen dieser Begriffe für sich selbst.

Crossdresser (CD): Menschen, die die Rolle des anderen Geschlechts mittels Kleidung, Schminke und Gestik annehmen. Mitunter wird Cross-Dressing zu Transgender gezählt. Eine Untergruppe davon sind Damenwäscheträger. Ein veralteter und mittlerweile prejorativ behafteter Begriff ist „Transvestit“.

Damenwäscheträger (DWT): Männer, die nach außen hin normale, unauffällige Männerkleidung tragen, unter ihrer Alltagskleidung jedoch Damen(unter)wäsche. Motivation dafür kann ein sexueller Reiz sein oder ein Zeichen der Geschlechtsidentität. Da die sichtbare Oberbekleidung und Schuhe eher männlich ausgerichtet sind, unterscheiden sich Damenwäscheträger erheblich von Crossdressern (früherer Begriff: Transvestiten), welche sich meist vollständig „gegengeschlechtlich kleiden“, →Crossdresser.

Hermaphrodit: Zwitter, bezeichnet in der Biologie ein Lebewesen, welches sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane hat. Der Name Hermaphrodit kommt aus der altgriechischen Mythologie und bezeichnet den Nachwuchs der Götter Aphrodite und Hermes. Beim Menschen ist er – wie Zwitter auch – nur als Selbstbezeichnung zu verwenden, nicht jedoch als Bezeichnung für andere Menschen. Als Fremdbezeichnung stehen Begriffe wie intergeschlechtliche Person, inter Person, Intersex-Person, Person mit einer Variation der Geschlechtsmerkmale zur Verfügung. Am Besten ist es, eine Person selbst zu fragen, welche Bezeichnung für sie passend ist. Schätzungen zufolge beträgt die Häufigkeit von Intergeschlechtlichkeit in unserer Gesellschaft etwa 1,7%. Zwischen einzelnen inter Varianten kann die Häufigkeit erheblich schwanken.

Hormonjunge: leicht abwertende Bezeichnung für einen trans Jungen.

Hormonmädchen: leicht abwertende Bezeichnung für ein trans Mädchen.

Transvestiten: veralteter Begriff für Crossdresser

Zwitter: →Hermaphrodit, eher abwertender Begriff, daher nur als Eigenbezeichnung zu verwenden.

—————————— FR glossaire ————————–

Réflexions préliminaires

A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | K | L | M | N | O | P | Q | R | S | T | U | V | W | X | Y | Z

Il n’existe ni un terme unique pour désigner un état de fait particulier (p. ex. trans, abinarité ou variations des caractéristiques sexuées), ni une définition d’un terme ou d’un concept qui puisse rendre compte de certains états de fait sans restriction et qui soit généralement accepté par les personnes concernées par les termes. Il en existe une multitude, qui font parfois l’objet d’intenses débats, dont l’interprétation peut être fortement contestée, mais qui ne sont pas reconnus par toutes les personnes dont il est ou devrait être question. C’est pourquoi ce glossaire n’est qu’une offre et une vue d’ensemble des termes qui peuvent être utilisés dans le cadre de la diversité des des sexes et des genres. Il ne doit pas être considéré comme exhaustif et ne prétend pas à l’universalité. Toute personne qui l’utilise est invitée à réfléchir à l’utilisation qu’elle fait des termes, définitions, descriptions et concepts.

A

Abinarité (sexuée/genrée ; comme adjectif abinaire ou aussi „« non-binaire », « genderqueer », etc .) : personnes qui ne se sentent pas ou ne se classent pas (ou pas clairement) comme femmes ou hommes, mais par exemple comme les deux à la fois ou alternant entre masculin et féminin, « a » signifie l’absence de la binarité, donc sans lien avec le concept binaire au niveau du sexe/genre. « Abinaire » est conçu comme un terme générique pour diverses identités sexuées/genrées, par exemple « agender » ou « genderfluid ». Le terme ne se réfère pas à des caractéristiques sexuées physiques, mais indique uniquement que la personne ne se rattache à aucune catégorie sexuée binaire.

Agender : personnes qui ne se sentent appartenir à aucun sexe/genre.

Androgyne : personne dont l’apparence n’est, selon les idées courantes, ni clairement attribuable au sexe féminin ni au sexe masculin, par exemple dont l’apparence extérieure réunit « les deux » caractéristiques sexuées.

Androgynisme : modification de l’apparence physique dans le but de ne pas être attribué_e à un sexe féminin ou masculin.

Autodétermination →autodétermination sexuée/genrée

Autodétermination sexuée/genrée : exigence politique d’égalité visant à laisser les personnes déterminer elles-mêmes leur identité sexuée/genrée (de genre). C’est-à-dire la reconnaissance de la manière dont une personne donnée se définit et s’exprime dans le cadre de l’auto-perception spécifique au sexe/genre.

Auto-perception : auto-perception sexuée/genrée

Auto-perception sexuée/genrée : perception subjective d’appartenir ou non à une certaine catégorie de sexe. Celle-ci peut être binaire – c’est-à-dire « purement » féminine ou masculine -, se situer entre ou en dehors de ces deux spectres et se manifester sous forme de déclarations verbales et de comportements. En ce qui concerne les enfants trans, ce concept peut aider à comprendre, par exemple, les propos et/ou les comportements des enfants lorsqu’ils ne correspondent pas aux normes des adultes. Il faut garder à l’esprit que les enfants (en particulier les plus jeunes) n’utilisent pas le terme trans pour se définir ou se décrire, car ils ne le connaissent pas. Toutefois, des déclarations et/ou des comportements peuvent souvent être un premier signe indiquant si un enfant est trans.

B

Bigender : personne qui a (au moins) deux identités sexuées/genrées. Il s’agit en général d’une identité féminine et d’une identité masculine, ou encore d’une identité abinaire ou autre.

Binaire (par paire, double, en deux parties) : le terme binaire a une multitude de significations et d’applications dans la vie quotidienne. Dans le contexte de →trans, cela signifie qu’un être humain peut être « clairement » classé comme féminin ou masculin sur le plan physique, conformément aux normes médicales. L’attribution se fait à la naissance par les caractéristiques sexuées physiques et non par l’auto-perception sexuée/genrée de cette personne, car celle-ci ne peut pas être déterminée au moment de la naissance.

Binarité sexuée : conception culturelle selon laquelle il n’y a que deux sexes chez l’être humain, que l’on peut distinguer sans aucun doute. Les transitions sont considérées comme des déviations pathologiques.

Bloqueurs de puberté : médicaments qui interviennent dans l’équilibre hormonal des adolescents afin de bloquer, ou du moins de ralentir, l’expression des caractères sexués secondaires féminins ou masculins (début ou déroulement de la puberté).

