Makeover & Takeover

DE: Umgestaltung & Übernahme, FR: transformation & prise de contrôle, EN: transformation & takeover

Transition – Fragen & erste Antworten

Intro: Eine erfolgreiche Transition beginnt im eigenen Kopf. Sie geht mit der Suche nach seriösen Informationen einher und lebt von guter Vorbereitung und der Übernahme von Eigenverantwortung. Niemand sonst kann diesen Schritt für dich übernehmen. Andere können dich dabei unterstützen – ersetzen können sie dich jedoch nicht (s. auch Erste Schritte).

Hilfreich ist es, sich selbst die richtigen Fragen zu stellen:

  • Welche Ziele habe ich mit meiner Transition – körperlich, psychisch, sozial?
  • Welche Schritte sind für mich kurzfristig, mittelfristig und langfristig wichtig?
  • Welche Informationen brauche ich noch, bevor ich eine Entscheidung treffe?
  • Fühle ich mich von der jeweiligen Fachperson wirklich verstanden und ernst genommen?
  • Was sagt mein Körper, was sagt mein Gefühl – passt das zu dem, was mir geraten wird?

Auch im Kontakt mit Institutionen oder Fachpersonen lohnt es sich, kritisch zu bleiben:

  • Welche Erfahrung haben Sie konkret mit trans, inter und abinären Personen?
  • Nach welchen internationalen Leitlinien (z.B. WPATH, Epath, Endocrine Society), nationalen Regeln wie auch Kenntnissen zu den Bedürfnissen von trans, inter und abinären Personen arbeiten Sie?
  • Wo sind für Luxemburg relevante Sachinformationen zu finden?
  • Welche Optionen einer Transition gibt es in diesem Land?
  • Gibt es unabhängige Erfahrungsberichte, auf die ich zurückgreifen kann?

Transition – Questions & premières réponses

Intro : Une transition réussie commence dans sa propre tête. Elle s’accompagne de la recherche d’informations fiables, d’une préparation soignée et de la prise de responsabilité personnelle. Personne ne peut accomplir ce chemin à ta place. D’autres peuvent t’apporter du soutien – mais jamais te remplacer (regarde aussi : premiers pas).

Il est utile de se poser les bonnes questions pour soi-même :

  • Quels sont mes objectifs dans ma transition – physiques, psychiques, sociaux ?
  • Quelles étapes sont importantes à court, moyen et long terme?
  • Quelles informations me manquent encore avant de prendre une décision ?
  • Est-ce que je me sens vraiment compris_e et respecté_e par le ou la professionnel_le ?
  • Qu’est-ce que mon corps et mon ressenti me disent – est-ce que cela correspond à ce qu’on me conseille ?

Dans les échanges avec les institutions ou les professionnel_lexs, il est aussi important de rester critique :

  • Quelle formation ou expérience avez-vous spécifiquement avec les personnes trans, inter et abinaires ?
  • Selon quelles lignes directrices internationales (par ex. WPATH, Epath, Endocrine Society), ou règles nationales et connaissances des besoins des personnes trans, inter et abinaires travaillez-vous ?
  • Où peut-on trouver des informations objectives au Luxembourg ?
  • Quelles sont les options en matière de transition dans ce pays ? Existe-t-il des témoignages indépendants auxquels je peux avoir accès ?

Transition – Questions & first answers

Intro : A successful transition begins in your own mind. It goes hand in hand with seeking reliable information, careful preparation, and taking personal responsibility. No one else can walk this path for you. Others may support you – but they can never replace you.

It helps to ask yourself the right questions:

  • What are my goals with my transition – physical, psychological, social?
  • Which steps are most important for me in the short, medium, and long term?
  • What information do I still need before making a decision?
  • Do I feel truly understood and respected by the professional I’m speaking to?
  • What does my body, what does my feeling tell me – does it match the advice I’m receiving?

When dealing with institutions or professionals, staying critical is key:

  • What experience do you have specifically with trans, inter, and abinary people?
  • According to which international guidelines (e.g. WPATH, Epath, Endocrine Society), national rules, and knowledge about the needs of trans, inter and abinary folks do you work?
  • Where can I find objective information in Luxembourg ?
  • Which options are there concerning transition issues in this country ?
  • Are there independent experience reports or testimonials I can consult?

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Weitere Eindrücke/ d’autres impressions

Makeover & Takeover

Aktive Einflußnahme auf persönliche Prozesse, bei der es nicht (nur) um oberflächliche Veränderungen (Makeover) geht, sondern um die bewusste Aneignung (Takeover) von Veränderungen, um Räume gezielt für eigenes persönliches – und damit politisches – Handeln zu nutzen. Es geht nicht um Anpassung oder symbolische Repräsentation, sondern um eine selbstbestimmte Machtübernahme, die sich gegen Vereinnahmung stellt und darauf zielt, politische Handlungsfähigkeit zu bewahren und zu stärken. Noch immer gilt: Das Private ist politisch.

Foto: privat®

Makeover & Takeover : une prise de conscience sur les processus personnels, dans le cadre de laquelle il ne s‘agit pas (seulement) de changements superficiels (makeover), mais d‘une appropriation consciente (takeover) des changements, afin d‘utiliser les espaces de manière ciblée pour une action personnelle – et donc politique – propre. Il ne s‘agit pas d‘adaptation ou de représentation symbolique, mais d‘une prise de pouvoir autodéterminée qui s’oppose à l‘appropriation et qui vise à préserver et à renforcer la capacité d’action politique. La règle est toujours la même : le privé est politique.

