Berichte/rapports trans

Im Folgenden finden sich Berichte von Erfahrungswissenden (T-Berichte) im Kontext von →trans, ihren Eltern, Professionellen und weiteren →Alliierten.

KINDHEIT/JUGEND | ERWACHSENE | ARBEIT | ELTERN | PARTNER_INNEN

KINDHEIT & JUGEND

Beobachtungen einer Grundschullehrerin (2018)
W. kam zum Schuljahr 2014/2015 in meine Klasse (mehr).

Beobachtungen zur Geschlechtsidentität im Kindergartenalltag (2018)
K. ist ca. 3,6 Jahre, als die Ersten Beobachtungen zu machen waren (mehr).

Die « Mädchenjahre » eines Mannes (31 J.)
In der Alterspanne von etwa 4 bis 7 Jahren habe ich mir immer eine Garage für die Mini-Autos gewünscht, die ich leider nie bekommen habe. Aber ich sie bei den Cousins nutzen, die sie machmal auch mitgebracht haben, wenn sie zu uns kamen. Im Allgemeinen habe ich mich eigentlich immer besser mit den Jungs verstanden als mit den Mädchen. Mir fiel auf, dass sie anders gespielt und geredet haben, was mir weniger entsprach als die Spiele und der Austausch mit den Jungs (mehr).

Elektronisches Klassenbuch (Témoignage)
Am Ende des 1. Trimesters ließ uns die Klassenlehrerin wissen, dass unsere Klasse ausgewählt wurde, das neue Projekt „Elektronisches Klassenbuch“ im 2. Trimester zu testen. Da ich das Projekt bereits aus anderen Schulen kannte, wusste ich wie es aussehen würde. Fotos und Namen der Schüler. Mein persönlicher Alptraum.

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Epithese: Schreiben eines 10-jährigen Jungen (2020)

Erfahrungsbericht einer Lehrerin
Das erste Mal als ich eine trans Schülerin in der Klasse hatte, war in meinem ersten Jahr als Lehrerin. Frisch von der Uni und gerade mal einen Monat im Job. Am Anfang wußte ich es gar nicht, da unser Schulleiter es nicht akzeptierte, daß wir die Schülerin bei ihrem Namen nennen, mit dem Grund daß der Name offiziell noch nicht geändert wäre. Das war das erste Mal, daß ich jemanden gedeadnamed, also den falschen Vornamen für einen Menschen verwendet habe (mehr).

Erfahrungsbericht eines Mädchens, Sommer 2024 (DE)
Mir hätt et gehollef, wann mir an der Spillschoul schon einfach iwwert dat Thema geschwaat hätten, dann hätt ech mengen Elteren dat vill mei einfach kennen erklären an ech hätt mech net emmer sou schlecht gefillt. Wou ech am 3.1. als Meedchen an d’Schoul gaange sinn, krut ech dauernd blöd Froen gestallt a sinn vun e puer Kanner beleidegt a geschloen ginn. Si wossten all net, dass et nach aaner Menschen sou wei mech gett, ech wosst dat laang selwer mol net. Wann dat normal géng an der Schoul erklärt ginn, hätt ech die Froen net all emmer missten beäntferen an hätt einfach kenne spillen a frou sinn, wéi di aaner Kanner och. Verschidden Erwuessener wossten och net wéi se mat mir sollen emgoen, dobäi well ech just esou behandelt ginn wei all di aaner Kanner och. Ech well net extra behandelt ginn an ech sinn och net anormal! Ech mengen et hätt deenen aaneren Kanner net geschued, wann d’Joffer emol erzielt hätt, dass et och esou Kanner wéi mech gett, mä mir hätt et vill gehollef (Kind 4.2).

Erfahrungsbericht mit einer_m Kinderärzt_in
Die früheste Betreuung, welche ich zum Thema trans Sein erhielt, war von einer/m Kinderärzt/in, welche/r mir vom SePAS meiner Sekundarschule vorgeschlagen wurde, um mir mit meinem ADHS und den daran gebundenen Problemen zu helfen. Zu dem Zeitpunkt war ich mir erst vor Kurzem meiner selbst komplett bewusst, und ich empfand es als recht, sie/ihn einzuweihen, um die medizinischen Schritte der Transition einzuleiten.