Femme bio →Femme cis

Homme bio →Homme cis

Bullying : tyranniser, harceler, terme parfois utilisé comme synonyme de mobbing. L’intimidation s’accompagne souvent de brimades physiques, telles que pousser, bousculer, frapper, etc.

Forme de poitrine : il s’agit d’une forme, généralement en silicone, qui est collée sur la poitrine ou dans un soutien-gorge afin de simuler des seins plus gros. Il est entre autre utilisé par les femmes qui considèrent que leur poitrine est trop petite.

C

Carte d’identité complémentaire : document de la Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität (DGTI), également reconnu par le ministère allemand de l’Intérieur. Les personnes abinaires et trans peuvent se faire délivrer la carte d’identité complémentaire afin d’y faire figurer le prénom et la mention de sexe qui leur conviennent. Cette carte peut également être utilisée au Luxembourg, sa reconnaissance se faisant sur une base volontaire.

Changement d’état civil : changement de la mention du sexe dans le registre officiel de l’état civil. Ce changement se fait sur demande et est reconnu par les documents correspondants délivrés par l’autorité judiciaire. La personne qui fait la demande devient ainsi officiellement et légalement membre du sexe qu’elle ressent. Généralement, la procédure s’accompagne d’une demande de changement de prénom si le prénom figurant sur l’acte de naissance n’est pas considére un prénom mixte. Globalement, il s’agit d’un changement de prénom et d’état civil (VÄ/PÄ).

Cis-genre (ou personne cis) : personne dont le rôle sexué attribué à la naissance par l’inscription du sexe, les caractéristiques sexuées considérées comme féminines ou masculines sur la base des normes médicales et l’identité de genre resp. l’auto-perception sexuée/genrée coïncident. Il s’agit d’une personne perçue au quotidien comme une personne dite « normale » qui n’est pas trans. Le terme est utilisé pour se distinguer de la notion de « personne trans ». Le terme « cis » vient du latin et signifie « de ce côté-ci ».

Cisgenre (cisgenrisme ?)/personnes cisgenres/personnes cis : personnes dont le sexe attribué à la naissance « coïncide » avec l’auto-perception sexuée/genrée, conformément aux normes culturelles, c’est-à-dire qu’il est congruent. Le fondement culturel n’est souvent pas perçu. C’est pourquoi la « concordance » est considérée comme naturelle et normale, et toute « absence de concordance » ou « non-concordance » comme une déviation à laquelle est attaché quelque chose de maladif.

Classification internationale des maladies (CIM-11) (en anglais International Classification of Diseases) : 11e édition d’un système global de catégorisation des maladies physiques et mentales publié par l’Organisation mondiale de la santé (OMS). Elle est entrée en vigueur le 1er janvier 2022.

Coming-Out : communication de quelque chose de privé et d’intime qui est rarement partagé avec des personnes extérieures ou non familières. Toutes les personnes trans ne font pas leur coming-out. Certaines sont conscientes de leur perception et de leur attribution de sexe comme les personnes cisgenres, c’est-à-dire sans processus identifiable de coming-out intérieur, qui consiste à prendre conscience de sa propre attribution de sexe/genre. Le coming-out intérieur peut être décrit comme un processus de prise de conscience de sa propre orientation ou identité. Lors du « coming-out externe », on communique aux autres quelque chose de personnel, par exemple une transidentité, une identité de genre ou encore une orientation sexuelle, →Outing.

Community : communauté, groupe de personnes qui se sentent appartenir les unes aux autres en raison d’intérêts, de caractéristiques ou d’expériences communs. Les membres sont en contact les uns avec les autres, personnellement ou par le biais de divers médias, et partagent les mêmes valeurs fondamentales dans certains domaines de la vie, mais celles-ci peuvent évoluer au fil du temps. Les enfants ne doivent pas être considérés comme faisant partie de la communauté LGBTI(Q+), à moins qu’ils ne décident eux-mêmes d’en faire partie. Il n’y a pas d’automatisme. Pareil pour les jeunes ou les adultes qui se considèrent peut-être comme des personnes trans ou trans (inter, abinaires…) par exemple, mais qui ne se sentent pas appartenir à la « communauté LGBTI(Q+) ».

Conforme au genre resp. sexe/genre : conformité des normes sociales et des idées dominantes au sexe attribué à la naissance. Le sexe et genre dépendent de la culture et peut changer (plus ou moins souvent) au fil du temps ou s’adapter aux besoins d’une société.

Congruence de genre/sexe congruent : concordance entre le sexe ressenti (ou auto-perception sexuée/genrée) et le sexe inscrit à la naissance.

Consentement éclairé : Il s’agit ici, dans le cadre d’un traitement médical, de l’information et de l’explication sur les mesures (notamment les médicaments et les opérations) qui, avec l’indication, servent de légitimation aux mesures médicales. Il se base sur le droit de la personnalité et de l’autodétermination d’une personne et reflète sa volonté. Cette légitimation est nécessaire, car les traitements sans consentement valable peuvent donner lieu à des demandes de réparation de la part des personnes contre les soignant_exs.

D

Démigenre : identité de genre dans laquelle une personne ne s’identifie que partiellement à un sexe. Terme générique pour Demigirl et Demiboy.

Désister (en anglais, « ceux_celles qui cessent ») : les personnes qui ont vécu pendant un certain temps dans un rôle genré qui ne correspondait pas au sexe attribué à la naissance et qui l’ont quitté après un certain temps. Certaines d’entre elles ont pris des hormones pendant cette période, d’autres ont eu recours à la chirurgie. Dans les deux cas, il peut y avoir eu des conséquences qui ne sont pas ou que partiellement réversibles (par exemple, mue de la voix en cas d’administration de testostérone). Dans le cas des hormones, cela dépend entre autres de la durée de la prise (voir persister ; rétransition).

Détransition →Rétransition

Troubles du développement sexué/différences de développement sexué (en anglais Disorders of Sex Development/Differences of Sex Development (DSD) : il s’agit d’une proportion de variations du développement sexué et des caractéristiques sexuées qui en résultent. Dans les milieux médicaux, ce phénomène est considéré comme pathologique et est appelé troubles du développement sexué. Selon les normes médicales, les chromosomes sexués, les gonades (ovaires/testicules) ou l’apparence extérieure, notamment des organes génitaux, « ne correspondent pas ». Le terme Differences met l’accent sur les différences, sans pathologiser les variations, c’est-à-dire les considérer comme pathologiques.

