Wie die Diskussionen um die beiden Boxerinnen während der Olympischen Spiele in Paris 2024 zeigten, bewegt der Umgang mit weiblichen Körpern die Gemüter sehr. Damit gehen insbesondere fehlendes Wissen über die körperliche Vielfältigkeit von Frauen (und anderen Menschen) und Intergeschlechtlichkeit einher wie auch Stereotypen und eingeengte Vorstellungen, wie Frau zu sein hat, um als solche anerkannt zu werden. Dahinter scheint sich ein scheinbar schon immer vorhandener Kontrollbedarf ihrer Körper zu verbergen.
Aberkennung von Siegen und grenzüberschreitende wie auch entwertende Diskussionen um ihren Körper hat auch die Schwimmerin Lia Thomas bei der College-Meisterschaft erfahren. Dies führt zunehmend zu juristischen Auseinandersetzungen. Zudem wurde u.a. die Frage aufgeworfen, ob trans Personen nicht eine eigene Gruppe darstellen und sie ihre eigene « Wettkämpfe » haben sollten.
Als Argumente werden u.a. Konzepte wie « Fairness im Sport » und « Chancengleichheit » bemüht, ausblendend, dass Sport an sich « unfair » ist, da Menschen über sehr unterschiedliche körperliche Voraussetzungen und Fähigkeiten verfügen, auch innerhalb der Gruppe der vermeintlich « vergleichbaren » Frauen und Männer. Das Einfügen von Zusatz-Aspekten in bestimmten Sportarten, wie Körpergewichtsklasse oder Körpergröße, löst das grundsätzliche Problem der Natur-bedingten « Unfairness » nicht.
Als unmenschlich und diskriminierend ist es zu bewerten, wenn Frauen aufgrund ihres Erfolges das Frausein abgesprochen wird. Zugrunde liegt hier über gezielte rechtsextreme und rechtspopulistische Hetze hinaus fehlendes Wissen über die Komplexität (auch) weiblicher Körper und den damit einhergehenden Wirkmechanismen.
Um diese komplexen Themenbereiche ein wenig klarer aufzubereiten und unterschiedliche Sichtweisen und Argumentationsweisen besser nachvollziehen zu können, erfolgte eine Aufteilung des Kapitels Sport in « inter » und « trans ».
Eine Übersicht über Entwicklungen im Frauen-Sport gibt nachfolgend die Historikerin Anaïs Bohuon in einem Interview (FR).
Sports olympiques, médaille d’or du sexisme (Les Couilles sur la table, 47min.)
Les Jeux Olympiques de Paris débutent le 26 juillet 2024, et pour la première fois de l’Histoire, ils seront paritaires. Le sport a longtemps été un domaine réservé aux hommes. Si les femmes accèdent aujourd’hui aux pratiques physiques et sportives, les compétitions demeurent non-mixtes, sauf à de rares exceptions. Pourtant, cette catégorisation sexuée des athlètes ne va pas de soi : elle découle d’une longue histoire d’exclusion des femmes dans le sport.
Les hommes sont-ils vraiment, et par nature, plus forts que les femmes ? Comment sont nées les catégories « hommes » et « dames » dans les compétitions sportives ? Qu’est-ce que ces catégories impliquent pour les personnes trans et intersexes ?
Au micro de Tal Madesta, la socio-historienne Anaïs Bohuon revient sur l’histoire des compétitions olympiques et la création des tests de féminité. L’autrice de Catégories « dames ». Le test de féminité dans les compétitions sportives (éd. iXe, 2015) montre comment le sport façonne tous les corps et donne des pistes pour rendre les compétitions plus égalitaires.