Die erste Frage im Bezug auf mein trans Sein war, ob ich Pornografie schaute, und ob ich mich beim Schauen der Pornografie in die Rolle der Frau im Video hineinversetzte. Da ich dachte, dass ein Zustimmen die Dinge schneller in Gang setzen würde, antwortete ich auf beide erniedrigenden Fragen mit Ja. Meiner Meinung nach hatte diese/r Ärzt/in ein rein sexorientiertes Bild von trans Menschen, und nicht lange danach brach ich meine Betreuung bei ihr/m ab.
Diese Eingangssituation offenbarte mir in bedrückender Deutlichkeit, wie entwürdigend und sexualisierend der ärztliche Blick auf trans Menschen in medizinischen Kontexten sein kann. Die gestellten Fragen verfehlten jedes Maß an professioneller Sensibilität und reproduzierten stereotype Annahmen, in denen trans Menschen auf sexuelle Fantasien oder Vorstellungen reduziert werden. Statt einfühlsam nach meinen Bedürfnissen und Lebensrealität zu fragen, wurde eine intime und unangebrachte Verbindung zwischen Pornografiekonsum und meiner empfundenen Geschlechtszugehörigkeit hergestellt. Besonders verletzend war dabei, dass solche Fragen nicht nur übergriffig waren, sondern mich Person in eine Situation gebracht haben, in der ich mich – aus Angst vor Verzögerung und Ablehnung – gezwungen gefühlt habe, zustimmend zu reagieren. Diese Dynamik verdeutlichte mir, wie sehr ich dem Machtverhältnis in der medizinischen Begleitung ausgesetzt war.
J., 21 Jahre

Erfahrungsbericht mit Endokrinologinnen, Herbst 2024
Leider ging unsere Endokrinologin in Rente und Tim, 11 Jahre alt, kam zu einer neuen Ärztin in der Gemeinschaftspraxis, die sich auch im Qualitätszirkel zur Versorgung von trans Personen befindet. (Mehr)

„Ich bin ganz sicher kein Junge!“, sagte uns unser Kind mit drei Jahren.
„Was bist du dann?“ antworteten wir ahnungslos…

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Erfahrungsbericht zu Kind im Alter 3.-6. Lebensjahr (2024)

From makeover to takeover
Haare, Kleidung, Aussehen, Vorstellung von dem, was ich sein will, was für eine Frau ich sein will. Damit ging einher, mich meiner Familie mitzuteilen, doch hierfür brauchte ich mehr Zeit. Denn in der Schule wurde ich akzeptiert, wie ich bin, zuhause war dies schwierig. Auf 6e, 5e, wußten meine Lehrer_innen wie auch die Mitschüler_innen Bescheid. (Mehr)

In der Sekundarschule
Es gibt immer viele Fragen zum Thema LGBTQ, wenn es aufkommt. Vieles wird in den sozialen Medien falsch dargestellt und es ist für die Schüler_innen nicht einfach, zwischen den verschiedenen Aussagen zu unterscheiden: So gibt es beispielweise kein „trans finanziell“. Oftmals fehlen das richtige Hintergrundwissen und der Bezug zur Realität. Es besteht also ein großer Bedarf an Aufklärung in diesem Bereich (mehr).

Katholische Kirche / Kirchenchor (Herbst 2024)
Mutter: „Liebe Chorleiterin. Tina heißt jetzt Johann und möchte mit er angesprochen werden.“
Chorleitung: „Ach ok. War ja schon immer ein Junge. Sagen Sie mir Bescheid, wenn er Hormone bekommt, damit ich weiß in welcher Tonlage er singt.“

Princess dress
Situation, die mir Familie und Freund_innen später mitgeteilt haben. Es war die Feier bei Bekannten, ich habe mich als Prinzessin angezogen, alle waren froh bis auf die Person, die man „Vater“ nennt. Vor allen Anwesenden hat er mich angeschrieen, geschlagen und meinte das sei nicht normal, darf nicht sein. An die Gewalt, die er ausübte, habe ich keine Erinnerung (mehr).