Divers (dissemblable, différent) : depuis le 1er janvier 2019, il s’agit d’une inscription juridique du sexe qui décrit une troisième option juridique en plus du féminin et du masculin et qui se réfère à l’intersexuation. Il est également possible de faire supprimer légalement sa propre mention de sexe/genre.

Diversité de sexe/genre : présence d’autres personnes qui ne correspondent pas aux représentations sociales (et donc médicales) binaires du féminin et du masculin. Leurs variations peuvent se refléter au niveau psychique et psychosocial (p. ex. chez les personnes trans binaires et abinaires ainsi que chez les personnes inter abinaires) ainsi qu’au niveau physique (personnes inter ainsi que d’autres personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées). Cela signifie que la réalité est plus complexe que le concept « femme/homme » et qu’elle va au-delà des représentations binaires normatives des corps, des →auto-perceptions sexuées/genrées et des identités.

Discrimination (latin : séparer, distinguer) : discriminer une personne signifie la traiter moins bien et de manière plus désavantageuse, ou lui attribuer une estime diminuée en raison de certaines caractéristiques. Cela n’est pas autorisé par la loi. L’interdiction de la discrimination fondée sur le fait d’être trans ou intersexe est rattachée au motif « sexe » dans la législation antidiscriminatoire luxembourgeoise comme allemande.

Drag King: terme désignant une personne attribuée à un sexe féminin (généralement désignée comme une femme qui s’identifie comme telle) qui se présente comme artiste de performance dans un rôle scénique avec une apparence, une tenue et un comportement typiquement masculins. Souvent représentés de manière très exagérée, les attributs masculins clichés et stéréotypés sont satirisés. Les dragkings se distinguent toutefois en partie des personnes trans dont l’attribution de sexe diffère de leur auto-perception sexuée/genrée.

Drag Queen : terme désignant une personne attribuée à un sexe masculin (généralement désignée comme un homme qui s’identifie comme tel) qui se présente comme artiste de performance dans un rôle scénique avec une apparence, une tenue et un comportement typiquement féminins. Souvent représentés de manière très exagérée, les attributs masculins clichés et stéréotypés sont satirisés. Les drag queens se distinguent toutefois en partie des personnes trans dont l’attribution de sexe diffère de leur auto-perception sexuée/genrée.

Dysphorie : synonyme de dysphorie de genre.

Dysphorie de genre (DG) : souffrance ou altération du bien-être physique et mental d’une personne causée par des caractéristiques sexuées perçues comme inappropriées, qui peut être d’intensité variable et varier d’une situation à l’autre. Elle repose sur l’incongruité entre le sexe assigné à la naissance et la perception que la personne a d’elle-même en termes de genre et peut être déclenchée ou renforcée par des stéréotypes réducteurs sur le genre d’une part, et sur ce qui devrait caractériser une personne trans d’autre part, dans l’environnement familial ou social. Bien que la dysphorie de genre commence souvent dans l’enfance, elle peut apparaître chez certaines personnes après la puberté ou bien plus tard, →incongruence de genre.

Définition courte : un sentiment de détresse qui peut survenir lorsque le sexe attribué à la naissance ou des caractéristiques physiques liées au sexe diffère de l’auto-perception sexuée/genrée. Certaines personnes trans ou abinaires souffrent de dysphorie de genre, d’autres n’en pas.

E

Endocrinologie : c’est l’étude des hormones. Les endocrinologues sont des médecins qui s’occupent entre autres de diverses questions hormonales et de troubles de l’organisme. Ils sont des personnes de référence importantes pour les personnes trans, inter et abinaires lorsqu’il s’agit d’apporter un soutien médical pour l’introduction et le suivi d’une hormonothérapie bloquant la puberté ou visant à l’harmonisation du sexe.

enfants/adolescents trans : Jeunes dont le sexe attribué à la naissance diffère de leur auto-perception sexuée/genrée.

État civil (état des personnes) : Statut juridiquement défini d’une personne, y compris son nom, qui résulte des caractéristiques du droit de la famille. En général, l’état civil est lié au sexe (féminin ou masculin) attribué à la naissance. En Allemagne, il comprend également l’inscription du sexe divers ainsi que l’absence d’inscription du sexe.

Expression de genre: ensemble des caractéristiques visibles qui correspondent à l’appartenance attribuée à un sexe donné (masculin, féminin, abinaire, etc.). L’expression de genre comprend par exemple les vêtements, la coupe de cheveux, le langage, la démarche, etc. L’expression de genre change au fil du temps, dépend de la culture et est le plus souvent classée en masculin ou féminin.

F

Famille arc-en-ciel : famille dans laquelle au moins un des parents se définit comme lesbienne, gay, bisexuel et se sent appartenir à cette communauté. Cela peut inclure les personnes trans, intersexuées ou abinaires. Le terme doit être utilisé exclusivement pour se désigner soi-même. Sinon, il y a un risque de détermination par tiers et d’appropriation par des personnes que le sujet ne concerne pas personnellement, par exemple.

Femme-à-homme (angl. FtM) : terme désignant les rapports en termes d’un homme trans.

Femme cis : femme chez qui le sexe attribué à la naissance, les caractéristiques sexuées considérées comme féminines sur la base des normes médicales et son identité sexuée/genrée coïncident, c’est-à-dire sont congruents. Elle a un corps « biologiquement » féminin et se sent femme, →cis-genre.

Femme trans : une femme (c’est-à-dire une personne ayant une identité de genre féminine) dont la mention de sexe a été attribuée à la naissance est masculine.

Fille (/femme) ou adolescente trans : Une (jeune) personne ayant une auto-perception sexuée/genrée dont la mention de genre attribuée à la naissance est masculine. Il convient de respecter son auto-attribution sexuée en tant que fille et d’utiliser le pronom féminin approprié pour désigner cette personne, que son état civil ait été officiellement modifié ou qu’elle ait eu recours à des mesures de médecine corporelle telles que des traitements hormonaux et/ou des opérations de réassignation sexuée. Une fille ou une adolescente peut s’identifier au modèle sexué binaire, mais ce n’est pas obligatoire.

FLINTA* : Abréviation pour les femmes, les lesbiennes, les personnes intersexuées, les personnes abinaires, les personnes trans et les personnes agenres. L’astérisque ajouté sert de joker pour inclure toutes les identités de genre non binaires.

G

Gaff : sous-vêtements spéciaux pour filles/femmes trans pour pouvoir porter le pénis et le scrotum de manière « invisible », →tucken.

garçon (/homme) trans ou adolescent : (jeune) personne ayant une auto-perception sexuée/genrée masculine dont la mention de sexe attribuée à la naissance est de sexe féminin. Le masculin et le pronom correspondant sont utilisés ici pour désigner cette personne, que son état civil ait été officiellement modifié ou qu’elle ait eu recours à la médecine physique, comme un traitement hormonal et/ou une chirurgie de réassignation sexuée. Un garçon ou un adolescent peut s’identifier au modèle sexué binaire, mais ce n’est pas obligatoire.