INTRO | EPILATION | STIMME | FFS

INTRO zu Makeover & Takeover: Für viele Menschen kann nach einer ersten Informationsaufnahme ein weiterer Schritt darin bestehen, die äusserliche Erscheinung schrittweise so verändern, dass sie mit dem inneren Empfinden übereinstimmt. Hierbei können z.B. Haare (bewusst wachsen lassen oder kürzen), Kleidungswahl, Schminken hilfreiche Instrumente sein, diesen Prozess aktiv zu gestalten. Für manche kann es passen, mit einer dauerhaften Bartepilation zu beginnen, für andere kann es leichter umsetzbar sein, sich die Fingernägel wachsen zu lassen bzw. diese zu kürzen. Wieder andere legen einen besonderen Wert darauf, als erstes ihre Stimme bzw. ihre Mimik und Gestik anzupassen. Erfahrungen und Hinweise auf unterschiedliche Vorgehensweisen im Prozess wie auch mit Institutionen (z.B. Epi-Studios, Haarsalons, Schuh- und Kleidungsläden mit umfangreicher Grössenauswahl) werden oftmals in Selbsthilfegruppen ausgetauscht.

Für die meisten Personen ist es wichtig, so gesehen, anerkannt und angesprochen zu werden, wie es ihrem geschlechtlichen Selbstverständnis (→Passing). Besteht eine hohe Übereinstimmung zwischen →geschlechtlicher Selbstwahrnehmung und äusserlicher Erscheinung (weiblich, männlich oder →androgyn) wird das Passing („Durchgehen“ in der als passend empfundenen Geschlechtsrolle) als „gut“ bzw. kongruent empfunden.

Welcher Schritt auch immer gewählt wird, er ist Teil einen individuellen Prozesses, denn DEN einen trans Weg gibt es nicht. Jede Person hat die Eigenverpflichtung, herauszufinden, was für sie passt und was nicht. Sie ist die einzige Person, die dies wissen kann und hierfür die Verantwortung trägt. Für manche gehört dazu, eine zeitlang keine Entscheidungen zu treffen, wobei auch dies eine Art von Entscheidung ist, da die Zeit weiterläuft. Vermeintliche Ausflüchte oder Ausreden dafür, keine Entscheidungen zu treffen, können ein Hinweis darauf sein, dass es für einen bestimmten Prozessschritt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Auch kann es sein, dass z.B. ein sozialer Wechsel der Geschlechtsrolle bzw. körpermedizinische Massnahmen für eine Person überhaupt nicht passen. Derartige Entscheidungen können nur erfolgreich gelingen, wenn ihnen ein intensiver und ehrlicher innerer Prozess vorausgeht. Dies stellt einen wesentlichen Aspekt dar, um die Möglichkeit eines späteren Bedauerns (s. auch →Retransition (Def.) mit Vertiefung) möglichst gering zu halten bzw. zu vermeiden.

=========== EPILATION =========

Eine gut strukturierte Übersicht zum Thema Epilation findet sich auf der Website von TxKöln: hier.

=========== STIMME ===========

Stimme & trans: Was und wie?
Was die Stimme angeht, sind viele trans Individuen aufgeschmissen. Sei es zwecks der Aufrechterhaltung ihres Passings (eine geschlechtliche Interpretierung von anderen Menschen, welche dem Geschlecht der betroffenen Person entspricht) oder der Milderung von Dysphorie, kann sich die Tendenz entwickeln, die Stimme so wenig wie möglich anzuwenden, oder sich weniger hilfreiche – wenn nicht sogar hindernde – Stimmeigenschaften angewöhnen. (Mehr)

Survival Kit Voice Pack (3 Discs, Calpernia Addams, Andrea James (Director), Format: DVD): Find your female voice. Additional information by Andrea James: Finding Your Female Voice (FYFV)

Wie man seine weibliche Stimme findet. Begleitheft. (49 S., pdf): Diese Anleitung ist Teil des Stimmtrainings unter der Regie von Calpernia Addams, präsentiert von Andrea James. Zur Intro hilfreich, allerdings nicht umfassend und daher als definitives Lernprogramm nur bedingt geeignet.

Infos & Erklärungen zur stimmangleichenden Behandlung auf der Website von TxKöln zu finden: hier.

Série des podcasts sur la voix

Genres de voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, logopède/orthophoniste, 3:04)

S’accorder – Genres de voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 26:39)

S’améliorer – Genres de voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 20:14)

Avoir un corps – Genres de voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 35:45)

Sentir sa voix s’aggraver Genres de voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 31:24)

Se construire avec une voix dite „trop aiguë“ – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 24:17)

Une voix grave dans son environnement social – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 28:40)

Non binarité : accepter sa voix – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 27:54)

Être logopède/coach vocal et personne concernée – parcours de transitions vocales (Clémence Porte, 57:41)

=========== FFS ============

Facial Feminization Surgery (FFS), Chirurgie zur Verweiblichung des Gesichts (pdf)