Sein und Werden – eine Frage des Wollens
Im Alter von neun oder zehn Jahren habe ich meinem Cousin gesagt, dass ich ein Junge sei. Er (etwa 8 Jahre alt) fragte mich, warum ich mich nicht operieren lasse. Daraufhin antwortete ich, dass ich es nicht könne, da ich nicht erwachsen bin. Damals war mir bereits klar, dass ich dies eines Tages machen lassen werde (mehr).

Taufurkunde
Mutter: „Hallo, Yann hatte eine Personenstandänderung und bräuchte einen neue Taufurkunde.“
Sekretärin: „Nein, das geht nicht.“ (Mehr)

Things I thought were normal as a “CIS” Person
1. Im Englischkurs wurde die Frage aufgestellt und wir sollten alle für uns auf Blattpapier antworten, ob wir das Geschlecht wechseln würden, wenn wir die Möglichkeit hätten. Dann wurden wir gefragt, die Arme auszustrecken bei Ja oder Nein. Nein war zuerst dran und jeder war mit Nein ausgestreckt, ich mit einem Ja auf meinem Blatt Papier, streckte dann unter Gruppenzwang auch aus (mehr).

Warum nicht früher ein Coming-out?
Als ich in meiner Lycée’s Zeit war, hatten wir einen Mitschüler der Parallelklasse, der ein Coming-out als trans Person gemacht und damit auch seinen neuen Namen angekündigt hat. Die meisten Mitschüler_innen hatten erstmal einen kurzen Schock, weil niemand erwartete, dass ein bekannter Mitschüler nach den Sommerferien am ersten Tag in der dritten Stunde dies macht. Soweit auch alles kein Problem, die Mitschüler_innen hatten meines Erachtens auch kein Problem damit. Am Anfang gab es ein paar Schwierigkeiten mit der Verwendung des Pronomens, also dem „gendern“, aber alle ohne Absicht. Dann kam diese Person in den Mathekurs und erklärte dem Lehrer, dass ihr Name XY ist. Daraufhin der Mathelehrer Schmitz: “So lange auf meinem Blatt Papier DEADNAME steht, werde ich diesen auch verwenden.“ Dabei ist anzumerken, dass dies 2015 gewesen ist, sich allerdings auch heute noch so abspielen kann (mehr).

ERWACHSENE

Änderung von Vornamen und Geschlechtseintrag im Personenstandsregister (Thanks to Annette C. and Nikki Nathanson in: Legal Gender Recognition, Outright International, pdf)

An das Gesundheitsministerium

Liebe Mitarbeitende des Ministère de la Santé,
Ich möchte mich indirekt an Sie wenden, da Sie absolut recht haben, dass jeder Mensch regelmäßige und gründliche Check-Ups erhalten sollte, um Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Leider fällt es mir schwer, Vertrauen zu meinen Ärzt_innen aufzubauen, wenn diese aktiv dazu beitragen, den Zugang zu notwendigen Medikamenten zu erschweren. Dies ist zum Teil durch strukturelle Probleme im Ministerium bedingt, da die Statuten der CNS bestimmte Aspekte immer noch als Krankheit behandeln. (Mehr)

Annette – Mein langer kurzer Weg

Liebe Lesende,
ich bin Annette, Jahrgang 1968, und ich heiße dich willkommen zur Lektüre der verkürzten Kurzfassung meines Lebens- und Leidensweges. Da ich ohnehin regelmäßig und auch sehr gerne schreibe, ist es für mich in Ordnung, hier einiges aus meinem Leben preiszugeben, zumal es auch für mich selbst immer wieder eine Hilfe ist, wenn ich meine Erfahrungen teilen kann, vor allem wenn jemand zuhört, oder eben mitliest. Danke für dein Interesse. Doch nun genug geschwafelt… los geht’s! (Mehr).

Ärzt_innen (2024)
Zum Thema Ärzt_innen will ich mich gar nicht lang äußern. Es ist schrecklich, sich ’ne Stunde vor jemanden zu setzen und irgendetwas zu erzählen (mehr).

Beziehungen (2024)
Romantische Beziehungen, wo Freundschaft größtenteils einfach ist (Menschen abhängig natürlich) ist romantisch mit jemanden involviert sein als lesbische trans Frau sehr schwierig. Gerade noch pre-OP, Genitalpräferenzen gehen auseinander. Es bleibt immer die Frage, ob ich als vollwertige Frau gesehen werde. Wie gehe ich mit den Tagen um, bei denen mir das Spiegelbild jemand fremden zeigt? Wie werde ich von der anderen Person gesehen? Die Frage, die mir oft blieb, ist bei all den Menschen da draußen, macht sich da jemand die Mühe für mich (mehr).