Genre (angl., sexe social) : les caractéristiques, les obligations perçues et les attentes d’une société donnée à l’égard d’un individu et comprend les prénoms, l’apparence, le style vestimentaire, (dans certaines circonstances, la profession) et ainsi de suite. Le genre est indépendant de la définition biologique du sexe. Le lien entre le genre et l’auto-perception sexuée/genrée n’a pas encore été étudié. De nombreux éléments indiquent que les deux s’influencent mutuellement chez certaines personnes, mais pas chez d’autres. Ce dernier point est particulièrement visible chez les jeunes enfants trans, vers l’âge de 2 ou 3 ans.

Genderfluid : personne dont la perception du sexe/genre est dynamique, c’est-à-dire tantôt féminine, tantôt masculine, parfois plus féminine, tantôt où la perception de soi masculine prédomine, tantôt androgyne, plus tard « clairement féminine » ou « clairement masculine », ou encore différente. Cela peut se produire dans des situations changeantes ou à des moments différents et est indépendant des caractéristiques physiques du sexe. La grande variabilité de ce spectre n’a été que partiellement étudiée. Le changement peut se produire entre toutes les identités de genre ou auto-perceptions sexuées/genrées imaginables.

Genderqueer: synonyme de „abinaire“. Le terme est toutefois moins souvent utilisé.

Génotype : le génotype se réfère à l’ensemble du patrimoine génétique d’un organisme.

Gonades : les gonades, dans lesquelles sont produites les hormones sexués œstrogènes ou testostérone. Chez les femmes, il s’agit des ovaires, bien que certaines femmes aient des testicules congénitaux, qui peuvent être fonctionnels ou non ; chez les hommes, il s’agit des testicules, bien que certains hommes aient un ou deux ovaires, qui peuvent être fonctionnels ou non.

Groupe d’entraide (GA) : association auto-organisée de personnes qui partagent les mêmes préoccupations ou les mêmes questions. L’objectif d’un groupe d’entraide est d’atténuer ou, dans le meilleur des cas, de résoudre un problème existant par la mise en commun et l’échange d’expériences personnelles. Il existe également des groupes d’entraide sur le thème de la trans, dans lesquels les participant_exs peuvent échanger directement avec d’autres.

H

Hétéronormativité : système de valeurs sociales qui ne reconnaît que deux sexes et des relations hétérosexuelles entre ces sexes et les considère comme normales.

Homme-à-femme (MtF en anglais) : terme désignant les contextes relatifs à une →femme trans.

Homme cis : homme chez qui le sexe attribué à la naissance, les caractéristiques sexuées considérées comme masculines sur la base des normes médicales et son →identité de genre coïncident, c’est-à-dire sont congruents. Il a un corps « biologiquement » masculin et se sent homme, →cis-genre.

Homme trans : un homme (c’est-à-dire une personne ayant une →identité de genre masculine) dont la mention de genre à la naissance a été attribuée féminine.

Hormones de réassignation de sexe (parfois aussi appelées hormones de confirmation du sexe) : Médicaments qui interviennent dans l’équilibre hormonal et qui entraînent la formation d’une partie des caractères sexués secondaires, par exemple le développement des seins chez les femmes trans, le développement de la barbe et l’abaissement de la voix chez les hommes trans. En outre, certaines personnes abinaires ont besoin d’androgyniser leur corps, c’est-à-dire de faire en sorte qu’elles ne soient pas/ne puissent pas être considérées comme clairement féminines ou masculines en raison de leurs caractéristiques physiques.

I

Identité de genre : sentiment et conscience intérieurs et personnels profondément ressentis de l’appartenance et de l’identification à un certain sexe. Celles-ci sont indépendantes des caractéristiques sexuées et de la mention du sexe attribuée à la naissance, même s’il peut y avoir une « congruence »(accord, →congruence de sexe/genre) chez la plupart des personnes.

Identité de genre associée au corps : →identité de genre.

Identité sexuelle : le terme se trouve dans la loi générale allemande sur l’égalité de traitement (AGG) et se réfère à l’origine aux personnes lesbiennes, gays, bisexuelles, transsexuelles, asexuelles, pansexuelles, mais aussi aux personnes hétérosexuelles. La jurisprudence européenne a toutefois précisé entre-temps que les personnes trans et inter sont juridiquement protégées par la caractéristique du sexe dans l’AGG allemande. Pour les personnes trans, il s’agit de l‘→identité de genre. Les lesbiennes, les gays et les bisexuel_les sont en revanche protégés par la caractéristique de l’orientation sexuelle.

Indication : raison justifiant une mesure diagnostique ou thérapeutique. Elle indique quand une intervention médicale est jugée appropriée, →nécessité médicale.

Incongruence de genre (GIK) : Non-concordance entre le sexe ressenti et le sexe attribué à la naissance. Dans la littérature, on trouve souvent la formulation « trouble de l’identité de genre ». Cette formulation n’est pas pertinente, car aucun tableau clinique ne peut être prouvé. C’est pourquoi la notion d‘« incongruence de genre » a été introduite dans la →classification internationale des maladies (CIM-11), qui est entrée en vigueur le 1er janvier 2022.

Inhibiteurs de puberté : →bloqueurs de puberté

Inscription du sexe : mention administrative relative au sexe dans le registre des naissances (et dans les documents d’identité). L’inscription est généralement effectuée directement après la naissance et dépend donc des caractéristiques sexuées externes. Actuellement, les inscriptions au Luxembourg sont possibles au féminin et au masculin. Il se peut qu’un enfant allemand ait l’inscription divers ou qu’il n’y ait pas d’inscription car celle-ci a été laissée ouverte. Les inscriptions relatives au sexe peuvent être modifiées. Au Luxembourg, il existe dans le Registre national des personnes physiques (RNPP) la mention « sexe indéterminé », qui est visible par exemple sur un certificat de résidence sous la forme d’un « I ». →Modification des prénoms et de la mention du sexe (à LU, DE).

inter : ce mot ‚inter‘ est utilisé comme terme générique pour désigner les personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées. On peut distinguer : 1) les personnes avec un diagnostic DSD (disorders of sex development), qui sont classées par la médecine dans le spectre intersexe (souvent appelées personnes intersexes), 2) les personnes avec d’autres variations qui ne contredisent pas la conception médicale de la bicatégorisation sexuée physique, par ex. en cas d’hypospadias (raccourcissement de l’urètre avec courbure du pénis et ouverture de l’urètre sur la face inférieure du pénis) ou de syndrome adrénogénital (AGS, trouble métabolique entraînant une sécrétion accrue d’hormones sexuées masculines, pouvant conduire à un grand clitoris).Le terme est écrit en minuscule et utilisé comme adjectif, car il ne représente qu’une partie plus ou moins importante d’une personne, mais elle ne doit pas être réduite à cette caractéristique.

