Gesundheit

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EINFÜHRUNG Gesundheit

Laut WHO (1948, pdf) handelt es sich bei Gesundheit um „einen Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ In der Zwischenzeit hat das Konzept eine Erweiterung erfahren:

«Gesundheit wird von Menschen in ihrer alltäglichen Umwelt geschaffen und gelebt: Dort, wo sie spielen, lernen, arbeiten und lieben. Gesundheit entsteht dadurch, dass man sich um sich selbst und für andere sorgt, dass man in die Lage versetzt ist selber Entscheidungen zu fällen und eine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben, sowie dadurch, dass die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen.» (Ottawa Charta, 1986, pdf).

Es geht also um mehr als die Abwesenheit von Krankheit (= medizinische Definition) und spiegelt keinen fest definierten Zustand von gesund wider. Vielmehr handelt es sich um einen dynamischen und sich immer wieder verändernden Prozess. Menschen mit beispielsweise einem körperlichen oder geistig-seelischen Problem sind nicht“ einfach“nur“ krank, sie haben auch gesunde Anteile. Daraus entsteht die lebenslängliche Aufgabe, eine Balance zwischen Belastungen (Risikofaktoren) und Ressourcen (Schutzfaktoren) herzustellen. Bei Förderung von Ressourcen und Minimierung von Stressoren ist zumeist eine Verbesserung des Wohlbefindens zu erwarten. Damit geht eine Verschiebung der Positionierung auf dem Kontinuum zwischen Gesundheit und Krankheit einher. Bei Gesundheit handelt sich also nicht um einen genau definier- und abgrenzbaren Seienszustand, sondern sie befindet sich unscharf auf dem Kontinuum zwischen einem kaum erreichbaren „Idealzustand“ und dessen Gegenpol, dem Tod.

Gesundheit ist vor allem ein subjektiv empfundener Zustand ohne diagnostische Nachweisbarkeit. Interessant sind die Überlappungsbereiche von Krankheit und Gesundheit: Menschen können krank sein und sich gesund fühlen, insbesondere bei Anwesenheit von Beschwerden. Auch gibt es Menschen, die sich krank fühlen, bei denen sich ärztlichen Kriterien zufolge jedoch keine Hinweise auf eine Krankheit finden. Sie sind – klinisch betrachtet – vollkommen gesund. Dieser scheinbare Widerspruch findet sich wieder in einem Roman von Jules Romain (1923): „Gesunde Menschen sind nur Kranke, die von ihrem wahren Zustand nichts wissen!“

Einflußfaktoren auf die Gesundheit: Körperliche, psychische wie auch soziale Faktoren, wobei das subjektive Erleben von Krankheiten zwischen den Menschen sehr verschieden sein kann. Auch Umweltfaktoren und kognitive Vorgänge beeinflussen die Wahrnehmung des eigenen Körpers und des Wohlbefindens und können sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Vergleichbares gilt für Erwartungen und Bewertungen Umfeldes wie auch der Gesellschaft insgesamt (insbesondere bei psychischen Erkrankungen).

FACHLITERATUR | WISSENSCHAFTLICHES

An Affirmative Intervention for Families With Gender Variant Children: Parental Ratings of Child Mental Health and Gender (Darryl Hill, Edgardo Menvielle, Kristin M. Sica, Alisa Johnson, 13 p., pdf)
This is a report on parents who have children who exhibit gender variant behaviors and who contacted an affirmative program in the United States for assistance. All parents completed the Child Behavior Checklist, the Gender Identity Questionnaire, and the Genderism and Transphobia Scale, as well as telephone Interviews.

Changement de paradigme médical : de la binarité à la diversité sexuée et genrée dans l’enfance (Erik Schneider) dans Parcours de santé parcours de genre (Anastasia Meidani, Arnaud Alessandrin)

Gender-Affirming Care and Young People (HHS Office of Population Affairs, HHS Headquarters U.S. Department of Health & Human Services, 2 p., pdf)
Gender-affirming care is a supportive form of healthcare. It consists of an array of services that may include medical, surgical, mental health, and non-medical services for transgender and nonbinary people.
For transgender and nonbinary children and adolescents, early gender-affirming care is crucial to overall health and well-being as it allows the child or adolescent to focus on social transitions and can increase their confidence while navigating the healthcare system.

Gesundheit (2022, Franzkowiak, P. & Hurrelmann, K., in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden. https://doi.org/10.17623/BZGA:Q4-i023-1.0)

Ein Leben in Gesundheit und Wohlstand für alle: Sachstandsbericht über gesundheitliche Chancengleichheit in der Europäischen Region der WHO. Zusammenfassung (2019, WHO, pdf, 38 S.)

Gesundheit 2020: sozialer Schutz und Gesundheit. Synergieeffekte zwischen Politikbereichen: bessere soziale und gesundheitliche Ergebnissefördern (2015, Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro Europa, pdf, 8 S.)

Gesundheit und Gesundheitsversorgung von trans Personen während der COVID-19-Pandemie: Eine Online-Querschnittstudie in deutschsprachigen Ländern (2021, Daria Szücs, Andreas Köhler, Mika M. Holthaus, Annette Güldenring, Lena Balk, Joz Motmans,· Timo O. Nieder, Bundesgesundheitsbl, pdf)

Rapport relatif à la santé et aux parcours de soins des personnes trans (2022, Hervé Picard, Simon Jutant, pdf, 97 p.)

Transition and childhood. Questioning the medical approches (Erik Schneider in: Current Critical Debates in the Field of Transsexual Studies In Transition, Oren Gozlan (ed.), p. 115-130)

Trans*Kinder und ihre Herausforderungen in familiären und institutionellen Bezügen (Erik Schneider in: Transsexualität in Theologie und Neurowissenschaften (Gerhard Schreiber)

Was ist es denn? Intergeschlechtlichkeit / DSD. Ein Ratgeber für Hebammen / Geburtshelfer*innen (Intergeschlechtliche Menschen e.V., 5. Aufl. März 201)

Bien-être physique et psychique

Droit à l’intégrité physique et psychique y compris les enjeux éthiques

Droits à l’auto-détermination sexuée/genrée

Référentiel (p. 5)

Les corps différents

Puberté (signes, stades de Tanner, puberté précoce, signes chez les jeunes intersexués, l’impact de la puberté sur les individus trans et intersexes)

….. (lire plus)