Diskriminierung in der Schule (Erwachsenenbildung), Mann, 23 J.
Sept. 2022: Mit Start in einer neuen Schule habe ich vier Personen aus einer früheren Schule (d.h. eine Mädchenschule mit Internat) wieder getroffen, die ungefragt und persönliche Informationen aus der früheren Schule bzgl. meiner Person verbreiten. (Mehr)

Erfahrungsbericht bzgl. geschlechtlicher Stereotypen in der psychiatrischen Begleitung
Mein_e gegenwärtige_r und von mir ausgewählte_r Psychiater_in unterstützt mich bei allen Dokumenten rund um die medizinische Transition. Was allerdings mein alltägliches Auftreten betrifft, ist sie_er sehr konservativ gestrickt und lässt mich ihre_seine Meinung auch wissen, unabhängig davon, ob ich hören will, was sie_er zu dem Thema meint.

In meinen ersten Jahren in ihrer Betreuung bemängelte sie_er wiederholt mein Auftreten, da meine Garderobe nicht explizit feminin auf sie_ihn wirkte. Ich trug lediglich Kleider, welche meine Silouhette verschleierten, da mir zu jener Zeit mein Aussehen wegen der Geschlechtsdysphorie bis zum Punkt des Schmerzempfindens nicht gefiel und es zu verstecken versuchte. Dennoch bestand sie_er darauf, dass ich das öffentliche Tragen von Frauenkleidern zwecks der sozialen Transition bereits wagen sollte, ungeachtet meiner eigenen Gefühle zu dem Zeitpunkt. Meine Garderobe änderte ich eventuell von mir selbst aus, aber das allein scheint nicht zu genügen.
Heutzutage, ebenso wie zu Beginn der Betreuung, versucht mein_e Psychiater_in mir einzureden, dass ich mich zu schminken habe. Ihren_Seinen Worten zufolge ist das Schminken ein unabdingbarer Teil des Lebens als Frau, und dass ich, wenn ich nicht wüsste, wie damit anfangen, gäbe es da transfreundliche In-Person-Schminkkurse sowie Tipps online. Ich schilderte meine Meinung der grundliegenden Trivialität vom Schminken im Leben als Frau damit, dass ich Frauen mit weiblichem Geburtseintrag in meiner Familie habe, die sich kaum oder überhaupt nicht schminken, und auch oft zur Kenntnis geben, wie wenig sie vom Schminken halten. Dies passte aber nicht in das Frauenbild meiner_s Psychiater_in, und sie_er besteht weiterhin auf die von ihr_m selbst empfundenen grundlegenden Wichtigkeit vom regelmäßigen Schminken als Frau.
Ich will klarstellen, dass mein_e Psychiater_in in trans Kreisen als eine_r der Besten dieses Berufes in ganz Luxemburg für trans Personen gilt. Was das Zwischenmenschliche betrifft, hat sie_er für ungenormte Lebensumstände und Lebensweisen herzlich wenig übrig, so nebensächlich sie auch sein mögen. Stattdessen besteht sie_er auf die unbedingte Fügung der trans Patient_innen dem binären Geschlechtsbilds. Für mein Empfinden hat die_der Psychiater_in nur eine gute Arbeit verrichtet, was Ausstellung der Dokumente anbelangt, da sie der medizinischen Transition ihrer_seiner trans Patienten weitergeholfen hat. Ansonsten war sie_er damit beschäftigt, die Patient_innen in ihr_sein Bild von weiblich bzw. männlich hineinzupressen.
Mein Anliegen ist nicht nur, auf den Mangel an Wissen und Verständnis innerhalb der medizinischen und psychiatrischen Strukturen in Luxemburg im Umgang mit trans Menschen im sozialen Sinne hinzuweisen, sondern auch darauf, wie diese Institutionen aktiv Lebensrealitäten und Umstände bekämpfen, die von der Vorstellung eines binären Geschlechts abweichen. Sollte sich ein solches Weichen bemerkbar machen, riskiert eine trans Person, ihre medizinische Betreuung gänzlich zu verlieren.
Das Sich-Nicht-Jeden-Tag-Schminken-Wollen als trans Frau ist bereits genug, um krumme Blicke von der eigenen psychiatrischen Betreuungsperson zu erhalten. Öffentlich abinären Personen wird somit jede Hoffnung auf medizinische geschlechtsangleichende Prozeduren vorab verwehrt.
Trans Personen in Luxemburg sind tagtäglich zu einem mentalen, fehlerfreien Seilkunstlauf gezwungen. Dies ist mein Hilfeschrei.
27 Jahre junge Lotte