Interventions/mesures de changement de sexe : Généralement synonyme d’interventions médico-corporelles de réassignation de sexe pour les personnes trans ou d’interventions d’assignation ou d’ambiguïté sexuée pour les personnes inter et les autres personnes présentant des variations des caractéristiques sexuées.

K

Klitpen (abréviation allemande) : « pénis clitoridien », clitoris fortement agrandi, qui peut apparaître entre autres chez les hommes trans en cas de prise prolongée d’hormones sexuées masculines (testostérone).

L

LGBTI : acronyme composé de lesbiennes, de personnes gays, de personnes bisexuelles, de personnes trans et inter, bien que toutes les personnes ne se sentent pas liées à cet acronyme. Il convient donc de l’utiliser avec prudence en tant que terme générique et de ne pas l’appliquer à toutes les personnes concernées sans poser de questions. De plus en plus, d’autres formes de diversité humaine en termes de sexe, genre et de sexualité sont rendues visibles par des acronymes, de sorte que l’on trouve d’autres variantes, comme par exemple LGBTQ2IAPA. Les lettres supplémentaires signifient queer, two-spirit, inter, abinaires, pan- (désir de personnes indépendamment de leur sexe) et asexuel (pas ou peu de désir d’autres personnes). Parfois, on trouve un + à la fin d’un acronyme, qui symbolise le fait qu’il existe peut-être d’autres formes qui n’ont pas encore été nommées et qui ont donc été intégrées dans les concepts existants. Pour ceux qui souhaitent se pencher de manière critique sur le concept « LGBT », voici une vidéo intitulée « I’m Gay and I Dislike the LGBT Community…».

Loi sur la modification du/des prénoms et du sexe dà l’état civil (en allemand Transsexuellengesetz, TGS) : loi allemande sur la modification des prénoms et de l’inscription du sexe dans le registre d’état civil. Elle est assez controversée, en fait obsolète, et est actuellement en cours de révision.

M

Mastectomie (Ablatio mammae) : ablation chirurgicale du sein (glande mammaire et tissu adipeux).

Mégenrer : Attribution d’un sexe erroné en s’adressant à quelqu’un_e (civilité) ou en utilisant un pronom erroné. Lorsque cela est fait consciemment, il s’agit d’une forme de violence psychologique.

Mesures de conversion : mesures ayant pour but de modifier →identité de genre (ou l’orientation sexuelle) d’une personne. Également appelées « traitement réparateur », ces mesures sont très controversées et sont notamment qualifiées de contraires à l’éthique et de brutales par l’Organisation américaine des psychiatres (APA). Ce type d’intervention dans le développement de la personnalité des jeunes constitue une mise en danger du bien-être des enfants et doit être interdit. Souvent, les mesures de conversion ne sont pas appliquées directement par les thérapeutes, mais les parents de moins de 18 ans (en particulier les enfants prépubères) sont formés et soutenus pour les appliquer chez eux. Par exemple, on leur demande de ne pas utiliser le prénom que l’enfant trouve approprié avec le prénom correspondant, de laisser l’enfant porter des vêtements qui lui conviennent et de le laisser aller à l’école avec.

Mesures de réassignation de sexe (parfois aussi appelées mesures de confirmation du sexe) : mesures médicales auxquelles recourent principalement les personnes trans pour obtenir des modifications physiques correspondant à leur auto-perception sexuée/genrée ou à l’→identité de genre. Ces mesures comprennent par exemple l’hormonothérapie ou les opérations de réassignation de sexe ou de confirmation de genre. Il ne s’agit pas, comme on l’affirme souvent à tort, d’un « changement de sexe ». Dans ce contexte, le terme est inexact et trompeur, car il s’agit d’une adaptation au sexe ressenti et non d’une transformation complète du corps en une « nouvelle forme (sexuée) », comme cela est possible dans le règne animal, par exemple chez les poissons-globes (de femelle à mâle).

Morinomage (en anglais Deadnaming) : « appeler par son nom mort », utiliser le prénom d’une personne qui est perçu comme inapproprié et désagréable, blessant, etc. pour cette personne. Cela peut être involontaire, par exemple en raison d’un manque d’habitude, ou intentionnel. L’utilisation intentionnelle du deadname (en français : morinom) doit être considérée comme une violence psychologique.

N

Nécessité médicale :

Néopronoms : pronoms neutres du point de vue du genre, qui échappent à la bicatégorisation de sexe/genre stricte en tant que „soit/ou“. Ils peuvent s’appliquer à des personnes qui ne se classent pas (uniquement) au féminin ou au masculin, qui changent de classification, mais aussi à des personnes qui se situent en dehors du système binaire des sexes et/ou des genres.

Non binaire : synonyme d’abinaire, →abinaire.

Norme : règle générale et généralement considérée comme indispensable à la cohabitation dans une société. Outre les normes sociales et éthiques, il en existe dans presque tous les domaines, comme la science, la religion, la culture, l’enseignement et le monde du travail, la famille, etc. Mais ici, l’intérêt se porte principalement sur le domaine social, dans lequel une norme représente une manière d’agir reconnue et obligatoire.

Normal : normes, c’est-à-dire conforme à l’opinion générale, usuel, prescrit.

O

Œstrogènes : hormones sexuées féminines importantes qui favorisent l’accumulation de graisse au niveau de la poitrine et des hanches, peuvent adoucir les traits du visage, contribuent au rétrécissement des testicules (→thérapie de substitution hormonale). Ils favorisent également la croissance des cheveux sur la tête et la diminuent légèrement sur le reste du corps. Les principaux œstrogènes présents dans le corps humain sont l’œstradiol, l’œstriol et l’œstrone. Les œstrogènes sont administrés aux femmes trans dans le cadre d’un traitement hormonal substitutif.

Off-Label-Use : utilisation d’un médicament dépassant le cadre de l’autorisation de mise sur le marché (AMM), en dehors des domaines d’application (indications, groupes de patients) approuvés par les autorités d’autorisation nationales ou européennes. Elle est en principe autorisée pour les médecins. Dans le cadre de l’utilisation hors AMM, certaines prescriptions de médicaments sont relativement fréquentes en médecine, comme par exemple en pédiatrie, car les études sur les enfants prépubères en particulier sont considérées comme non éthiques et ne sont donc que très rarement réalisées. Lorsque des médicaments sont prescrits hors AMM par des médecins d’une façon justifiée, il s’agit certes d’un cadre non couvert par l’autorisation de mise sur le marché. Celui-ci est toutefois éthiquement défendable et légal.

Opérations d’assignation de sexe : Les opérations portant sur les caractéristiques sexuées conduisent à ce que le sexe d’un enfant soit perçu comme « féminin » ou trop « masculin » de manière présumée indubitable selon les conceptions médicales binaires, par exemple lorsque des tissus sains qui n’appartiennent pas à un sexe féminin ou masculin sont enlevés (par exemple les testicules chez une fille, l’utérus ou les ovaires chez un garçon). Selon les normes médicales, un tel enfant a un sexe « ambigu ».

Opération de « confirmation » du sexe : Selon les normes médicales, un enfant est une « vraie fille » ou un « vrai garçon », sauf que ses organes génitaux ne correspondent pas aux normes médicales d’un organe génital féminin ou masculin, par exemple en cas de hyperplasie congénitale des surrénales (HCS) ou d’hypospadias.

Opérations de réassignation de sexe (parfois aussi appelées opérations de confirmation du sexe) : Mesures chirurgicales visant à adapter les caractéristiques sexuées primaires et/ou secondaires à l’apparence et à la fonction du sexe perçu. Elles ne sont pas uniquement appliquées aux personnes trans, mais aussi, par exemple, pour rétablir les caractéristiques sexuées après un accident ou une maladie.

Orientation sexuelle : désir d’avoir des relations affectives ou même sexuelles avec des personnes du même sexe – y compris l’absence de ce désir (asexualité).

Outing : processus par lequel une caractéristique très personnelle, souvent intime, d’une personne est révélée par d’autres personnes. Cela peut se faire de manière inopinée. Contrairement au « coming-out », cette mesure n’est pas dans l’esprit de la personne concernée et n’est donc pas souhaitable. ( Vous ne pouvez donc pas vous « outer »). Si l’on s’en rend compte, des excuses sincères peuvent aider à détendre la situation et à la soulager. Dans le langage courant, « outer » est souvent utilisé dans le sens de « coming-out ». Souvent, les termes « coming-out» et « outer » font référence à l’orientation sexuelle ou à l‘→identité de genre, mais ne sont pas nécessairement liés à cela. Il peut également s’agir d’autres informations personnelles.

P

Personne queer : personne dont l’être sexué ou l’orientation sexuelle/affective ne correspond pas aux représentations hétéronormatives. Ce concept entraîne souvent un amalgame entre les préoccupations et les besoins des personnes lesbiennes, gays et bisexuelles et les préoccupations et les besoins des personnes intersexuées binaires ou abinaires et des personnes trans binaires et abinaires. C’est pourquoi le terme queer, en tant que désignation étrangère, doit être considéré de manière critique et utilisé exclusivement comme désignation propre. Il convient d’éviter de l’appliquer aux enfants et aux personnes qui n’ont pas pris position à ce sujet.

Personne trans : personne dont le sexe attribué à la naissance diffère de son auto-perception sexuée/genrée resp. de son →identité de genre.

personne trans : abréviation courante pour les personnes dont le sexe attribué à la naissance diffère de leur auto-perception sexuée/genrée resp. de leur →identité de genre. Le terme trans est ici utilisé comme adjectif et écrit en minuscule pour indiquer qu’il s’agit d’un détail d’une personne et qu’il ne la constitue pas nécessairement dans toute sa personnalité et sa diversité. Souvent, ce détail joue plutôt un rôle dans le contexte de l’école et d’autres références sociales, en particulier lorsque les personnes extérieures ne sont pas familières avec le concept. Le terme englobe une grande variété de personnes, y compris les personnes transidentitaires et transsexuelles, les →transgenres, les personnes ayant une perception sexuée/genrée fluide ou les personnes qui ne s’identifient pas du tout à un genre, qui se sentent appartenir à un genre →binaire ou →abinaire.

Pronom personnel / pronom : mot personnel / interpersonnel qui représente la ou les personnes qui parlent, auxquelles on s’adresse, ou la ou les personnes ou choses dont on parle. Il s’agit d’un mot (déclinable) qui remplace un nom [présent dans le contexte] ou qui précise un nom avec lequel il apparaît (p. ex. il, mon, quel). Pour surmonter la binarité sexuée, des néologismes (appelés néopronoms) ont vu le jour ces dernières années.

Psychiatriser : 1. soumettre quelqu’un à un traitement psychiatrique, qu’il y ait ou non une maladie psychiatrique ; 2. interpréter un événement ou une situation sous l’angle d’une maladie mentale.

Q

Queer : terme utilisé pour désigner les orientations sexuelles qui ne correspondent pas aux normes courantes de l’hétéro, du binaire ou du cisgenre. Dans le langage courant, il est souvent utilisé de manière identique à lesbienne, gay, bi, trans, inter, queer (LSBTIQ). Ainsi, « queer » se distingue des stéréotypes perçus comme « normaux » par la société, qui décrivent l’attribution sexuée (féminin / masculin) ou l’orientation sexuelle (hétérosexuel / homosexuel). Autrefois utilisé (surtout dans les pays anglophones) comme un terme péjoratif et une insulte, il est aujourd’hui utilisé comme une désignation positive des personnes queer.
Remarque : dans le contexte de « queer », l’amalgame entre les besoins des personnes trans, inter et abinaires et l’homosexualité est particulièrement problématique.

R

Retransition (également appelée détransition) : Processus consistant à arrêter ou à terminer une transition entamée ou effectuée, généralement accompagné d’un retour au rôle social du sexe (anciennement) attribué.

Rôle de genre : un rôle de genre est associé à des comportements considérés comme typiques ou acceptables pour un sexe donné dans une culture, ou à des comportements d’un individu par lesquels celui-ci exprime son auto-perception sexuée/genrée ou son →identité de genre. De plus en plus, notamment dans les milieux sociologiques et psychologiques, l’assimilation du sexe et du genre disparaît dans le but de distinguer les rôles sexués prescrits par la culture et la société des réalités physiques (cf. rôle sexué sur Educalingo en allemand).

S

Sexe attribué (assigné) : attribution d’un sexe à la naissance généralement sur la base de caractéristiques anatomiques considérées comme « féminines » ou « masculines » dans un système social à orientation binaire.