Erfahrungsbericht einer Frau (70 Jahre, Luxemburg, 2023)
Damals hätte ich gerne Informationen über eine geplante Geschlechtsangleichung in Luxemburg gefunden, die Vorgehensweise, was muß ich machen, beachten, wie stelle ich es an, Namensänderung, an wen kann ich mich wenden, um Rat zu bekommen… (mehr).

Erfahrungsbericht von Fernand, 22 J. (Schuljahr 2023-2024)
Ich befand mich im zweiten Schuljahr einer Sekundarschule, als meine Klasse mit einer anderen zusammengeführt wurde. In der „alten“ Klassenzusammensetzung waren die Leute bereits über mein trans Sein informiert, machten ihre blöden Sprüche, die ich zu ignorieren versuchte. Mit der Zusammenlegen kamen nun einige Leute hinzu, … (mehr).

Erfahrungsbericht trans Mann (34 Jahre, 2023), Transition vor 11 Jahren begonnen
An das erste Mal, als ich mich erinnern kann, dass ich mich als Junge gefühlt habe, war zwischen meinem 4. und 6. Lebensjahr. Anderen Menschen dieses Gefühl zu beschreiben, finde ich immer etwas schwer, gerade weil man dann sehr schnell in eine Diskussion über Geschlechterstereotypen gerät. Ich hatte das Gefühl mich eher den Jungen zugehörig zu fühlen und die gleichen Interessen zuhaben wie sie. Mit den Mädchen konnte ich nicht so viel anfangen, weil wir einfach andere Interessen hatten (mehr).

Katja’s Anfang
Ich freue mich sehr, dass Du Dich für meinen kleinen Beitrag hier interessierst, und ich dadurch einige meiner Gedanken sowie Erlebnisse der letzten Zeit mit Dir teilen darf.
Aber erstmal möchte ich mich kurz vorstellen, damit Du Dir eine Vorstellung machen kannst, über wen du hier liest. Ich bin die Katja, 47 Jahre jung, verheiratet, Vater von zwei Kindern; und ich bin eine Transfrau! (Mehr)

Späte Transition
Ich finde es schade, dass durch mehrere Faktoren in meinem Leben eine frühere Transition nicht denkbar gewesen wäre. Auf der einen Seite gab es viele Hinweise darauf: feminines Auftreten, Erscheinung und Verhalten als andere Gleichaltrige. Bei der ADHS-Diagnose wurde sogar angesprochen, dass die Art und Weise, wie mein ADHS sich auswirkt, eher bei Mädchen zu beobachten sei (you dont say?!). Ich habe dadurch viele Momente in meinem Leben verpasst oder nicht in der Weise erlebt, wie es Menschen in meinem Alter haben. Ich wünsche mir so sehr, ich hätte schöne Fotos von meinem Abiball in einem Kleid, Makeup und Haare gemacht und mein Abschluss Zeugnis zu halten, welcher meinen Namen trägt (mehr).

Sport & trans – eine Liebe, die funktionieren kann
Sport war schon immer, d.h. seit der Kindheit Teil meines Lebens, und ist weiterhin wichtig für mich. Dies wurde vor allem deutlich, wenn es irgendwo zu Schwierigkeiten kam, z.B. in der Schule oder zu anderen Zeitpunkten. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde die Umkleidekabinensituation für mich unerträglich, d.h. mich zusammen mit den Frauen umziehen zu müssen, sodass ich mich zurückzog und mich immer weiter vom Sport distanzierte. Am Höhepunkt des Unwohlseins erlebte ich einen regelrechten Widerwillen, ihnen gegenüber, wollte und konnte sie nicht mehr ansehen (mehr).

Tom, homme trans de 25 ans
Depuis que je me suis informé sur la phalloplastie, j’ai pu savoir que cette opération fait partie de mon parcours de transition médicale. Pour passer par cette procédure, il est nécessaire d’aller chez un.e psychiatre d’après les statuts de la Caisse nationale de santé (CNS).

Depuis début 2020, c’est mentalement lourd pour moi.
J’ai dû changer de psychiatre à plusieurs reprises, plus précisément 3 fois.
Ma transidentité n’est, selon mon ressenti, pas prise au sérieux par les psychiatres et mes besoins pas entendus, comme notamment mon auto-détermination.
Le sujet prend beaucoup de place, quand je dois expliquer pourquoi je veux passer par la phalloplastie.
Début 2025, j’ai dû écrire un rapport pour ma psychiatre actuelle, qui avait comme critères de devoir écrire chronologiquement pourquoi je veux faire la phalloplastie.

Elle m’avait précisé qu’il fallait ajouter :
« Le fait de changer de sexe : comment est-ce que je veux être perçu par les gens ?
Comment est-ce que moi je me perçois maintenant et comment je me verrais post-op ?
Comment est-ce que ça serait si je ne peux pas faire l’opération ? »
Cette psychiatre m’a demandé durant les séances quel rôle sexuel j’ai avec ma.on partenaire. Qu’est-ce que je pratique et qu’est-ce que je pratiquerai post-op ?
J’ai le besoin de faire l’opération sans fermeture de la cavité vaginale et sans hystérectomie. Elle a pu à plusieurs fois me dire que cela n’est pas possible d’être, traduit en français, « des deux sexes », en d’autres termes, elle a précisé que j’aimerais être un « Zwitter », traduit en français par « hermaphrodite ».
Pour expliquer, mes parties génitales n’ont rien à voir avec mon genre et le soi-disant « rôle » que je « mène » pendant le rapport intime.

Cela est atroce qu’elle veuille poser sur moi une étiquette à laquelle je ne m’identifie pas, et essayer par la suite de me faire comprendre la logique de « sa vision » ou son interprétation, comme s’il fallait que ce soit elle qui pose un mot sur mon auto-détermination.
A chaque fois que je quitte ces séances j’ai une sensation horrible dans mon ventre et à présent je vois mon thérapeute après chaque séance.

On dirait une thérapie de conversion et non un « soutien » de mon parcours médical.
J’ai la sensation que si je reste chez elle ou retourne chez d’autres où j’ai déjà pu aller, je crains que la haine et la violence qu’on me fait subir durant les séances me fasse réfléchir sur :
Est-ce que si je fais l’opération avec l’accord des psychiatres qui répandent de la haine/violence gratuitement à mon égard, cela me fera sentir de la haine post-op et penser à cette psychiatre et aux traumatismes accumulés en regardant mes parties génitales dans le miroir ? Alors que de base j’ai un besoin primaire de passer ces démarches pour me sentir bien avec moi et mon ressenti corporel. Je ne fais pas la phalloplastie avec le point de vue ou vision des « professionnelles » de la santé. Je le fais pour moi et pas pour leurs plaire dans leurs attentes personnelles des personnes trans.

Top-Surgery 2022

Top-Surgery 2019

Trans spezifischer Lebenslauf
Um medizinisch voranzukommen, bat mich mein*e Psychiater*in, einen Lebensbericht zu verfassen. Dieser wäre nötig, um die Glaubwürdigkeit meines trans Seins „zu verfestigen“.