Sexe-genre-identitié sexé/genré (en allemand Geschlecht) : pour de nombreuses personnes, le complexe sexe, genre, l’identité sexuée/genrée est une catégorie culturelle et biologique importante qui comprend différentes dimensions. Parmi les plus importantes, on trouve pour la plupart des gens : Les caractéristiques sexuées physiques (généralement aussi appelées sexe biologique) d’une part, l’→identité de genre ou auto-perception sexuée/genrée et l’expression de genre (également appelée sexe psychosocial) d’autre part. Le sexe physique comprend la classification des personnes en caractéristiques physiques masculines ou féminines (le plus souvent) définies de manière binaire, telles que les chromosomes, les hormones, les caractéristiques sexuées internes et externes, primaires et secondaires, les organes reproducteurs, ainsi que le sexe psychosocial.

Sexe social : synonyme de genre.

Stades de Tanner : classification de Tanner, James M. Tanner a divisé en 1969 le développement physique pendant la puberté en 4 stades. La classification se base sur le développement des seins féminins, le développement des organes génitaux masculins ainsi que la pilosité pubienne. La classification de Tanner s’est imposée et est aujourd’hui courante.

Stealth (en angl., signifiant dissimulé) : La technique de la furtivité est principalement connue dans le domaine militaire en relation avec les avions, qui sont pratiquement invisibles aux radars (technique de la furtivité). Dans le contexte trans, le terme anglais « stealth » désigne une vie conforme à l’image que l’on se fait de son sexe, dans laquelle l’entourage ne se doute pas que la personne concernée a eu à un moment « antérieur » une autre inscription de sexe ou une autre identité de genre, et ne sait donc rien de l‘« identité trans » de cette personne. D’autres possibilités sont la dissimulation complète de l‘« identité trans », ou la personne concernée est très consciente de la personne à qui elle communique et de celle à qui elle ne communique pas.

Stuffer : synonyme de packer.

Syndrome de Münchhausen par procuration : phénomène très rare dans lequel une personne proche simule ou même provoque intentionnellement une maladie chez son enfant, par exemple en le blessant, afin de le présenter à plusieurs reprises pour un traitement médical. La raison des troubles provoqués est généralement passée sous silence. L’hypothèse selon laquelle les parents persuadent leurs enfants d’être transsexuels est une hypothèse régulièrement avancée. Jusqu’à présent, aucun cas de syndrome de Münchhausen par procuration n’a été décrit de manière indépendante chez un enfant trans dans le monde.

T

Testostérone : hormone sexuée masculine. Chez les hommes, elle est principalement produite dans les testicules et favorise le développement des muscles, la croissance de la barbe, des épaules plus larges et une voix plus grave. Chez les femmes, elle est produite dans les corticosurrénales. Chez les hommes trans, il est prescrit dans le cadre d’une →thérapie de substitution hormonale.

Thérapie hormonale de substitution (THS, en anglais HRT, hormone replacement therapy) : Utilisation médicale d’hormones pour compenser une manque physique d’une ou plusieurs hormones. Ainsi, la THS constitue également une mesure d’accompagnement très importante pour de nombreuses personnes trans en vue d’une réassignation de sexe. Les hormones administrées sont principalement des œstrogènes pour les femmes et de la testostérone pour les hommes.

Trans : terme générique désignant une personne dont la mention du sexe attribuée à la naissance diffère de son auto-perception sexuée/genrée, de son →identité de genre et/ou de son expression de genre. Leurs organes sexués sont considérés comme « clairement » féminins ou masculins selon les normes médicales. Nous écrivons le terme en minuscule et l’utilisons comme adjectif, car être trans ne représente qu’une partie d’un être humain, qui joue dans sa vie un rôle tantôt important, tantôt mineur, voire inexistant dans de nombreux contextes. Autres termes génériques apparentés : →transgenre, →transgender, →transidentité, →transsexualité, aucun terme n’étant accepté par tous. Il faut donc toujours demander à une personne elle-même quel terme lui convient le mieux. Le terme englobe aussi bien les identités et les auto-attributions →binaires que →abinaires.

Transe : terme injurieux pour les →crossdressers et autres personnes qui ne correspondent pas extérieurement aux normes de genre.

Transgenre (TG) : Personnes dont le rôle sexué(en tant que fille/femme ou garçon/homme) basé sur le sexe attribué à la naissance (généralement comme féminin ou masculin) diffère de leur auto-perception sexuée/genrée. Le terme peut également englober des personnes qui ne se sentent ni homme ni femme, qui ont une perception sexuée/genrée fluide ou qui se sentent ou s’attribuent encore un autre genre. Le terme transgenre peut par exemple être associé à →transsexualité, →transidentité, →abinarité, mais aussi à →transsexualité, →travestisme, →crossdresser, →bigender, drag queen et king. Cependant, de nombreuses personnes trans refusent cette généralisation. Du point de vue de l’origine, le terme, apparu dans les années 1970, fait référence au mot anglais →Gender qui désigne le sexe social.

Transidentité (TI) : Identité d’une personne dont la mention du sexe attribuée à la naissance diffère de son auto-perception sexuée/genrée resp. de son →identité de genre. Le terme de transidentité a été développé par opposition au terme de →transsexualité, afin de préciser qu’il s’agit d’identité et non de sexualité.

Transition : le terme de transition décrit un processus complexe et dynamique de passage souvent profond ou marquant d’une situation initiale à une situation d’apparence « différente », qui entraîne des changements importants pour la personne concernée et son entourage. Il apparaît clairement ici que tous les êtres humains traversent des processus de changement – des transitions – à différentes étapes de leur vie et qu’une transition ne peut pas concerner uniquement les personnes trans (cf. Griebel, W. & Niesel, R. (2011). Comprendre et accompagner les transitions. Transitions dans le parcours éducatif des enfants. Berlin : CornelsenScriptor.). Dans notre contexte, il s’agit généralement de la transition sociale, juridique et médicale, dans le but de s’établir dans une vie du sexe/genre perçu comme approprié.

Transphobie (hostilité vers les personnes trans) : Aversion, dévalorisation ou/et attitude hostile à l’égard des personnes trans et de ceux qui sont considérés comme tels. Les conséquences peuvent être des insultes, des dégradations, des préjudices ainsi que des violences physiques et sexuelles, voire des meurtres, à l’encontre de la personne concernée. Le mot transphobie ne s’applique pas à proprement parler, car il ne s’agit pas d’une peur, mais d’une attitude/d’une hostilité/d’une aversion négative. Le mot hostilité trans serait donc beaucoup plus approprié.