Ich weiß bis heute noch nicht, warum jemand darüber lügen würde, aber ich tat es. In meinem Lebensbericht hob ich jedes Ereignis hervor, welches helfen konnte, mein trans Sein zweifelsfrei darzulegen, vor allem jene, welche stereotypisch als offensichtliche Anzeichen von trans Sein angesehen werde, ich selbst aber als nichts aussagend empfinde, z.B. mit Spielsachen spielen, welche nicht für das Geschlecht auf meinem Geburtseintrag gedacht sind. Das Verfassen eines derartigen „Lebensberichtes“ als Voraussetzung für den Zugang zu Hormonbehandlungen empfand ich als entwürdigend, da es mein Geschlechtsempfinden in Frage stellte und mich zwang, sich vor einer außenstehenden Person zu rechtfertigen. Stereotype Anzeichen von trans Sein hervorzuheben, selbst wenn sie für mich persönlich keine Bedeutung haben, verstärkt normative Vorstellungen von Geschlecht und ignoriert meine individuellen Erfahrungen. Zudem war das Schreiben eines solchen Berichts aufgrund der grenzüberschreitenden Frage und der damit verbundenen Respektlosigkeit emotional belastend, wobei ich wirklich intime und teils schmerzhafte Details verschwiegen habe.
Charlie, 25
Luxemburg, 25.03.2025

TRANSPHOBIE IM TRANSPORT
Dies ist keine satirische Anekdote, sondern hat sich genauso wie beschrieben ereignet! (am Mittwoch, den 19.04.2023; mehr)

ARBEIT

Coming-out auf der Arbeit (2017)
Damals war ich Hausjuristin bei einer Firma, die in Filme und Fernsehproduktionen investiert hat. Das Team war größtenteils in London, alle in einem Großraumbüro ein paar Etagen über einem vornehmen Geschäft, ein paar Meter abseits von Piccadilly. Ich war die einzige hier in Luxemburg (mehr).

„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte Sie gerne über eine Diskriminierung durch einen potenziellen Arbeitgeber informieren.
Ich hatte mich vor meinem Coming-out bei einer Privatschule als Hausmeister/Leiter des technischen Dienstes beworben. Das Bewerbungsgespräch lief erfolgreich (mehr).“

ELTERN

Brief an Freunde (Dezember 2018)
Liebe Familie, Freunde und
Menschen, mit denen wir viele Schritte gemeinsam gehen,
in ein paar Tagen ist es soweit, wir feiern wieder einmal Weihnachten und das neue Jahr steht bevor. Ein Grund zur Freude und Aufregung, vor allem bei den Kindern. Doch auch für uns Große ist in den vergangenen Wochen die Freude und Aufregung auf das diesjährige Weihnachtsfest und den Jahreswechsel angewachsen, haben die vergangenen Wochen und Monate doch besondere Veränderungen mit sich gebracht: So werden wir Weihnachten 2018 erstmals gemeinsam mit unserem Sohn Theo und unserer Tochter Vanessa feiern. Theo, der 2009 im Körper eines Mädchens zur Welt kam und von uns auf den Namen Sonja getauft wurde, lebt seit einiger Zeit als Theo. Der Weg bis hierhin war oft turbulent und tränenreich und für uns alle nicht immer einfach (mehr).

Brief an Grundschuleltern (2018)
Liebe Eltern,
wir sind die Eltern von Emil K.* aus der Klasse 4b. Sicherlich wundern Sie sich jetzt, warum wir uns mit einem Brief an Sie wenden. Unser Sohn Emil geht mit Ihren Kindern gemeinsam in die Klasse. Allerdings kennen Sie und Ihre Kinder Emil bisher unter dem Namen Amelia. Dieser Brief ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg unseres Sohnes, auf dem wir ihn begleiten (mehr).

Erfahrungsbericht der Eltern einer Jugendlichen (Juli 2024)
Die Kinder sollen früh, altergerecht im Schulunterricht von ihren (informierten) Lehrkräften erfahren, dass es geschlechtiche Vielfalt gibt!
Wir hätten uns als Eltern gewünscht, dass diese Themen in unserer Schulzeit angesprochen worden wären! Dann hätten wir unsere Tochter viel besser und vor allem viel früher verstanden und wir hätten sie schon viel früher ihren Weg gehen lassen (mehr).

Elternbericht zu Mobbing in der Schule (März 2024)
Alex definiert sich seit dem Alter von drei Jahren als Mädchen. In der Vorschule stellte dies kein großes Problem dar, sie war gut in der Klassengemeinschaft integriert. Erst in der Grundschule kam es zu einer konstanten Form des Mobbens. Im Pausenhof umkreisten die Jungs sie, schmissen sie auf den Boden und liesen sie nicht mehr aufstehen. Oder sie drängten sie in eine Ecke und schlugen sie. (Mehr)

Erfahrungen von Eltern eines Jungen (05.03.2023)
Wir waren lange Zeit ahnungslos, warum unsere „Tochter“ (14 Jahre alt) sich damals so verhielt, wie sie sich verhielt, es ging weit über das übliche Teenagerverhalten hinaus. Sie zog sich immer mehr aus dem Familien und Freundeskreis zurück, verbrachte die meiste Freizeit aufihrem Zimmer, kam nur zu den Mahlzeiten nach unten. Alle Gesprächsversuche unsererseits verliefen schwierig bis teilnahmslos ihrerseits (mehr).