Transsexualité/transsexualisme (TS) : terme trompeur, car il ne s’agit pas d’une forme de sexualité, mais d’un terme désuet qui désigne l’être, le ressenti et le sentiment d’appartenance sexué. Il est utilisé de manière pathologique pour les personnes présentant un trouble supposé de l’identité de genre (au sens large, donc, pour les personnes trans). Si ces personnes sont encore très jeunes, c’est-à-dire avant d’atteindre la puberté, on parle également de →trouble de l’identité de genre. Le terme « transsexualité » est désormais souvent remplacé par →transgenre, →transidentité ou →transgender, et dans le domaine médical, de plus en plus par →incongruence de genre ou →dysphorie de genre.

Travestisme (définition selon la Classification internationale des maladies, 10e révision, CIM-10) : Le « port de vêtements dits ‚de sexe opposé‘ afin de vivre l’expérience temporaire d’appartenir au sexe opposé». Le souhait d’une adaptation genrée permanente ou d’un changement chirurgical n’existe pas toujours, mais certains « travestis » changent durablement de rôle sexué au cours de leur vie. Certains vérifient dans leur rôle de « travesti » s’il est possible pour eux de vivre durablement dans le rôle social de femme. Pour d’autres, il s’agit « seulement » de vivre temporairement avec une expression sexuelle féminine.

Troisième option (de sexe/genre) : en Allemagne, il est possible depuis 2018 de faire inscrire « divers » dans le registre d’état civil en plus des mentions de sexe « féminin » et « masculin ». C’est ce que l’on appelle la « troisième option » (loi sur la modification des données à inscrire dans le registre des naissances du 18 décembre 2018 (BGBl. I page 2635). Il est en outre possible de faire supprimer cette inscription. Au Luxembourg, ces options seront reprises dans le Registre national des personnes physiques (RNPP) si elles ont été établies dans un autre pays et doivent être justifiées par la présentation d’un passeport. Dans ce cas, la mention « I »pour « sexe indéterminé » est inscrite dans le RNPP. Au Luxembourg, il n’est pas encore possible de demander la mention du sexe « divers » ou la suppression du jour du sexe.

Troisième sexe/genre : ce terme était parfois utilisé dans le passé comme synonyme d’« intersexualité », a été introduit au 19e siècle et ne convient en réalité à aucun usage aujourd’hui. Il faut en distinguer le terme →Troisième option de genre.

Trouble de l’identité de genre (TIG): stress important ou difficultés de fonctionnement liés de manière persistante au fait que le sexe attribué à une personne à la naissance ne correspond pas à la perception qu’elle a d’elle-même en tant que mâle, femelle, mixte, neutre ou autre (l’auto-perception sexuée/genrée), →dysphorie de genre. À l’origine, cette définition repose sur l’existence d’un sexe biologique binaire clairement classifiable (féminin ou masculin), dont le psychisme doit s’écarter pour que le trouble existe. Cependant, le « sexe/genre » est un concept très complexe et restrictif pour de nombreuses personnes, qui ne peut pas être basé sur un sexe biologique clairement classifiable, de sorte que l’utilisation de ce terme est controversée.

TSG Loi sur la modification du/des prénoms et du sexe dà l’état civil (en allemand Transsexuellengesetz, TG

Tucken (en allemand) : une technique utilisée surtout par les femmes trans pour pouvoir porter confortablement certains vêtements. Il s’agit principalement de rendre le pénis et les testicules « invisibles ». Les sous-vêtements spéciaux utilisés à cet effet sont appelés « gaffes ».

Two-Spirit : il s’agit d’une catégorie de sexe/genre distincte, qui comprend les personnes autochtones dont le sexe genre se situe en dehors du système binaire occidental et qui se définissent comme telles. On trouve ces personnes dans de nombreuses nations indigènes différentes. Les différentes conceptions du sexe/genre sont parfois très différentes les unes des autres. Toutes les personnes autochtones qui se trouvent en dehors du système binaire des sexes/genres ne se désignent pas comme two-spirit, car de nombreuses langues ont leurs propres termes pour cela. Le terme Two-Spirit a été créé spécifiquement par des personnes indigènes dans les années 1990 afin de distinguer les personnes indigènes des personnes non indigènes. C’est pourquoi ce terme n’est ouvert qu’aux personnes indigènes, et c’est une appropriation culturelle que de se désigner ainsi en tant que personne non indigène.

V

Variations des caractéristiques sexuées : Diversité de sexe dans laquelle les caractéristiques physiques désignées comme « féminines » ou « masculines », telles que, entre autres, les chromosomes, les gonades ou les caractéristiques sexuées externes, ne correspondent pas aux représentations binaires normalisées du sexe.

Variations du développement sexué : diversité du sexe dans laquelle le développement physique des caractéristiques désignées comme « féminines » ou « masculines », telles que, entre autres, les chromosomes, les gonades ou les caractères sexués externes, ne correspond pas aux représentations binaires normalisées du sexe.

Variation de genre : propriété d’exercer des rôles comportementaux ou d’adopter des comportements qui, dans la plupart des sociétés, sont typiquement attribués à „l’autre“ sexe. Par exemple, les filles qui aiment les activités considérées comme typiquement masculines, comme le football, le modélisme, les voitures, les jeux d’action, etc. A l’inverse, les garçons qui aiment jouer à la poupée, porter des jupes, etc. C’est surtout chez les personnes cis que l’on parle de variance de genre. Elle n’est cependant pas une indication fiable pour savoir si une personne est trans ou non,→variance de genre.

Variation de genre (en anglais gender variant) : propriété d’exercer des rôles comportementaux ou de faire des déclarations d’auto-attribution sexuée/genrée qui sont typiquement attribués à l’autre sexe dans la société. Par exemple, les filles qui aiment les activités considérées comme typiquement masculines, comme le football, le modélisme, les voitures, les jeux d’action, etc. ou, à l’inverse, les garçons qui aiment jouer à la poupée, porter des jupes, etc. C’est surtout chez les personnes cis que l’on parle de variance de genre. Elle n’est cependant pas une indication fiable pour savoir si une personne est trans ou non.

X

Xier : Néopronome, c’est-à-dire pronom personnel choisi pour les personnes qui ne se classent pas elles-mêmes dans les normes binaires de genre.

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Preliminary thoughts

There is no single term for a specific situation (e.g., trans, abinarity or variations in sex characteristics), a definition for a term or even a concept that is able to reflect certain situations without restriction and is generally accepted by the people concerned. There are many more of these, some of which are the subject of intense debate, whose authority of interpretation can be strongly contested, but which are not recognised by all people who are or should be concerned. This glossary is therefore merely an offer and an overview of the terms that can be used in the context of sex and gender diversity. It is not intended to be exhaustive, nor does it claim to be universally valid. Every person using it is both invited and obliged to think for themselves about their own use of terms, definitions, descriptions, and concepts.

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