Erfahrungsbericht (Luxemburg 2019) der Mutter eines 19-jährigen Jungen
Wieder einmal kommen wir nicht weiter.
Nach Jahren der Betreuung und Behandlung in Deutschland, wollten wir mit der Behandlung unseres Kindes hier in Luxemburg weiterfahren, um nicht mehr ständig nach Münster fahren zu müssen. Aber nun gestaltete sich das Ganze als sehr schwierig (mehr).

Erfahrungsbericht einer Mutter (2015) aus einem Gespräch
Dieser [Arzt] bestätigte erst einmal die Haltung meines Mannes und empfahl, eine neutrale Position einzunehmen, neutrale Kleidung für die Schule zu wählen, sprach aber schon von einer Geschlechtsidentitätsstörung im Kindesalter. Nach diesem Gespräch ging es meinem Kind derart schlecht, dass es einkotete.
Später sprach ich mit ihm [dem Vater] und erklärte ihm, dass wir jetzt nur gemeinsam in die gleiche Richtung gehen könnten, sonst würde er sein Kind bzw. das Verhältnis zu seinem über und über geliebten Kind verlieren. Dies äußerte sich in der nahen Zukunft so, dass sich unser Kind im Bad einschloss, sich heimlich die Nägel lackierte, sich vorm Vater versteckte, sich immer mehr vor ihm verschloss.

Großeltern mütterlicherseits (2018) Beobachtungen von Tom* (bisher Nina):
Sommer 2012, Tom ist 3 % Jahre alt und alleine bei uns zu Besuch. Er spielt nackt im Garten und erzählt dann im Gespräch „… und wenn mir dann ein Penis gewachsen ist …,“. Meine Antwort, dass er (sie) ein Mädchen sei und kein Penis wachsen würde, ignorierte er (mehr).

Kontaktabbruch nach Trans-Coming Out – Das letzte Gespräch? (DasLetzteGespräch #funk, 25min.14) Wiedersehen nach 7 Jahren: Nachdem Felicia sich bei ihrer Mutter Birgit als trans outet, geht ihre Beziehung in die Brüche. Können sie wieder zueinander finden? ❤️‍🩹In dieser Folge von “Das letzte Gespräch?” treffen sich Felicia und Birgit nach jahrelanger Funkstille zum ersten Mal wieder. Seitdem Felicia sich bei ihrer Mutter als trans geoutet hat, wird die Beziehung der beiden kompliziert – bis sie im Februar 2018 schließlich komplett den Kontakt abbrechen.

Aussprache nach Kontaktabbruch: Wie geht es Birgit & Felicia 3 Monate später? (DasLetzteGespräch #funk, 10min.56) Das Wiedersehen: Bei “Das letzte Gespräch?” entschieden sich Felicia und ihre Mutter Birgit dazu, ihrer Beziehung eine zweite Chance zu geben. Wir fragen sie: Hat das geklappt? Bei diesem Video handelt es sich um ein Follow-up zur ursprünglichen “Das letzte Gespräch?”-Folge mit Felicia und Birgit.

PARTNER_INNEN

What Happens When You Find the One…And He’s Nothing—Nothing—Like You Expected? (2010, Allison Cooper, O, The Oprah Magazine)

DISKRIMINIERUNG

MISGENDERING und FALSCHE ANREDE

Telefonisches Misgendering
Vor kurzem habe ich mich über Hysterektomie erkundigt und musste bei verschiedene Telefonate, die ich geführt habe, feststellen, dass selbst die Stimme eines Mannes keine Garantie zum Anwenden der passenden Pronomen ist, sobald Begriffe wie “Gynäkologie” oder “Hysterektomie” fallen. (Mehr)

DEADNAMING